Aigner stimmt für Gensoja in Europa
Letzte Woche hat die EU-Kommission vier neue Sorten von Gentech-Soja für den Import als Futter- oder Lebensmittel zugelassen. Damit sind jetzt 44 Genkonstrukte für den Import von Pflanzen als Lebens- und Futtermittel in den EU-Staaten zugelassen. Ministerin Aigner stimmte für die Gensoja.
Letzte Woche hat die EU-Kommission vier neue Sorten von Gentech-Soja für den Import als Futter- oder Lebensmittel zugelassen. Damit sind jetzt 44 Genkonstrukte für den Import von Pflanzen als Lebens- und Futtermittel in den EU-Staaten zugelassen. Wie bei bisher jeder dieser Abstimmungen stimmte Deutschland für Gensoja. Landwirtschaftsministerin Aigner kümmert sich ein weiteres Mal nicht um die Interessen der Verbraucher/innen.
Vor einer Woche berichteten wir im Blog, dass BASF mit seiner Gentechnik-Sparte in die USA flieht (Artikel vom 18. Januar). Wir haben uns mächtig gefreut, dass dieser Gentechnikriese vor den europäischen Verbrauchern kapitulieren muss, die Genfood seit Jahren vehement ablehnen. Aber die Ausbreitung der Gentechnik auf dem Acker schreitet in anderen Ländern voran und durch die Hintertür der Futterimporte gelangt dann doch das mit Gentech-Soja gefütterte Huhn auf unseren Teller. Bleiben wir also wachsam und fordern wir von der Politik, diese Hintertüren zu schließen!
In welchen Lebensmitteln kann Gentechnik versteckt sein? Seit 2004 müssen alle Lebensmittel, die direkt aus Gentechnik-Pflanzen hergestellt wurden, entsprechend gekennzeichnet sein. Im Kleingedruckten steht dann „gentechnisch verändert“ oder „aus genetisch verändertem … hergestellt“. Da die Verbraucher in Europa Gentechnik im Essen ablehnen, scheuen sich die Hersteller, solche Produkte in die Läden zu bringen. Die Kennzeichnungspflicht gilt allerdings nicht für tierische Lebensmittel, zu deren Herstellung die Tiere mit Gentech-Pflanzen gefüttert wurden. So kommt es, dass die meisten Tiere in Deutschland Gentech-Soja aus Brasilien und Argentinien im Futtertrog serviert bekommen. Außerdem sind gentechnisch hergestellte Enzyme oder mit Hilfe gentechnisch veränderter Mikroorganismen erzeugte Zusatzstoffe beim Einkauf von verarbeiteten Lebensmitteln oder auf der Speisekarte nicht zu erkennen. Wir fordern daher eine Kennzeichnungspflicht auch für Gentechnik in Tierprodukten.
Warum sind die neuen Sorten von Gensoja gefährlich? Die Bt-Sojabohne produziert ein Insektengift, deren Rückstände leicht in die Nahrungskette gelangen. Die übrigen drei Sojabohnen sind gegen Spritzmittel resistent. Das heißt, der Landwirt kann in großen Mengen Pestizide ausbringen, so dass alles bis auf die Sojapflanzen abstirbt. Das führt zu einseitiger Monokultur, zu resistenten Unkräutern und neuen Pflanzenkrankheiten – eine Bedrohung für die biologische Vielfalt. Außerdem weist die Risikobewertung der Sojapflanzen durch die Europäische Lebensmittelbehörde EFSA erhebliche Schwächen auf. So untersuchte sie ein von verschiedenen Experten festgestelltes Risiko für das Immunsystem im Fall der insektengiftigen Sojabohne MON87701 nicht genauer.
Gentechnik auf den eigenen Äckern verbannen, aber durch die Hintertür wieder einführen? Das dürfen wir Frau Aigner in Brüssel nicht mehr durchgehen lassen!
@ Marina
Ich finde „Terra Human“ berichtet ganz objektiv darüber.
Was ist, wenn z.B. gentechnisch veränderte Futtermittel nicht importiert
werden würden, könnten die USA der EU oder einzelnen europäischen Ländern mit Sanktionen drohen?
Und aus Angst davor lassen wir dann doch gleich die Importe von gentechnisch veränderten Futtermitteln oder entsprechenden pflanzlichen Podukten o. dgl. zu?
Wie groß ist der Einfluß oder die Macht seitens der USA, um uns sozusagen zu erpressen: Wenn nicht – dann … ?
Sind gentechnisch manipulierte Futtermittel z.B. im Preis günstiger als
herkömmliche Futtermittel, so dass Landwirte, die ja auch rechnen müssen, um gewissermaßen überleben zu können, dann vielleicht eher zu jenen greifen?
Ich möchte als Verbraucher in Fragen Gentechnik im Bereich Landwirtschaft und überhaupt UMFASSEND aufgeklärt werden.
Wo kann ich bitte schön diesbezüglich weitgehendst OBJEKTIVE und WERTNEUTRALE Informationen einholen – wohl nicht beim Verbraucherministerium, das Frau Aigner untersteht, die doch, wie oben erfahren, zuläßt, dass durchs Hintertürchen weitere gentechnisch veränderte Produkte wie Gensoja auf den deutschen Markt
kommen? – – –
Warum denken die nicht nachhaltiger in die Zukunft??