Über 60.000 Unterschriften. Als Dorothea Weber und ihr Team diese Zahl sehen, können sie es fast nicht glauben. Doch tatsächlich: Zehntausende Menschen stellten sich hinter Dorotheas Forderung.
Was hat Dorothea Weber gefordert? Sie arbeitet bei einer Bildungsberatung, die zugewanderte Menschen seit über 50 Jahren bei der Vorbereitung auf ein Studium unterstützt: Die Bildungsberatung Garantiefonds Hochschule (GF-H); ein Bundesprogramm, gefördert vom Ministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMBFSFJ). Sie bietet Beratungsgespräche, Sprachkurse, Prüfungsvorbereitung, Stipendien und weitere Unterstützung für die Studienzeit an. Es ist das einzige kostenfreie Angebot dieser Art bundesweit. Alleine zwischen 2020 und 2024 haben Dorothea und ihre Kolleg*innen fast 2.600 junge Menschen auf ihrem Weg an die Hochschule begleitet.
Zerstörte Perspektiven
Im Oktober 2025 erfuhr Dorothea: Die Bundesregierung will im Haushalt 2026 riesige Summen beim Garantiefonds Hochschule kürzen. Sprachkurse für das nächste Jahr hätten dann fast komplett ausfallen müssen – obwohl schon rund tausend Personen auf der Warteliste standen.
Von den kostenlosen Sprachkursen hängt viel ab, wie Maksym Rostovtsev aus der Ukraine aus eigener Erfahrung weiß: „Der Krieg hat mir die berufliche Perspektive genommen. Und obwohl ich einen Bachelor habe, kann ich in Deutschland nicht als Psychologe arbeiten. Ich muss weiterstudieren. Dank der Bildungsberatung GF-H weiß ich heute genau, welche Schritte dafür notwendig sind. Sprachkurse und ihre Finanzierung sind dafür entscheidend – ohne Sprache, kein Studium.“
Über 60.000 Unterstützer*innen
Um die Sparpläne zu verhindern, startete Dorothea die Petition auf WeAct, der Petitionsplattform von Campact. Gemeinsam mit Betroffenen und Kolleg*innen übergab sie die 60.584 Unterschriften vor dem Bundestag an den Abgeordneten Felix Döring (SPD), Mitglied im Bildungsausschuss und stellvertretendes Mitglied im Haushaltsausschuss. Döring sicherte bei dem persönlichen Treffen zu: Er wird das Anliegen in die laufenden Haushaltsverhandlungen mitnehmen und sich gegen die Kürzungen einsetzen.
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Außerdem hat sich erneut gezeigt: Während einer Sitzungswoche als große Gruppe mit Schildern vor dem Bundestag stehen kann sich lohnen. Viele Abgeordnete sind dann im Regierungsviertel unterwegs – und werden auf Proteste aufmerksam. So auch diesmal. Claudia Roth (Grüne) kam zufällig an Dorotheas Gruppe vorbei, zeigte großes Interesse und wünschte viel Erfolg. Wieder eine Abgeordnete mehr, die um die Bedeutung des Garantiefonds Hochschule weiß!
Als der Bundestag am 28. November den Haushalt final verabschiedet, ist es offiziell: Die Kürzungen sind abgewendet!
Eine neue Hürde
Das Geld für die Sprachkurse steht bereit – ein wichtiger Erfolg! Gleichzeitig ereilte Dorothea jedoch eine schlechte Nachricht: Das zuständige Bundesministerium BMBFSFJ hat die notwendigen Förderrichtlinien bisher nicht verlängert. Die Richtlinien legen fest, wen der Garantiefonds Hochschule wie fördern darf. Ohne sie können die zugesagten Gelder nicht fließen.
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Das bedeutet: Zugewanderte, die sich mit großem Engagement auf ihr Studium vorbereiten wollen, stehen weiterhin mit leeren Händen da – trotz verfügbarer Mittel. Das Team des Garantiefonds Hochschule gibt nicht auf und setzt sich nun dafür ein, dass die Richtlinien schnell erlassen werden, damit die Sprachkurse im Januar 2026 pünktlich losgehen können.
Ob national, lokal oder regional: Bei WeAct kannst Du in wenigen Schritten Deine Petition starten. Die erfahrenen Campaigner*innen von WeAct teilen ihr Wissen aus vielen Jahren strategischer Arbeit, Kommunikation und Aktionsplanung mit Dir und begleiten Dich dabei, Deine Forderung sichtbar zu machen und erfolgreich durchzusetzen. Du willst jetzt gerne eine schlagkräftige Petition erstellen, aber weißt nicht wie? Hier findest Du Tipps, damit Deine Petition Erfolg hat.