Dies ist die Geschichte einer Frau, die durch Schikanen und Willkür von Sicherheitsbehörden zu deren fähigster und furchtlosester Gegnerin wurde. Was auch immer sie durchmachte stärkte nur ihre Entschlossenheit. Ich entnehme die Fakten und Zitate einem Artikel über Glenn Greenwald und Laura Poitras, der gestern im New York Times Magazin erschien.
Ohne Laura Poitras hätte es Snowdens Enthüllungen nie gegeben. Sie war die Einzige, die sich über den politischen Skandal der Totalüberwachung unserer Datenspuren dermaßen empörte, dass sie den Mut zu kühnen Taten hatte und zugleich die Fähigkeit besaß, dieser Überwachung auszuweichen. Über Poitras gelang es Snowden, den Journalisten Glenn Greenwald zu erreichen, der die ersten Berichte über seine Enthüllungen veröffentlichte.
Es begann 2006, nachdem Laura einen Film über das Leben der Menschen im Irak unter amerikanischer Besatzung („My Country, My Country„) veröffentlicht hatte. Im Juni diesen Jahres bekamen ihre Tickets für Inlandsflüge den Aufdruck „SSSS“ für zusätzliche Sicherheitsüberprüfungen. Das erste Mal am Flughafen festgehalten und von Grenzsicherheitsbeamten befragt wurde sie in Newark, vor dem Abflug nach Israel, wo sie ihren Film zeigen wollte. Einen Monat später, auf dem Rückflug von Sarajewo, wo sie ebenfalls ihren Film gezeigt hatte, wurde sie auf dem Flughafen Wien ausgerufen und zu einem Sicherheitsschalter gebeten.
Sie musste in einen Bus einsteigen und wurde zu einem gesonderten Teil des Flughafens gefahren. Ihr Gepäck wurde durchsucht. Sie wurde nach dem Zweck ihrer Reise gefragt. Es gelang Laura Poitras, den Österreichischen Grenzbeamten für sich einzunehmen. Sie fragte ihn nach der Ursache für die Prozedur und er antwortete: „Sie sind als Sicherheitsrisiko markiert. Sie haben einen Gefährlichkeits-Wert außerhalb der Richter-Skala. So etwas wie 400 von 400 möglichen Punkten.“ Laura fragte, ob es sich bei der Einstufung um ein europäisches Warnsystem handele. „Nein, es ist die Sache Ihrer Regierung,“ war die Antwort.
Es folgte eine fast sechs Jahre andauernde Zeit willkürlicher Durchsuchungen und stundenlanger Verhöre an fast jedem Flughafen, von dem sie startete und landete – etwa 40 mal insgesamt. Diese entwürdigende Behandlung verdankte Laura dem Eintrag auf eine der beiden Listen der US-Regierung, den Flugverkehr betreffend. Die eine „no fly“ Liste bedeutet für die auf ihr verzeichneten Menschen, praktisch nirgendwo mit dem Flugzeug einreisen zu können. Sie enthält zehntausende Namen, darunter mutmaßlich auch Opfer von Verwechslungen und Fehlern. Die zweite, sehr viel längere Liste führt zu „zusätzlichen Sicherheitsüberprüfungen“ wie denen, die Laura Poitras erdulden musste.
Ihre Papiere wurden durchsucht und es wurden Kopien von ihren Quittungen gemacht. Einmal beschlagnahmten sie ihr Smartphone und ihren Computer. Erst Wochen später erhielt sie ihre Sachen zurück. Wenn sie nicht mit den Behörden kooperiere, besorge man sich die Informationen eben auf andere Weise, wurde ihr gesagt.
„Es ist eine absolute Grenzüberschreitung,“ sagt Laura Poitras, „so fühlt es sich an. Sie interessieren sich für Informationen mit Bezug zu meiner Arbeit, die ganz klar privat und durch die Pressefreiheit geschützt sind. Es ist eine einschüchternde Situation, wenn Menschen mit Pistolen dich beim Verlassen eines Flugzeugs erwarten.“
Laura Poitras wurde nie angeklagt oder beschuldigt. Auf ihre Nachfragen nach dem Grund der Verdächtigungen bekam sie nie eine Antwort. Auch nicht, als sie sich an Kongressabgeordnete wandte und offizielle Anfragen nach dem amerikanischen Informationsfreiheitsgesetzes stellte.
Ihre Reaktion? Laura Poitras begann, mit ihren Quellen verschlüsselt zu kommunizieren. Sie lernte, ihr Material vor dem Zugriff der Behörden zu sichern. Und sie begann, sich für Überwachung zu interessieren. 2012 veröffentlichte sie einen Film über ein geheimes Überwachungsprogramm der NSA („The Program“ siehe Links unten). Dieser Film brachte Edward Snowden dazu, im Januar diesen Jahres über verschlüsselte Mails mit Laura Kontakt aufzunehmen.
Im Frühjahr 2012 wurde Laura erneut am Flughafen Newark festgehalten. Diesmal wollten ihr die bewaffneten Beamten verbieten, sich Notizen zu machen, wie es ihr ein Anwalt empfohlen hatte. Anwaltlicher Beistand während des Verhörs wurde ihr mit Verweis auf die Exterritorialität ohnehin versagt. Laura weigerte sich, ihren Stift wegzulegen. Die Beamten drohten damit, ihr Handschellen anzulegen. Laura fragte, welches Gesetz ihr verbiete, sich Notizen zu machen. Die Antwort war: „Wir stellen hier die Fragen.“ So ging es stundenlang, in einem aggressiven, einschüchternden Machtkampf.
