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Gentechnik ist keine Lösung für den Welthunger

Heike Moldenhauer, Gentechnik-Expertin des BUND, antwortet Herrn Dr. Göhner (CDU).(Dieser hatte in seiner Reaktion auf die Email-Aktion „Schützen Sie die gentechnikfreie Landwirtschaft“ die Grüne Gentechnik als Lösungsstrategie für den Welthunger propagiert.) „Hunger ist ein gesellschaftliches und politisches Problem, das sich nicht durch den Einsatz einer Technik lösen lässt. Eine Lösung des Welthungerproblems kann nur durch […]

Heike Moldenhauer, Gentechnik-Expertin des BUND, antwortet Herrn Dr. Göhner (CDU).
(Dieser hatte in seiner Reaktion auf die Email-Aktion „Schützen Sie die gentechnikfreie Landwirtschaft“ die Grüne Gentechnik als Lösungsstrategie für den Welthunger propagiert.)

„Hunger ist ein gesellschaftliches und politisches Problem, das sich nicht durch den Einsatz einer Technik lösen lässt.

Eine Lösung des Welthungerproblems kann nur durch eine Vielzahl kleinteiliger, dezentral wirkender und nachhaltig organisierter Maßnahmen gelingen:
durch die Bekämpfung von Armut und Misswirtschaft, die Beendigung kriegerischer Auseinandersetzungen sowie den Zugang zu Land, Saatgut, Wasser und zu einheimischen Märkten.
Ein wichtiger Schlüssel liegt in einer gerechten Welthandelsstruktur, d. h. im Abbau von ungerechtfertigten Handelsbarrieren für die Entwicklungsländer und der Absenkung der in den Industrieländern immer weiter ausufernden Agrarsubventionen. Auch die züchterische Weiterentwicklung lokal angepasster Pflanzensorten und die Nutzung indigenen Wissens können helfen, den Welthunger zu bekämpfen.
Gerade solche Strategien aber rechnen sich für internationale Saatgutkonzerne nicht und werden daher vernachlässigt.

Die Agro-Gentechnik taugt dagegen nicht, den heutigen und zukünftigen Welthunger zu bekämpfen. Bei ihr handelt es sich um eine Technologie, die – wenn überhaupt – bestimmten Bauern in den Industrienationen kurzfristige Vorteile sichern kann, die gesamtgesellschaftlich aber teuer erkauft sind (Verlust an Biodiversität, landschaftliche Verarmung durch Monokulturen, langfristig erhöhter Bedarf an Herbiziden und Pestiziden). Die oligopolen Markstrukturen im Bereich der Agro-Gentechnik, wo nur ein halbes Dutzend Marktteilnehmer aktiv sind und der US-amerikanische Konzern Monsanto annähernd 90 Prozent des Marktes kontrolliert, sorgen dafür, dass diese Technologie einseitig dem Shareholder-Value von Aktienbesitzern der beteiligten Unternehmen nutzt. Bauern in den Entwicklungsländern haben davon gar nichts.“

vollständige Antwort von Heike Moldenhauer lesen!
zur Email-Aktion „Schützen Sie die gentechnikfreie Landwirtschaft“!

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Autor*innen

Dr. Günter Metzges, Jahrgang 1971, ist Politikwissenschaftler und Erwachsenenpäda­goge. Mitgründer von Campact und lange Zeit Mitglied im geschäftsführenden Vorstand. Vorher: Gründung des Ökologischen Zentrums in Verden/Aller und Mitwirkung in verschiedenen politischen Kampagnen. 2000-2003 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Internationale und Interkulturelle Studien (InIIS) an der Universität Bremen. Dissertation: „NGO-Kampagnen und ihr Einfluss auf internationale Verhandlungen“ (Nomos Verlag, 2006). Alle Beiträge

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