Aktion in Straßburg: Hand in Hand gegen die Agrarlobby
Mästen wir mit unseren Steuergeldern weiter Agrarfabriken mit Pestiziden und Monokulturen? Oder wird mit den Agrarsubventionen der EU endlich eine bäuerliche und ökologischere Landwirtschaft gefördert? Lesen Sie im Live-Blog von der Aktion vor dem EU-Parlament in Straßburg,
Live-Blog von der Aktion am 12. März in Straßburg
Mästen wir mit unseren Steuergeldern weiter Agrarfabriken mit Pestiziden und Monokulturen? Oder wird mit den Agrarsubventionen der EU endlich eine bäuerliche und ökologischere Landwirtschaft gefördert? Darüber entscheidet in den kommenden Stunden das Europaparlament. Deshalb standen wir vor dem EU-Parlament in Straßburg und veranstalteten in einem breiten europäischen Bündnis einen Aktionstag. 200 Bürger/innen, Verbraucher/innen sowie Bauern und Bäuerinnen aus verschiedenen EU-Ländern demonstrierten gemeinsam für eine grüne und gerechte Agrarreform.
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13.30 Es geht los. Ungefähr 200 Menschen stellen sich vor das Parlament und bilden eine Menschenkette. Französische KleinbäuerInnenverbände sind da, Umweltorganisationen aus Deutschland, Menschen aus der Schweiz, aus England und aus Rumänien. Sie sind als Tiere verkleidet oder tragen bunte Transparente mit ihren Botschaften. Die Imker mit ihren Kopfbedeckung sprühen Rauch. Dazu spielt eine fetzige Blaskapelle. Wir schaffen es zwar nicht, die Kette komplett um das Parlament herum zu bilden, denn wegen des schlechten Wetters sind nicht so viele Menschen da, wie wir erwartet hatten. Trotzdem schaffen wir es, unserer Botschaft lautstark und bunt Ausdruck zu verleihen – und gute Stimmung vor dem Eingang des Parlaments zu verbreiten!
12.50 Astrid von Campact hält eine Rede. Sie spricht als letzte Rednerin in einem reichhaltigen Programm, vor einem sichtbar verfrorenem Publikum. Keine dankbare Aufgabe. Aber sie schafft es, noch mal alle aufzuwecken und zu vermitteln, dass in Deutschland einiges los ist. Dass im Januar mehr als 20 000 Menschen für eine grüne und gerechtere Landwirtschaft demonstriert haben. Dass das Thema Agrarpolitik von den Büros der Verbände und Ministerien auf der Strasse gelandet ist. Und dass wir von dieser neuen soziale Bewegung noch einiges hören werden.
12.30 VertreterInnen von verschiedenen Organisationen und politischen Gruppen kommen auf unsere Strohballenbühne und ergreifen das Wort. Ein Imker spricht über die Vergiftung von Bienen durch pestizidbelasteten Mais. Eine Vertreterin der BUNDjugend weist auf den Missstand hin, dass Europa nicht in der Lage ist, seinen Getreidebedarf selbst zu decken – aufgrund des hohen Verbrauchs von Eiweißpflanzen als Tierfutter. („Rich Europe can’t feed itself!“) Ein junger Mann aus Frankreich spricht von der Initiative „Disco-Soupe“, die sich neu gegründet hat, angeregt von der „Schibbeldisco“, bei der Essen für die große ‚Wir-haben-es-satt“- Demonstration in Berlin vorbereitet wurde. Ihr Ziel ist es, Menschen bei politischen und kulturellen Veranstaltungen mit Musik und guter Nahrung zu versorgen. Dabei verwenden sie Waren, die eigentlich für den Abfall bestimmt waren und leisten so einen Beitrag gegen die große Lebensmittelverschwendung.
12.00 Die Suppe ist fertig, die die Volksküche „Fläming Kitchen“ mit vielen helfenden Händen gekocht hat. Wir sind heilfroh über den warmen und leckeren Eintopf. Die Kartoffeln und Möhren in der Suppe entsprechen nicht der EU-Norm, weil sie zu individuell geformt sind (bzw. waren). Sie konnten nicht verkauft werden und wären weggeschmissen worden, wenn wir sie nicht heute verarbeitet hätten. Einer der Absurditäten der EU-Agrarpolitik. Neben der Suppe werden wir mit heißem Apfelsaft, Glühwein und „Feldbefreier-Bier“ versorgt. LandwirtInnen aus der Gegend haben außerdem selbstgemachten Käse und Schinken mitgebracht. Gute Voraussetzung, um der Kälte zu trotzen.
11.30 Campaignerin Astrid übergibt ein weiteres gebundenes Exemplar der Unterschriftensammlung. Diesmal an einen Vertreter der Sozialdemokraten.
11.00 Schweine, Hühner, Kühe und Schafe haben es satt! Ihr Slogan: Farms instead of Factories!
10.30 Trotz des nasskalten Wetters sind nun ca. 100 bis 150 Menschen versammelt. Es sprechen Benny Haerlin von der Zukunftsstiftung Landwirtschaft und Jose Bové. Campaignerin Astrid hat gerade über 80.000 Unterschriften, die Campact gesammelt hat, dem Vizepräsidenten des Agrarausschuss übergeben.
9.50 Es füllt sich auf dem Platz vor dem Parlament. Mindestens 50 Menschen sind schon da und schneiden Gemüse für die Suppe, die beginnt zu dampfen und ihr vielversprechendes Aroma zu verbreiten. Kompost-Toiletten werden aufgebaut. Einige Schafe weiden auf der spärlichen Wiese zwischen dem Asphalt. Das Hamburger Gitter, das die Polizei aufgestellt hat, um die Demonstration von der Straße fernzuhalten, erweist bei der Gelegenheit seinen Nutzen auch als Vieheinzäunung.
9:08 Uhr Regen setzt ein. Zum Glück haben wir Zelte dabei. Denn die ersten Aktivist/innen beginnen jetzt das Gemüse für die „Disco-Soup“ zu schnippeln. Wir haben die EU-Parlamentarier zu einer Suppe mit den Zutaten für eine echte Agrarwende eingeladen.
9:00 Uhr Vor dem EU-Parlament bauen die Aktiven die ersten Zelte auf. Neblig-Kaltes Wetter in Straßburg. Die Leute, die zur frühen Stunde ins Parlament strömen, können unsere Banner lesen.
Vielen Dank für eure Willensstärke sowie körperlichen Durchhaltevermögen bei dieser Veranstaltung und v.a. den Respekt vor der Schöpfung und Nachhaltigkeit…
Freue mich, daß es Gleichgesinnte gibt 🙂
Ja,tolle Aktion und ich hoffe das es Menschen gibt,die weiter schauen als nur bis zu ihrem Tellerrand!!Ich bin aber trotzallem der Meinung,das nur durch eine zusammen schließung von uns allen und großen Organisationen,Welt weit einen Streik endlich auch Ihnen einen größeren Schaden verursachen können.
Ich danke Euch,das es Euch gibt!!!
Liebe Leute von Contac
habe eure mail leider zu spät gelesen, danke für den großartigen Einsatz zur Agrarwende, hoffentlich gelingt das Gute ! !
Bitte um Info
wünsche euch viel Erfolg und Danke für den tollen Einsatz für eine bessere Umwelt und Tierschutz.
Bin auch Umweltaktivistin.