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Campact: Nehmen Sie uns unter die Lupe

Als im vergangenen Jahr über die Nebeneinkünfte von Peer Steinbrück & Co. diskutiert wurde, forderten wir: „Wir wollen wissen, wer bezahlt – Transparenz muss her“. Doch wer diesen Anspruch an Politikerinnen und Politiker stellt, sollte ihn auch selbst erfüllen. Ein Beitrag von Campact dazu ist unser jährlicher Transparenzbericht. Schwarz auf weiß finden sich dort Informationen […]

Als im vergangenen Jahr über die Nebeneinkünfte von Peer Steinbrück & Co. diskutiert wurde, forderten wir: „Wir wollen wissen, wer bezahlt – Transparenz muss her“. Doch wer diesen Anspruch an Politikerinnen und Politiker stellt, sollte ihn auch selbst erfüllen. Ein Beitrag von Campact dazu ist unser jährlicher Transparenzbericht.

Schwarz auf weiß finden sich dort Informationen zur Campact-Struktur, Herkunft und Verwendung der Spenden und zu unserem Personal. Dabei folgen wir den Leitlinien der „Initiative Transparente Zivilgesellschaft“ und gehen sogar noch darüber hinaus, indem wir auch über unser Handeln im Arbeitsalltag berichten.

Hier der Bericht:

Eines wird beim Lesen (Transparenzbericht 2012 als pdf-Datei) schnell deutlich: Anders als manche Abgeordneten haben wir keine Zuwendungen von der Großindustrie oder von wirtschaftsnahen Stiftungen nötig. Parteien und die öffentliche Hand kommen sowieso nicht infrage. Die Campact-Aktivitäten werden komplett durch Spenden und regelmäßige Förderbeiträge aus dem Kreis der Campact-Aktiven selbst finanziert. Das macht uns unabhängig und ist der Motor für eine schnelle und kraftvolle Bürger/innenbewegung.

Das Engagement der Campact-Aktiven geht aber weit über Spenden für unsere 19 Kampagnen des vergangenen Jahres hinaus. 2012 sind Campact-Aktive etwa zweieinhalb Millionen mal gemeinsam aktiv geworden: Sie haben online Petitionen unterzeichnet und weitergeleitet, haben telefonisch für die Energiewende protestiert und sind zu Treffen mit Landes- und Bundespolitiker/innen gefahren.

Bei 52 öffentlichkeitswirksamen Aktionen und drei Großdemonstrationen waren Campact-Aktive praktisch jede Woche im Einsatz. Ihr Engagement sorgt für meist sechsstellige Unterstützung der Online-Appelle in kurzer Zeit, so dass unsere Anliegen in der Öffentlichkeit Gewicht haben.

Regelmäßige Förderbeiträge machen inzwischen die Hälfte des Campact-Budgets aus. Es ist also den Förderer/innen zu verdanken, dass viele Kampagnen überhaupt starten können. Nur mit dieser Unterstützung konnten wir das Wachstum von Campact gut meistern. Allein 2012 kamen mehr als 200.000 neue Campact-Aktive hinzu. Wir haben daher kräftig in die Sicherheit und Leistungsfähigkeit unserer Technik investiert.

Wenn Sie die Arbeit von Campact schätzen und unsere Unabhängigkeit stärken wollen, helfen Sie am wirkungsvollsten mit einer Campact-Förderung (jeder Zeit wieder kündbar). Schon 5 Euro im Monat unterstützen uns enorm. Damit Campact auch weiterhin aus dem Stand Kampagnen starten und dranbleiben kann.

Wenn Sie Ihre Förderung bis zum 8. September 2013 starten, können wir Ihnen als Impuls für weiteres Engagement das Taschenbuch „Mutbürger. Die Kunst des neuen Demonstrierens“ mit auf den Weg geben.

