Eine ungewohnte Konstellation: Umweltschützer, Tierschützer und Entwicklungshelfer Seite an Seite mit den Milchbauern. Bei einer Pressekonferenz am vergangenen Freitag stellte sich ein neues Bündnis gegen Exportsubventionen und für faire Preise vor.
Der Impuls zum Start des Bündnisses ging von Campact aus: Am vergangenen Freitag, zwei Tage nach unserer gemeinsam mit Milchbauern durchgeführten Strohpuppenaktion im Wahlkreis der deutschen Landwirtschaftsministerin, stellte sich in Berlin ein ungewöhnliches Bündnis der Presse vor. Umweltschützer, Tierschützer und Entwicklungshelfer, Seite an Seite mit den, um ihr Überleben kämpfenden, Milchbauern.
Das Signal: Die Exportorientierung der Milchpolitik, die nur billigste Preise für Milchprodukte im Blick hat, bringt nicht nur die Milchbauern in Europa an den Rande des Ruins, sie stellt auch Standards im Bereich Umwelt, Tierschutz und Entwicklung dauerhaft in Frage. Für die Mitglieder im Bündnis ist klar: Wir brauchen eine Neuausrichtung der europäischen Milchpolitik. Bauern, Molkereien, Verbrauer, aber auch gesellschaftliche Gruppen müssen sich an einen Tisch setzen und über Produktionsstandards und faire Preise durch eine Mengenregulierung sprechen. Unfaire Milch-Exportsubventionen zerstören die Existenzen von Kleinbauern in armen Ländern und sind einzustellen.
Die Resonanz war auf die Pressekonferenz war ausgezeichnet: Von Süddeutscher Zeitung über Welt und Tagesspiegel bis zur taz. Die SZ bebilderte ihren Artikel am Samstag mit einer unserer Strohpuppen.
Unsere Strohpuppenaktion in Aigners Wahlkreis, die Pressekonferenz und weitere geplante Aktionen sollen den Druck auf die deutsche Landwirtschaftsministerin zu einem entsprechenden Positionswechsel erhöhen. Die Landwirtschaftsministerin nimmt heute am Europäischen Milchgipfel der Europäischen Landwirtschaftsminister teil.