Der Berliner Senat stellt geplante Radwege in Frage und lässt wieder Autos durch die Friedrichstraße fahren. Die Bundesregierung will die Summen für den Radwegebau in Deutschland drastisch reduzieren. Verkehrswende, quo vadis?
Autofahren gehört zu Deutschland wie Senf zu Bratwurst oder das Brandenburger Tor zu Berlin. Es gibt aber mindestens fünf gute Gründe, warum wir alle wenigstens einen Tag in der Woche das Auto stehen lassen sollten.
Immer wenn ein Fahrradweg für eine Autospur entsteht, passiert es: Autofahrer*innen protestieren, weil ihnen ihr Platz genommen wird – schließlich würden sie ja mit ihren Steuern für die ganze Infrastruktur bezahlen. Doch das ist ein Irrglaube.
In der FDP wird oft Freiheit als besonders schützens- und erstrebenswert propagiert. Bei genauerer Betrachtung verdeckt die konkrete Politik den Mangel an echter Freiheit – besonders im Bereich Verkehr.
Gefühlt haben Radfahrer*innen die schlechteste Stellung im Straßenverkehr – noch hinter Fußgänger*innen. Dabei haben Radfahrende ganz schön viele Rechte: Sie werden nur nicht geachtet.
Autos stehen im Durchschnitt 23 Stunden am Tag rum – und brauchen dafür immer mehr Platz. Wenn wir lebenswerte Städte wollen, müssen wir ihre Anzahl deutlich reduzieren.
Städte und Kommunen würden gerne selbst über Tempo 30 und Co. entscheiden. Die Straßenverkehrsordnung verbietet das. Ein fähiger Verkehrsminister könnte das ändern.
Deutschlands Städte haben ihre Fahrradwege vernachlässigt. Die Konsequenz: Wer heute aufs Rad steigt, braucht eine ordentliche Portion Mut.