Wie die Berliner Zeitung in ihrer gestrigen Ausgabe berichtet, stoßen die gentechnik-skeptischen Töne aus der bayrischen Schwesterpartei auf heftige Kritik. Katherina Reiche, Vorkämpferin der Gentechniklobby in der CDU: „Herr Söder vertritt hier nicht die Haltung der Union im Bundestag“. CSU-Generalsekretär hatte sich am Vortag in einem Interview kritisch zu Freilandversuchen geäußert und gemahnt, den kommerziellen Nutzen bei Nahrungsmitteln nicht überzubewerten.
Auch Landwirtschaftsminister Seehofer schlägt nach einer vollmundigen Ankündigung im Dezember, dem Gentechnikanbau in Deutschland zum Durchbruch zu verhelfen, nun vorsichtigere Töne an. Heute verweist er auch auf Bedenken von Verbraucher/innen, die ernst genommen werden müssen. Zu diesem Sinneswandel haben sicherlich auch die umfangreichen Aktivitäten der Gentechnikgegner beigetragen, zu denen auch unsere E-Mail-Kampagne gehört.
Es ist bemerkens- und begrüßenswert, dass – wenn auch vorsichtig – nun auch Denkprozesse in der Union einsetzen. Für uns heißt das: Protest und Widerspruch wirkt. Allerdings dürfen wir uns nicht in Sicherheit wiegen. Wir werden im Bereich Gentechnik in den kommenden Monaten eine heftige Debatte und einen heißen Herbst erleben. Gerade, weil die Zukunft der Agro-Gentechnik auch in den Parteispitzen umstritten ist, zählt im Moment jede Aktivität und jede E-Mail.
Interessant ist noch ein zeitlicher Hinweis im Bericht der Berliner Zeitung: Eine Sprecherin Seehofers hat angekündigt, dass Seehofer Eckpunkte für ein neues Gentechnikgesetz bis Juli vorlegen wolle. Eigentlich sollten die Eckpunkte bereits Ende Mai vorliegen.
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