Ob in München, Berlin oder Osnabrück: Wohnen wird zum Luxusgut. Beim Wohngipfel sollte sich die Zukunft der Wohnpolitik entscheiden. Das Bündnis “Zusammen gegen #Mietenwahnsinn” forderte eine starke Mietpreisbremse und effektiven Mieterschutz. Über 70.000 Menschen unterzeichneten die WeAct-Petition.
Alptraum eines Autofahrers: Der Wagen wird immer schneller und schneller, rast auf einen Abgrund zu – und beim Tritt aufs Bremspedal passiert so gut wie nichts. Jeder Bremsversuch führt höchstens dazu, die Beschleunigung etwas zu dämpfen. Der TÜV würde jeden Wagen aus dem Verkehr ziehen, dessen Bremsen so schwach sind. Mit dem Mietpreissteigerungs-Beschleunigungsdämpfer, den die Koalitonäre in spe gestern vorstellten, verhält es sich ähnlich.
Wer ein Thema auf die politische Tagesordnung setzen will, kann es so machen wie manche Lobby-Organisation. Die setzen normalerweise eine Abteilung von PR-Fachleuten daran, sich monatelang Gedanken zu machen, wie sie die Agenda von Politikerinnen und Politikern verändern. Das kostet dann eine Menge Geld und führt (zum Glück) nur manchmal zu etwas.
„Er will nicht. Ich habe noch mal gefragt, aber eine Übergabe wird nicht stattfinden.“ Der freundliche Darmstädter Polizeibeamte zuckt mit den Schultern. „Tut mir leid.“ Die Flucht des Volker Bouffier setzt sich also fort.
Es ist nur ein Anfang, aber wenigstens wacht die CDU allmählich auf: letzte Woche endlich kündigte Angela Merkel an, auch ihre Partei befürworte künftig einen Mietpreis-Deckel bei Neuvermietungen.
Die Wohnungsnot und explodierende Mieten in den Städten werden auch im hessischen Landtagswahlkampf zu einem dominierenden Thema. Jetzt hat Ministerpräsident Volker Bouffier den mehr als 100.000 Unterzeichner/innen unseres Appells „Wohnen muss bezahlbar sein“ geantwortet.
München, die teuerste Stadt Deutschlands – jedenfalls wenn es ums Wohnen geht. Wer hier eine Bleibe sucht, muss im Schnitt über 13 Euro für den Quadratmeter hinlegen. Selbst Gutverdiener haben Schwierigkeiten, hier eine Bleibe zu finden, denn rund 30.000 Wohnungen fehlen in der Stadt, und auch in den angrenzenden Gemeinden sieht es für Wohnungssuchende finster […]
Hamburg, Jungfernstieg, minus 10 Grad. Die gelbe Telefonzelle zieht nostalgische Blicke an. Passanten zücken die Handys und schießen Fotos. Die großen Schilder „Zu vermieten“ und das an einen Camping-Urlaub erinnernde Interieur jedoch sorgen für Irritationen. „Ist es etwa schon so weit? Die sollen mal günstige Wohnungen bauen“ entrüstet sich eine Dame, während ein Obdachloser um […]