Lange hat er an seinem Sessel geklebt und als er heute nun endlich zurücktrat, blieb er so stur und uneinsichtig, wie man ihn kennt. Bahn-Chef Hartmut Mehdorn sah sich bis zuletzt nur als Opfer von „Vorverurteilungen, Verdächtigungen und Spekulationen“ und nicht als Verantwortlichen für eine der größten Datenskandale in bundesdeutschen Unternehmen. Nachdem ihm über 14.673 Entlassungsurkunden von Campact-Aktiven erreichten hat er sich heute auf Grund des immer größer werdenden öffentlichen und politischen Drucks endlich auf selber eine Entlassung geschickt.
Mit dem Abgang des Bahn-Chefs gibt es jetzt endlich die Möglichkeit, mit einer neuen Person an der Spitze und einem ausgetauschten Management ein neues Kapitel bei der Bahn aufzuschlagen. Nicht die Rendite und schwarze Zahlen für einen möglichst raschen Börsengang müssen Priorität haben – sondern eine Unternehmenspolitik, die auf häufige, günstige und attraktive Zugverbindungen auch in der Fläche sorgt.