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Autor*innen

Dr. Felix Kolb ist Politikwissenschaftler. Er promovierte zwischen 2002 und 2005 an der FU Berlin über die politischen Auswirkungen sozialer Bewegungen. Seine Dissertation erschien im Campus-Verlag. Nach dem Studium war er Pressesprecher von Attac. Zusammen mit Christoph Bautz stieß er die Bewegungsstiftung an und initiierte mit ihm und Günter Metzges Campact. Er ist seit April 2008 Geschäftsführender Vorstand. Auf Twitter findet man ihn unter @felixkolb Alle Beiträge

32 Kommentare

Kommentare sind geschlossen
  1. Beste Campacter,
    Euer Transparenzbericht ist verglichen mit den Angaben der meisten MdB bzw. MdL sehr informativ. Als langjähriger Spendenförderer fehlt mir jedoch der Ausweis einer speziellen Ausgabenposition: Wieviel Mittel wurden in 2012 für Anzeigen in Tageszeitungen ausgegeben und wurde deren Effizienz (z.B. Mobilisierungswirkung/ Anfragen von Lesern bei Campact /etc.?) danach evaluiert? Ganz offen gesagt,( weil ich, wie mehrfach Euch mitgeteilt, nichts von Anzeigen halte, da deren Wirkung rein zufällig ist (wer wird gerade am Tage der Veröffentlichung darauf aufmerksam und wer reagiert? Nach eigener Kleinrecherche in meinem z.B. SZ-Leser-Bekanntenkreis: niemand!!)) mache ich mein weitere Spendenbereitschaft von einer informativen Antwort abhängig. Freie Spenden solltet Ihr in Eure >Mitarbeiter und technische , möglichst ständig modernisierte elektronische Ausstattung investieren, weil so die beste Mobilisierung bei Kampagnen erreicht wird. Mit den Großanzeigen der Konzerne und Finanzinstitute können wir eh nicht konkurrieren, die Redaktionen sicherlich nicht zu positiverer Berichterstattung motivieren und Leser mit festgefahrenen Meinungen ebenfalls nicht erreichen. Diejenigen Leser aber, die Eure Politik unterstützen, brauchen keine campact-Kampagnen-Anzeigen, die erfahren mehr über Eure elektronischen Kontakt- und Info-Möglichkeiten. Also: keine Spendengelder wirkungslos verpulvern!
    Mit guten Grüßen
    Reinhold Lang

    • Lieber Reinhold Lang,
      vielen Dank für diesen konstruktiv-kritischen Blick auf Kampagnen-„Werkzeuge“. Und keine Sorge, Anzeigen in Tageszeitungen sind für Campact keinesfalls die Regel, sondern eher die Ausnahme. Der Medienwechsel Zeitung – Internet wird, wie allgemein bekannt, nur sehr begrenzt vollzogen. Deshalb setzen wir Zeitungsanzeigen auch nicht in Erwartung direkter Mobilisierung ein. Dafür wären Beilagen z.B. von Aktionspostkarten – wie sie etwa bei der erfolgreichen Genmais-Verbots-Kampagne zum Einsatz kamen – schon besser geeignet. (Aber auch dies inzwischen ein seltenes Instrument).
      Bei Zeitungsanzeigen geht es eher darum, einen politischen Kontrapunkt, der in der redaktionellen Berichterstattung nicht genug gewürdigt wird, in die öffentliche Debatte einzuspeisen. Wenn so ein Kontrapunkt durch eine große Zahl von Menschen unterstützt und z.B. ein Minister oder eine Ministerin im Anliegen direkt adressiert wird, kann eine Anzeige ein sinnvolles Vehikel sein und Druck ausüben. Das geht an den jeweiligen Politiker/innen nicht spurlos vorbei.

      Für direkte Mobilisierung (Appellunterzeichnung und Interessentengewinnung) setzen wir auf Verbreitung durch die Campact-Aktiven selbst (E-Mailweiterleitung/Social-Media) sowie Online-Anzeigen (Banner und Textanzeigen) – diese ausschließlich nach Cost-per-Click-Modellen und natürlich Kosten-Nutzen-evaluiert. Sogenannte „Kaltadressenwerbung“ wie andere gemeinnützige Organisationen sie oft betreiben (vor allem über postalische Mailings), macht Campact überhaupt nicht wg. Datenschutz, Schutz vor unerwünschter Werbung und aus innerer Überzeugung, dass uns Menschen am besten über ein gemeinsames politisches Anliegen kennenlernen.

