Gentechnik
250 Campact-Aktive beim Kreisbauerntag in Andechs
Film zur Aktion Als „heiligen Berg“ weist ein Hinweisschild den Hügel aus, auf dessen Spitze der Zwiebelturm der Wallfahrtskirche des Kloster Andechs steht. Trotz des wolkigen Wetters ist die Aussicht auf die schneebedeckten Gipfel der nahen Alpen hervorragend, und auch die umliegenden Felder und Wiesen sind herrlich anzusehen. Hier oben findet heute der Kreisbauerntag statt […]
Als „heiligen Berg“ weist ein Hinweisschild den Hügel aus, auf dessen Spitze der Zwiebelturm der Wallfahrtskirche des Kloster Andechs steht. Trotz des wolkigen Wetters ist die Aussicht auf die schneebedeckten Gipfel der nahen Alpen hervorragend, und auch die umliegenden Felder und Wiesen sind herrlich anzusehen. Hier oben findet heute der Kreisbauerntag statt – und Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner ist als Ehrengast geladen.
Vom Fuß des Hügels sind die Berge nicht zu sehen, dafür jedoch, wer hinauf geht und wieder herunter kommt. Hier unten, vor dem Eingang zur Klosteranlage, haben sich gut 250 Menschen mit Schildern und Transparenten versammelt. Es findet eine Diskussionsveranstaltung über grüne Gentechnik statt und auf vielen der Schilder steht „Wer Genmais sät, wird enttäuschte Wähler ernten!“ Gewartet wird auf Ministerin Aigner, die im Moment noch oben auf dem Bauerntag spricht.
Obwohl niemand vom Hügel herunter kommt, geht ein Raunen durch die Menge der Menschen als die Ministerin als überlebensgroße Figur ihren ersten Auftritt probt: Mit seiner großen Maske deutlich als Ilse Aigner zu erkennen, sät ein Stelzenläufer Mais aus einem Jutesack auf den Asphalt vor protestierende Schlepper. „Gegen Gentech!“, johlen die Menschen und schwenken ihre Transparente und Schilder. Die Großpuppe bedankt sich mit Kusshänden und sät fröhlich weiter ihren Genmais.
Wenig später kommt die echte Ministerin aus Richtung Wallfahrtskirche den Berg herab und betritt das Podium. Die Menschen drängen mit ihren Schildern näher heran, sie wollen kein Wort von Frau Aigner verpassen. „Ich nehme Ihre Sorgen ernst!“, beteuert sie vis-à-vis ihres überdimensionalen Doubles, aber bei ihren nächsten Worten beginnen die Zuhörer/innen zu grölen und zu pfeifen: „Ob weitere gentechnisch veränderte Pflanzen zugelassen werden, das muss ich erst noch prüfen; dazu kann ich jetzt keine Aussage treffen.“ Viele hatten sich klarere Worte gegen gefährliche Gensaaten versprochen.
Kurz bevor Frau Aigner weiter zu ihrem Flugzeug eilt – der persönliche Referent deutet schon ungeduldig auf die Uhr –, soll sie noch die über 45.000 Protestpostkarten entgegen nehmen, die ihr Bürgerinnen und Bürger über die Campact-Website geschrieben haben. Die stapeln sich in acht Glaswürfeln, randvoll gefüllt mit den Namen von Wählerinnen und Wählern und alle fordern ein Verbot von gentechnisch veränderten Pflanzen. Frau Aigner greift sich ein paar heraus, legt sie aber dann zurück: „Die passen ja nicht in meinen Kofferraum!“, kommentiert sie – und eilt weiter zu ihrem Dienstwagen.
Wenig nach ihr kommen weitere Menschen vom Bauerntag auf dem „heiligen Berg“ herunter – und nicht wenige äußern sich kritisch über Genmais.
Filmtipp am 4.2. um 21:15 Uhr:
Das Politikmagazin „Kontrovers“ in BR3 bringt einen Beitrag über Ilse Aigners ersten 100 Tage im Amt. Darin wohl auch Bilder von der Aktion in Andechs.
Pressereaktionen