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7.000 Menschen umzingeln Megaschlachthof

Die Menschenkette schließt sich um den größten Geflügelschlachthof in Wietze bei Hannover. Bäuerinnen und Imker, Tier- und Umweltschützer, Milchbäuerinnen neben Veganern stehen hier Hand in Hand.

Am Zaun, der das weitläufige Schlacht-Gelände in Wietze umgibt, prangen die Banner. Beeindruckend. Schlichte Botschaften wie „Ehrfurcht vor dem Leben“. Fantasievolle Malereien. Manche sachlich „Keine Subventionen für Massentierhaltung“. Andere nachdenklich. Und auch wütende sind dabei.

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Die Zahl der Teilnehmer/innen hat unsere kühnsten Träume übertroffen. Wer hätte gedacht, dass sich 7.000 Menschen auf die lange Reise ins kleine Wietze machen würden! Menschen, die zum Teil in Bussen aus Berlin oder anderen Städten um 6:30 losgefahren sind, um bei der Demonstration und Umzingelung von Europas größten Schlachthof dabei zu sein. Um mit ihren Banner zu protestieren, die sie selbst gestaltet haben. Oder für diejenigen, die nicht kommen konnten, die Flagge zu halten. Die Banner, die letztes Wochenende bei Deutschlands größter Grilldemo gestaltet wurden, haben wir an die Demonstrant/innen verteilt.

Jeden Tag werden in Wietze 430.000 Hühner für den Konzern Rothkötter geschlachtet. Das sind pro Sekunde 7 Hühner. „Tiere haben keinen Preis, sondern einen Wert. Tierqual muss verboten werden. Deswegen sind wir hier“, heißt es auf der Kundgebung, bevor der Marsch Richtung Mega-Schlachthof loszieht. Und es geht auch um die Bauernhöfe, die an einem Motor der Agrarindustrie wie Wietze systematisch verdrängt werden. 200 weitere Großmastanlagen sollen für die volle Auslastung des Schlachthofs noch gebaut werden – noch mehr Billigfleisch, das die Preise drückt und kleine und mittelständische Bäuerinnen und Bauern zum Aufgeben zwingt.

Das Protesthuhn, dass den Marsch zu Beginn anführt, wird schnell überholt: Es muss oft stehen bleiben. Zuviele Fotografen wollen es gackern und picken sehen. 6 Aktive von Campact braucht es, um Frieda Freilauf zu koordinieren. Immer wieder versuchen die als Agrarfabrikanten verkleideten Menschen, das große Huhn mit Keschern einzufangen. Aber die Aktiven an Friedas Seite helfen ihr, die Freiheit zu bewahren.

Auf der Mitte des Weges am Kreisel hat sich der Protestmarsch getrennt. Ein Teil ist bereits angelangt am Eingang des Schlachthofes. Es ist Zeit, den Kreis um den Schlachthof zu schließen. Ob wir genug sind? Wir müssten es sein. Aber warum kommt dann die Menschenkette von der anderen Seite nicht? Ist das Gelände vielleicht selbst für die vielen Menschen hier zu groß? Und dann, ja, da sind sie. Als der Kreis sich schließt machen wir eine Laola-Welle. Geschafft!

Drei Wochen vor der Bundestagswahl hat die Wir-haben-es-satt-Bewegung ein starkes Signal an die kommende Regierung gesetzt: Wir wollen die Agrarwende – und zwar jetzt! Mit einer so lebendigen und starken Bewegung, mit einem so breiten Bündnis können wir die Tierfabriken stoppen, Stall für Stall, Fabrik für Fabrik!

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Autor*innen

Sandra Schuttenberg, Jahrgang 1981, arbeitet seit Jahren für Non-Profit-Organisationen, zuletzt als Campaignerin bei der Tibet Initiative Deutschland e.V.. Ehrenamtlich ist sie seit 2010 der Socialbar verbunden. Sie studierte Germanistik in Bonn und absolvierte zusätzlich ein Studium an der PR Akademie Berlin für Kommunikation. Bei Campact war sie als Social-Media-Redakteurin. Alle Beiträge

44 Kommentare

Kommentare sind geschlossen
  1. Es passt nicht ganz zu diesem Beitrag. Sorry. Aber ich finde, dem Thema gebührt Gehör – und zwar genau in diesem Blog.

    WWF Kanada hat heute ein Video vom Netz genommen, dass sich gegen Schleppnetzfischerei und für den Kauf von Produkten mit dem MSC-Zertifikat (für nachhaltige Fischerei) wendet. Der Grund: Harsche Kritik der Fischindustrie (auch von MSC-Mitgliedern) an dem in dem Video vermittelten Bild.

    Der WWf hält diesem Druck wohl nicht stand … dann tun wir es eben.

    Ich würde mich freuen, wenn ihr das Video weiterverbreitet.
    Ihr findet es (noch) unter: http://de.adforum.com/top5/worldwide/356/34489995

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