      Team- und Technikentwicklung hat bei Campact hohen Stellenwert: ob Gastvorträge durch Spezialisten zu (potenziellen) Kampagnenthemen, regelmäßige Technikschulungen oder gar internationaler Austausch mit Kampagnenorganisationen wie MoveOn (US), 38 degrees (UK), Getup (AUS). Das geht hin bis zur Entwicklung eigener Software, die wir dann aber auch gleich der ganzen Bewegung in Form eines OpenSource Projektes zur Verfügung stellen: http://www.krautbuster.org/features/
      Wir hoffen, dass Sie mit diesen ergänzenden Informationen weiterhin aus voller Überzeugung bei Campact aktiv sind!
      Beste Grüße zurück
      Carsten Direske, Campact-Aktivenbetreuung & Fundraising

  2. Ein guter Bericht ! Eine solche Transparenz sollte zur Verpflichtung für alle werden, die die Spenden der guten Menschen (also der Spender) sammeln und Gemeinützigkeit beanspruchen wollen. Auch von denjenigen, die diese Seiten für die eigene Spendensammlung missbrauchen.

    Die verschiedentlich aufgeworfene Frage nach den Gehältern finde ich etwas überzogen, da im Bereicht bereits die nicht zu hohen Spitzengehälter des Vereins (der Geschäftsführung) im Bericht genannt werden.

  3. Ich finde euren Transparenzbericht sehr aufschlussreich und finde es auch gut, zu sehen wohin die Fördergelder fließen. Werde es mir deshalb auch überlegen, euch regelmäßig zu fördern.
    Es fehlt mir aber bei den bisherigen Kampagnen noch mehr Initiativen zum sozial-gesellschaftskritischen Bereich, z.B. Initiativen gegen die Diskriminierung von Flüchtlingen, da auch die Zusammenarbeit mit Initiativen wie z.B. Pro Asyl oder Initiativen für den Mindestlohn.

  4. Campact ist erkennbar eine junge Initiative, die die Möglichkeiten der Gegenwart geschickt zu nutzen weiß. Mich beruhigt das immer, solche frischen Unternehmungen zu sehen und mich ihnen hin und wieder anzuschließen. Denn das zeigt, dass die manchmal recht leise und unauffällig auftretenden jungen Leute sehr wohl politisch gestalten, und manchmal eben sehr nachdrücklich.

    Eine Frage beschäftigt mich in dem Zusammenhang aber: Diskutieren Sie eigentlich untereinander auch die Gefahren, die, vielleicht erst auf längere Sicht, aus ihrer Einflussnahme erwachsen könnten? Denn wer Macht besitzt, kann die missbrauchen und unterliegt Beeinflussung und etwaigen Betriebsblindheiten.

    • Lieber Thorsten Kerbs,
      vielen Dank für diesen weitsichtigen Hinweis. Zu große Macht birgt Gefahren, keine Frage. Solange soziale Bewegungen diesen im Namen enthaltenen Anspruch an sich selbst, in ihren Zielen, Strukturen und Prozessen weiterhin einlösen, dürfte die Machtfrage nicht im Vordergrund stehen. Gefahren könnten aber z.B. in Entwicklungen liegen wie Etablierung/ Verkrustung/ Funktionärswesen/ Personenkult usw.
      Campact versucht dem durch beständige Weiterentwicklung seiner Struktur vorzubeugen, in die „Checks & Balances“ eingewebt sind, etwa in dem gewählte Förder/innen und Förderer stimmberechtigte Mitglieder von Campact e.V. sind. Oder ein regelmäßiger Austausch mit den Campact-Aktiven stattfindet, wie auf der jährlichen Ideenwerkstatt. Bei für Campact neuen Kampagnenthemen befragen wir eine Zufallsauswahl von 5.000 Campact-Aktiven vorher, ob das Thema überhaupt Relevanz für Campact bekommen soll. Zudem kooperiert Campact wie kaum eine andere gemeinnützige Organisation in Deutschland mit anderen NGOs. Als wichtige Möglichkeit eines Korrektivs fungieren zudem die Medien, deren Verstärker-Funktion für Campact-Anliegen nicht zu unterschätzen ist. Erste „Machtbegrenzer“ und verpflichtende Rückkopplungen mit der Basis der Campact-Aktiven und der Gesellschaft gibt es also. Und wenn die Wirkungsmächtigkeit von Campact weiter zunimmt – was wir natürlich hoffen – werden wir auch neue Machtbegrenzer weiter mit ins Auge fassen.

  5. Ich kann nur sagen und hoffen:Bitter weitermachen!!!
    Mit hoffnungsvollen Grüßen
    Gaby Kagemann-Harnack

  6. Kann mich Martin Schäfer nur anschließen – GENAUSO NICHTS SAGEND wie das übliche dumme selbstbeweihräuchernde Politiker- und Banker-Gewäsch!!

