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Rote Karte für Bild – und rote Umschläge für eine Tombola!

„Fair und seriös, statt lügenhaft und bös!“ schallte es heute morgen vor dem Axel-Springer-Hochhaus aus dutzenden Kehlen. Rund 50 Campact-Aktive waren gekommen, um Bild die Rote Karte zu zeigen: Mehr als zwei Meter groß und signalrot prangte sie inmitten der Aktiven und machte auf die unrühmliche Bilanz der Bild aufmerksam. 121 Rügen hat der Deutsche […]

„Fair und seriös, statt lügenhaft und bös!“ schallte es heute morgen vor dem Axel-Springer-Hochhaus aus dutzenden Kehlen. Rund 50 Campact-Aktive waren gekommen, um Bild die Rote Karte zu zeigen: Mehr als zwei Meter groß und signalrot prangte sie inmitten der Aktiven und machte auf die unrühmliche Bilanz der Bild aufmerksam. 121 Rügen hat der Deutsche Presserat seit 1986 gegenüber Bild ausgesprochen, davon allein 77 seit dem Beginn von Diekmanns Amtszeit im Jahr 2001. Fünf dieser gerügten Artikel stellten wir heute während der Aktion exemplarisch vor – und quittierten sie mit Roten Karten und lauten Pfiffen.

Rote Karte für Bild

Bild-Chefredakteur Kai Diekmann sagte vergangene Woche in einem Welt-Interview, Bild wolle „unbequem“ sein, und „aufregen“. Journalismus sei schließlich „kein Beliebtheitswettbewerb“. Doch hier geht es nicht um Beliebtheit oder unbequeme Wahrheiten. Hier geht es um ethische Grundprinzipien, die Bild regelmäßig und zum Teil massiv verletzt. Pressefreiheit ist wichtig, aber sie hat auch ihre Grenzen. Zum Beispiel in der Menschenwürde.

Apropos Kai Diekmann: Vor der Aktion schickten wir ihm eine Einladung, die Rote Karte entgegen zu nehmen. Während der Aktion kam seine Antwort per Brief: Es sei ihm „eine große Ehre, nominiert zu werden“, aber er möchte „die Auszeichnung nicht annehmen“. Herr Diekmann, Sie haben da etwas falsch verstanden. Bei einer Roten Karte handelt es sich nicht um eine Auszeichnung. Die Rote Karte zückt der Schiedsrichter bei einem gravierenden Regelverstoß, zum Beispiel einem groben Foul.

Sich von anderen Zeitungen abzusetzen, Geschichten zu erzählen und Skandale aufzudecken, ist eine Sache (letzteres machen wir auch sehr gerne!). Grob und unbelehrbar gegen ethische Prinzipien zu verstoßen, Persönlichkeitsrechte zu verletzen und die Menschenwürde zu missachten, eine andere. Damit sollte sich der Axel-Springer-Verlag und Bild einmal ernsthaft inhaltlich auseinandersetzen.

Mit einem Klick auf das Bild starten Sie die Diashow!

Die Farbe Rot taucht übrigens morgen erneut auf, wieder im Zusammenhang mit Bild: Statt der Bild-Zeitung schickt die Axel-Springer-AG den mehr als 235.000 Verweigerer/innen einen großen, roten Umschlag. So können die Briefträger/innen erkennen, wer das Blatt bekommen soll und wer nicht.

Statt sich über die unerwünschte Post von Bild zu ärgern, können Sie etwas mit ihr gewinnen: Schicken Sie uns Ihren original roten „Verweigerer-Umschlag“ frankiert und mit einem ausgefüllten Tombola-Los bis zum 2. Juli (Poststempel) zu! Unter allen Umschlägen, die bis dahin bei uns eingegangen sind, verlosen wir fünf Geschenk-Abonnements – von verschiedenen überregionalen Tageszeitungen, die im Gegensatz zur Bild für Qualitätsjournalismus stehen. Machen Sie mit bei unserer Umschlag-Tombola!

