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Monsanto entscheidet? Nein Danke!

Wenn Deutschland in Zukunft Gentechnik verbieten will, sollen Konzerne wie Monsanto und Bayer mitentscheiden. So will es die EU Anfang Dezember beschließen. Noch können wir Agrarminister Schmidt dazu bringen, die Bittsteller-Klausel zu verhindern. Klicken Sie hier und unterzeichnen Sie unseren Appell… Wir haben es fast geschafft, doch jetzt will die Gentechniklobby die Neuregelung völlig verwässern: […]

Wenn Deutschland in Zukunft Gentechnik verbieten will, sollen Konzerne wie Monsanto und Bayer mitentscheiden. So will es die EU Anfang Dezember beschließen. Noch können wir Agrarminister Schmidt dazu bringen, die Bittsteller-Klausel zu verhindern.

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Gentechnik-Verbot ohne Segen der Konzerne!

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Wir haben es fast geschafft, doch jetzt will die Gentechniklobby die Neuregelung völlig verwässern: Nach den Plänen der EU-Kommission soll jedes Land neue Gentech-Sorten künftig leichter verbieten können. Doch die Gentechniklobby hat eine große Hürde in den Entwurf des Gesetzes geschmuggelt: Monsanto, Bayer und Co. sollen über ein Verbot mitentscheiden dürfen. In den nächsten zwei Wochen wird entschieden, ob demokratische Regierungen zu Bittstellern der Konzerne werden.

Jetzt braucht es ein Machtwort von Agrarminister Christian Schmidt. Positioniert sich Deutschland gegen die Konzern-Klausel, werden andere EU-Staaten mitziehen. Das EU-Parlament ist bereits auf unserer Seite. Sobald wir 150.000 Unterschriften unter unseren Appell beisammen haben, wollen wir sie Schmidt öffentlich überreichen. Er hat sich mehrfach klar gegen Gentechnik ausgesprochen – jetzt muss er den Worten Taten folgen lassen.

Dass wir kurz vor Verabschiedung einer Neuregelung stehen, nach der EU-Staaten Gentechnik auf ihren Feldern verbieten können, ist unserem gemeinsamen Protest zu verdanken. Als die Bundesregierung sich Anfang dieses Jahres in einer wichtigen Abstimmung in Brüssel enthielt und so den Weg für den Gen-Mais 1507 ebnete, erntete Sie einen Sturm der Entrüstung. Angela Merkel sah sich gezwungen, für ein leichteres Verbot von Gentechnik einzutreten. Diesen Erfolg wollen die Gentechnik-Konzerne nun heimlich abräumen.

Auf dem Spiel steht deswegen auch die Glaubwürdigkeit der Bundesregierung. Die hat in ihrem Koalitionsvertrag vereinbart: „Wir erkennen die Vorbehalte des Großteils der Bevölkerung gegenüber der grünen Gentechnik an.“ Werden Regierungen zukünftig zu Bittstellern bei Monsanto und Co., lässt sich das kaum noch durchsetzen. Und gerade Landwirtschaftsminister Schmidt hat sich klar positioniert: „Ich sehe nicht, von wem und wofür diese Technologie bei uns gebraucht wird.“

Jetzt haben wir die Chance, gemeinsam mit unseren Partnern Deutschland dauerhaft gentechnikfrei zu machen. Sorgen Sie mit dafür, dass die Gentech-Konzerne dies nicht im letzten Moment verhindern.

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Autor*innen

Dr. Chris Methmann ist Geschäftsführer von foodwatch Deutschland. Vorher hat er bei Campact Kampagnen geleitet. Als langjähriger Aktivist und Campaigner in der Klimabewegung streitet er für ein Ernährungssystem, das die Grenzen unseres Planeten endlich respektiert – und setzt sich dafür ein, dass nur ehrliches, gesundes und zukunftsfähiges Essen auf unseren Tellern landet. Alle Beiträge

8 Kommentare

Kommentare sind geschlossen
    • Ja, die Regierung bekleckert sich hier, gelinde gesagt, nicht unbedingt mit Ruhm. Wenn wir genau sagen können, was bei den Verhandlungen in den Brüssel rausgekommen ist, vermelden wir mehr hier im Blog.

  1. Warum sind so viele Menschen gegen Gentechnik? Die Schöpfungstheorie als Grund gegen Monsanto ist ebenfalls eine äußerst schwache Begründung.

  2. Hallo Mitarbeiter von campact!

    Mit der Auswahl des Bildes zur „Monsanto…“-Unterschriftenliste, die „betende
    Hände“ von Albrecht Dürer, bin ich nicht einverstanden. Dieses Kunstwerk, mit
    oder ohne Ketten, gehört nicht hierher!

    Mit freundlichen Grüßen
    C. Wolfram

    • Lieber Herr Wolfram, über Geschmack kann und darf man zu recht streiten. Ich gebe diese Rückmeldung an die Kollegen und die Agentur Zitrusblau, mit der wir seit Jahren gut zusammenarbeiten, als Feedback weiter.

    • Lieber C.Wolfram,
      ich (derjenige, der diese Illustration erdacht und gezeichnet hat) würde auch nicht inflationär mit glaubensbezogener Grafik agieren, aber aus meiner Sicht ist gerade das Thema Gentechnik prädestiniert dafür. Denn die religiösen Assoziationen werden ja nicht erst durch diese Grafik geweckt, sondern die Tatsache, dass „der Mensch“ – nein, dass MONSANTO (Santo, der Heilige?) sich Eingriffe in die göttliche Schöpfung erlaubt, glaubt diese Schöpfung optimieren zu dürfen – DIESE Tatsache stellt, wenn Sie es religiös beurteilen wollen, die Blasphemie dar. Bisher hat der gläubige Mensch seinen Schöpfer angebetet; Monsanto setzt sich nun an die Stelle dieses Schöpfers und gebietet über Leben und Tod (der Arten, der Kleinbauern, der Natur).
      Und: Wir werden gezwungen, diese Anbetung des neuen Götzen mitzumachen, dafür stehen die Handschellen. Indem die Kleinbauern das nicht mehr samenfeste Saatgut kaufen müssen, indem wir uns nicht aus freien Stücken (sondern nur mit gnädiger Duldung unseres neuen Gottes) dafür oder dagegen entscheiden können.

      Adressat der ganzen Aktion ist ja ein christsozialer Politiker, Agrarminister Schmidt. Eben dem sollte dieser Konflikt zwischen dem C in seinem Parteinamen und der gottgleichen Stellung des neuen Schöpfers nahegebracht werden, deshalb dieses offenbar polarisierende, zugegeben kulturell etwas übergriffige Motiv.

      Wobei ich aus Ihrem Statement ja erstmal keine religiöse Befindlichkeitsverletzung herauslesen kann. Ist es Ehrfurcht vor „großer Kunst“? Kaum ein zweites Motiv ist durch Missbrauch in vielfältigster Form so profanisiert worden ist wie dieses. Aschenbecher, Schlüsselanhänger, Klobürstenhalter: Dürers betende Hände sind heute Kitsch pur und über Jahrzehnte so enttabuisiert worden, dass da kaum noch jemand ernsthaft „Aua“ rufen kann, denke ich.
      Aber allemal: Herzlichen Dank für die Meinungsäußerung, Gruß, Martin Keune

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