    • Die Tatsache, das Sie das nicht verstehen, bedeutet nicht, dass es nichtssagend ist. Das ist bei „Zahlenchinesisch“ wohl genauso wie bei Texten in chinesischer Sprache: Wer die Sprache nicht gelernt hat, der versteht sie nicht.

      Aber statt einem inhaltslosen „sagt mir nichts“ sollten Sie vielleicht aufschreiben, welche Information Ihnen konkret fehlt. Nur dann kann Campact (ich kenne die Leute nicht, nur die Aktionsmails und die Zahlen im Bericht) vielleicht auch antworten.

    • Lieber Hubert Wagner,
      von der LAUTSTÄRKE her „gut gegeben“ – aber mit Anregungen, über was denn anstelle der bisher gebotenen Informationen berichtet werden soll, wäre noch mehr gewonnen. Also gern nachlegen…

  7. Die Personalkosten sind gestiegen, die Ausgaben für die Campagnen aber fast gleich geblieben. Warum ist das so? Wer verdient was, wieviele Leute beschäftigt ihr? Tu gutes und red drüber ist ok, aber so viel Eigenwerbung hätte es für mich nicht gebraucht. Dafür lieber mehr Fakten. Trotzdem danke für den übersichtlichen Bericht.

    • Hallo Andra, Campact konnte über die letzten Jahre die Zahl der Campaignerinnen und Campaigner etwas erhöhen – nur dadurch ist es möglich geworden, zeitgleich mehrere Kampagnen führen zu können, ohne andere gleich wieder „herunterfahren“ zu müssen, wie es in der Anfangszeit von Campact war. Manchmal gibt es zudem Kampagnen, die stärker Sachkosten nach sich ziehen, etwa die ganzen Großdemonstrationen der Atom-Kampagne 2010/2011. Andere sind dagegen Personal- und koordinationsintensiver, etwa wenn in großen Bündnissen gearbeitet wird (Agrarkampagne, UmFAIRteilen).

  8. woher kam das Startkapital?
    Ausdehnung EU – weit: in Brüssel vorstellig zu werden halte ich für wünschenswert. Interessen in anderen Regionen zu unterstützen, ebenso. Nicht dagegen: in anderen Regionen Campagnen zu initiieren. Dies sollte den Regionen selbst überlassen bleiben.
    Insgesamt: Danke allen Aktiven.

    • Lieber Klaus Dietz,
      den Start von Campact vor bald zehn Jahren haben Menschen aus dem Umfeld der Bewegungsstiftung ermöglicht. Inzwischen finanziert sich Campact ja komplett durch die Spenden und Förderbeiträge der Campact-Aktiven.
      In den letzten Jahren haben wir verstärkt Kampagnen gehabt, die mit auf die EU-Politik zielten. Gegenstand ist dann jeweils die deutsche Politik oder Rolle innerhalb der EU (Ministerratsentscheidungen, deutsche MdEPs usw.), denn dort liegt satzungsgemäß der Handlungsbereich von Campact.
      Mit anderen Organisationen in Europa wie 38degrees (Großbritannien) und weltweit (z.B. Move On, USA; GetUp, Australien) sind wir in einem produktiven Austausch in Fragen wie „Empowerment und bottom up“, Aktionsformen oder auch der technischen Weiterentwicklung.

  9. Super, was diese Menschen beim Tierschutz leisten, ja, und dazu benötigt man auch ein
    “ BISSERLE “ Geld.
    Ich möchte hiermit alle Menschen ansprechen, auch wenn Sie kein Tier bei sich aufnehmen können, werden Sie Pate oder spenden Sie !!!
    Wir haben zwei Tiere bei uns aufgenommen, Fellnase Maine Coon Prinzessin Kiara ( 10 J. )& Fellnase Norwegische Waldkatze Gräfin Felina ( 13 J. ) !!! Wir geben den Tieren nicht nur Futter sondern viel Liebe und Zuneigung und ein schönes * ZUHAUSE * und bekommen ganz viel * ZÄRTLICHKEITEN * und * SCHNURRRRRRREN * zurück.

  10. Klasse. Der Bericht ist übersichtlich, klar, verständlich und gibt auf alle meine Fragen Antworten. Schön, dass es Campact gibt!

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