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Autor*innen

Appelle, Aktionen und Erfolge: Darüber schreibt das Campact-Team. Alle Beiträge

51 Kommentare

Kommentare sind geschlossen
  1. Statt die roten Umschläge für die Axel-Springer-AG mehr oder weniger unbemerkt in einer Tombola verschwinden zu lassen, halte ich es für wesentlich besser, diesen Umschlag umgehend mit dem Vermerk „Zurück an Absender; Annahme verweigert“ in den nächsten Postkasten zu werfen und ihn so postwendenden dem Verlag wieder zukommen zu lassen. Zum Einen können die ihren Sch… so selber entsorgen. Und zum Zweiten bekommt der Konzern durch die Rücksendung nochmals einen Denkzettel.

    Auch finde ich 5 (Kurz-) Abos bei über 238.000 Teilnehmer_innen für sehr mäßig. Hiermit will ich aber nicht Campact oder die Organisatoren_rinnen dieser Gegenaktion oder des Preisausschreibens schlecht machen. Denn die Aktion hat sicherlich schon mehr als genug Geld gekostet und wertvollere Preise würden jeglichen Rahmen sprengen. Aber was ist besser: 5 glückliche Gewinner_innen (soweit man über ein solches Kurz-Abo überhaupt glücklich sein kann) oder ein unglücklicher Axel-Springer-Konzern, der über 238 Tausend große, rote Umschläge zurückbekommt? Ach ja, wie viele Postsäcke sind eigentlich über 238.000 Umschläge im DIN A4- Format? 🙂

  2. Ich hatte Eure Möglichkeit zum Widerspruch gegen die Gratis-BLÖD genutzt und den entsprechenden Passus um den „großen roten Umschlag“ ergänzt – und hatte heute früh dennoch selbigen im Briefkasten!

    ‎“Hiermit untersage ich der Axel Springer AG, Tochtergesellschaften, eventuellen Auftragsnehmern und anderen Vertragspartnern ausdrücklich, mir an die oben genannte Anschrift am 23.06.2012 oder an einem anderen Tag ohne meine vorherige schriftliche Einwilligung die BILD-Zeitung oder andere Erzeugnisse, insbesondere eine adressierte, großformatige Infopostsendung in einem auffälligen roten Umschlag, der Axel-Springer AG oder ihrer Tochtergesellschaften zuzustellen oder in den Briefkasten einzulegen oder durch Dritte zustellen oder in den Briefkasten einlegen zu lassen.“

    Was nun, was tun? Anwalt einschalten?

  3. Hallo Compact,

    ich hätte auch erwartet, daß eine TAZ wenigstens dabei ist!! Das ist ja schließlich die einzige demokratische überregionale Zeitung Deutschlands!
    By the way (habe es Ihnen schon gemailt) ich habe trotz Untersagung heute eine Bild bekommen!
    Tschüß Till

  4. Was passiert jetzt, wenn man trotz Widerspruch über Campact! heute morgen einen roten Umschlag und einen Grillanzünder im Kasten vorgefunden hat? Ist da was geplant?

  5. Ich habe heute leider trotz meines Widerspruchs eine Bild Zeitung erhalten auch ein roter Umschlag der meinen Widerspruch bestätigt hat war angekommen.
    Sehr ärgerlich das ganze!

  6. die ganze Aktion ist ein riesen Fake – haben soeben nicht den erwarteten roten Umschlag sonder die BLÖD aus meinem Briefkasten gefischt.

  7. Ich bin ja einigermaßen negativ überrascht, was auf der Tombola als Alternative zur BLOED-Zeitung geboten wird: FAZ, FR, Süddeutsche und Handelsblatt – alles Blätter des Meinungseinheitsbreis, die sich nicht gerade durch kritische Berichterstattung, der Umstände, gegen die auch Campact aktiv ist, hervortun.

    Ich hätte mir stattdessen ein 3 Monatsabo der Tageszeitung junge Welt gewünscht.

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