WeAct Feminismus Montagslächeln Erinnern Rechtsextremismus Verkehr Globale Gesellschaft Soziale Medien Wahlen Soziales

Der große Frackingboom in den USA ist vorüber – jetzt kommt der Kater

Die Fracking-Industrie in den USA hat ein riesiges Problem: Die Preise für Öl und Gas sind stark eingebrochen, seitdem rollt eine Pleitewelle. Landbesitzer/innen, die ihr Grundstück für Fracking-Bohrungen verpachtet haben, bleiben jetzt auf den Folgeschäden sitzen.

Fracking Landschaft in den USA. Quelle: flickr.com/photos/sfupamr [CC BY 2.0]

Teilen
Teilen
E-Mail

Fracking ist nicht nur umweltschädlich, sondern auch immens teuer. Als die Ölpreise noch bei 120 Dollar pro Barrel lagen, erlebten die USA einen wahren Fracking-Boom. Viele Fracking-Firmen nahmen hohe Schulden auf, weil sie dauerhaft hohe Ölpreise erwarteten. Doch seit Ende letzten Jahres hat sich der Ölpreis von 120 auf 60 Dollar halbiert. Zuvor ist schon der Erdgaspreis stark eingebrochen. Je länger die niedrigen Preise für Öl und Gas anhalten, umso mehr Fracking-Firmen brechen unter ihrer Schuldenlast zusammen. Allein im vergangenen Monat meldeten in den USA zwölf Öl- und Gasunternehmen Bankrott an, weitere werden wahrscheinlich folgen.

Hohe Schulden und niedrige Ölpreise führen zu Pleitewelle

Viele Grundstücksbesitzer/innen bleiben auf den Folgeschäden der Fracking-Bohrungen sitzen: Ihr Land ist verseucht, ihr Wasser verschmutzt – und von einer bankrotten Frackingfirma sind keine Zahlungen mehr zu erwarten. Fracking hat der Öl- und Gasindustrie enorme aber kurzfristige Profite beschert – zulasten der Allgemeinheit, die nun mit langfristigen Umweltschäden zu leben hat.

Das Beispiel der USA zeigt: es wäre ein großer Fehler, in Deutschland ebenfalls auf Fracking zu setzen. Doch genau das hat die Bundesregierung vor: Ihr Fracking-Gesetzentwurf soll der gefährlichen Fracking-Technologie in großen Teilen Deutschlands den Weg ebnen. Anstatt Fracking konsequent zu verbieten, will die Bundesregierung diese Risikotechnologie unterhalb von 3.000 Metern generell erlauben, mit Ausnahme einiger Ausschlussgebiete. Und auch oberhalb von 3.000 Metern könnte eine Expertenkommission, die demokratisch nicht legitimiert ist, Fracking ab 2018 möglich machen. Zudem erlaubt der Gesetzentwurf, mit Schadstoffen belastetes Lagerstättenwasser unterirdisch zu verpressen – ohne vorherige Reinigung.

Protest bei der Abstimmung zum Fracking-Gesetz

Doch noch können wir das Fracking-Gesetz stoppen. Zahlreiche Bundestagsabgeordnete aus Union und SPD kritisieren das Fracking-Gesetz scharf. Helfen Sie uns mit einer Spende, damit wir bei der Abstimmung im Bundestag eine Protestaktion durchführen können.

TEILEN

Autor*innen

Organisierte Protest gegen Castor-Transporte und ist einer der Gründungsstifter der Bewegungsstiftung. Nach dem Studium der Politik, Philosophie und Soziologie promovierte er über Zivilen Ungehorsam in der internationalen Politik. Bevor Gerald Neubauer 2015 zu Campact kam, arbeitete er als Campaigner für Greenpeace zum Thema Kohleausstieg. Alle Beiträge

34 Kommentare

Kommentare sind geschlossen

Auch interessant

Energie, Klimakrise Die dreckige Lüge vom sauberen Gas Energie, WeAct Aktivist*innen feiern Erfolg gegen Lobbyverband „Zukunft Gas“ Energie, Lobbyismus Siemens Energy: Regierungsberatung muss unabhängig sein Energie, WeAct Erfolg: Berlin kauft Fernwärme von Vattenfall Energie, Service 10 praktische Tipps zum Energiesparen Energie, Lobbyismus Der Heizungsstreit ist ein Lehrstück über Lobbyismus Energie, Klimakrise Heizungsgesetz: Was Du jetzt wissen musst Atomkraft, Energie, Erfolg Aus(stieg). Das wars. Ampel, Energie, Lobbyismus Gas ist unsexy! Appell, Energie Neuer Appell: Heizen muss klimafreundlich und bezahlbar sein!