LGBTQIA*

Der Bundestag wird zum Christopher Street Day (CSD) am 26. Juli in Berlin keine Regenbogenfahne hissen – und die queere Mitarbeitenden-Gruppe soll nicht bei der Parade mitlaufen. Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU) nennt das „Neutralität“. In Wahrheit ist es ein Schlag ins Gesicht all jener, die täglich für Sichtbarkeit, Schutz und Gleichstellung kämpfen. Gerade jetzt, wo bundesweit CSDs von Rechtsextremen angegriffen werden.
Trotz massenhafter Kritik – auch seitens der Union – bleibt Julia Klöckner bei ihrer Entscheidung. „Bei uns weht eine Fahne: Schwarz-Rot-Gold“, sagte sie am Wochenende. Bejubelt für ihre vermeintliche „Neutralität“ wird sie von der AfD. Auf Campacts Petitionsplattform WeAct fordert die Berlinerin Kira Bönisch nun: Schluss mit der Diskriminierung von queeren Menschen! Über 209.000 Menschen haben bereits unterzeichnet – schließe auch Du Dich an.
An diesem Wochenende feierten Hunderttausende Menschen in Deutschland den CSD. In München und Leipzig sollen jeweils knapp 20.000 Menschen für queere Rechte auf die Straße gegangen sein. Noch immer berichten über 30 Prozent der queeren Menschen von Diskriminierungen im Alltag. Die Gewalt gegen queere Menschen nimmt seit Jahren zu.
Queere Rechte sind weltweit bedroht
2024 erreichte sie einen neuen Höhepunkt. Die Buttersäure-Attacke im sächsischen Döbeln, der große Polizeieinsatz in Leipzig, die Randale in Dortmund, der geplante Angriff auf den Berliner CSD – die Liste ist lang.
„Überall dort, wo ein größerer CSD stattfand, versammelte sich die extreme Rechte zu Gegenprotesten“, heißt es in einer Studie des Kulturbüros Sachsen. Auch der erste CSD in 2025, am 26. April in Sachsen-Anhalt, musste frühzeitig beendet werden, nachdem es am Rande der Veranstaltung zu Hitlergrüßen und Pöbeleien gekommen war. In Bad Freienwalde griffen Rechtsextreme Mitte Juni Besucher*innen eines Vielfalts-Festes an.
200.000 bei Pride-Parade in Budapest
Weltweit sind queere Rechte bedroht. In Ungarn unterdrückt die autokratische Regierung queeres Leben systematisch – der rechtspopulistische Ministerpräsident Viktor Orbán hat die Budapester Pride-Parade sogar verboten (Lies hier mehr zum Pride-Verbot in Ungarn).
Dennoch sind am Samstag Tausende mutige Menschen auf die Straße gegangen. Rund 200.000 Menschen haben sich bei der Pride-Parade in Budapest versammelt.
Campact unterstützt den FUB e.V., der Aktivist*innen mit rechtlicher Hilfe zur Seite steht – etwa dann, wenn ihnen wegen der Teilnahme an der Pride-Parade staatliche Repression droht.
Warum Klöckners Entscheidung nicht neutral ist
LGBTQIA*-Personen sind immer wieder Opfer von Diskriminierung und Anfeindungen – gerade aus der rechtsextremen Szene. Das Hissen der Regenbogenflagge setzt ein Zeichen – gegen Diskriminierung und gegen diese Gewalt. Denn die Fahne steht für Toleranz, Offenheit und Stolz. (Lies hier mehr zu Regenbogenfahne). Wer die Flagge gezielt entfernt – so wie Klöckner – setzt ebenfalls ein Zeichen; ein Zeichen gegen marginalisierte Gruppen.