Laura Poitras hatte die entwürdigenden Befragungen jahrelang erduldet, weil sie Nachteile für ihre Arbeit befürchtete, wenn sie sie öffentlich macht. Aber nun war für sie ein Punkt erreicht, der sie zum aktiv werden zwang: Sie erzählte Ihre Geschichte dem Journalisten Glenn Greenwald, der sie publik machte. Danach hörten die Schikanen auf.
Jetzt wusste Laura Poitras nicht nur, wie man sich der Überwachung widersetzt, sondern auch, dass Öffentlichkeit ihr helfen kann. Sie war darauf vorbereitet, aus ihrer Rolle hinter der Kamera heraus zu treten und selber eine Person des öffentlichen Interesses zu werden. Das wenige, was sie noch lernen musste um die Snowden-Enthüllungen handhaben zu können, hat dieser ihr rasch beibringen können.
„Wann haben Sie sich entschlossen, Laura Poitras zu vertrauen?“ fragte der Journalist Peter Maass Edward Snowden. Seine Antwort: „Irgendwann in dem Prozess der gegenseitigen Sicherheitsüberprüfung und Verifizierung wurde mir klar, dass ich auf Laura verdächtiger wirkte als sie auf mich – und ich bin berühmt für meine Paranoia.“ Ironischerweise wurde das durch die Geheimdienste erzeugte abgrundtiefe Misstrauen zur Vorraussetzung von Vertrauen. Edward Snowden legte sein Schicksal in die Hände von Laura und Glenn Greenwald.
Von Laura sind die Filmaufnahmen aus dem Hotelzimmer in Honkong, mit denen Edward Snowden sich an die Öffentlichkeit wandte, um vor dem massiven und grenzenlosen Rechtsbruch der Geheimdienste zu warnen.
Mich berührt diese Geschichte, denn ich bewundere diese Frau sehr. Ihr Mut gibt mir Hoffnung. Ihr Mut sagt mir, dass es Wege und Mittel gibt gegen die Macht der Geheimdienstapparate, und dass diese Apparate mit jedem Akt der Willkür an dem Ast sägen, auf dem sie sitzen. Diese Geschichte ist, glaube ich, auch ein gutes Medikament gegen das schleichende Gift des Ohnmachtgefühls, das so viele Menschen angesichts des Geheimdienstskandals erfasst hat. Bei mir wirkt es schon ein bisschen. Und bei Ihnen?
Und sind Sie auch schon so gespannt auf den nächsten Film von Laura Poitras wie ich?
Foto: Kris Krug, Quelle: www.flickr.com/
Mit der SSSS ( http://en.wikipedia.org/wiki/Secondary_Security_Screening_Selection )
habe ich auch schon tolle Erfahrugnen machen dürfen. Mein „Verbrechen“: Ich war gegenüber British Airways (alias: Flyline Telesales Bremen, Geschäftsführer: Dieter Kandel) zum Thema Beinfreiheit und Sitzplätze wohl etwas frech geworden.
Der offensichtliche Witz an dieser totalitären Massnahme: Es wurde mir bereits am Check-In auf meine Boardkarte in SFO gestempelt. Und zwar ungefähr 20x (psychologisch ungefähr wie ein psychopathischer Ehepartner, der gerade einen Konflikt mit dem Küchenmesser klärt…)
Wäre ich ein Schlimmfinger, hätte ich -nunmehr bestens vorgewarnt- mit dem Taxi mühelos und in aller Ruhe vor Betreten der Sicherheitszone (wo die Belästigung/Nötigung dann ja erst stattfindet) „fliehen“ können. Oder was auch immer Böses aus meinem Handgepäck entfernen können.
Aber Schickane von frechen Leuten, Dissidenten und Journalisten muss halt sein, in Post-Demokratien wie den USA, England oder Deutschland.
Dem Wähler verkauft man es natürlich besser als „Jagd auf Terroristen“ (aus der Mode gekommene Alternative: Kinderschänder). Viele glauben ja immer noch, wir lebten in einem demokratischen Rechtsstaat. Und werden am 22. wohl Mutti wählen. Oder einfach nur Eis essen gehen und im Bett bleiben. Ich weiss es nicht.
Reporter ohne Grenzen ist zutiefst besorgt über das Vorgehen der britischen Behörden gegen David Miranda, den Lebenspartner des Guardian-Journalisten Glenn Greenwald. „Die USA und Großbritannien versuchen offenbar, das Netzwerk zu zerstören, das hinter den journalistischen Veröffentlichungen über die staatlichen Überwachungsprogramme beider Länder steht“, kritisierte der Vorstandssprecher von Reporter ohne Grenzen, Michael Rediske. Dass Miranda unter Berufung auf Anti-Terror-Gesetze über die Arbeit Greenwalds befragt wurde, bewertete er als klaren Missbrauch. „Das bestätigt unsere immer wieder geäußerte Befürchtung, dass die seit 2001 in vielen Ländern beschlossenen Anti-Terror-Gesetze für ganz andere, oft beliebige Zwecke der Staatsräson benutzt werden“, sagte Rediske.Ermittler hatten den Brasilianer Miranda am Sonntag beim Umsteigen auf dem Londoner Flughafen Heathrow stundenlang festgehalten und verhört . Er hatte nach Angaben des in Brasilien lebenden investigativen Reporters Greenwald dessen Recherchepartnerin Laura Poitras in Berlin besucht und ihr im Auftrag des Guardian Datenträger mit verschlüsselten Informationen zu den Recherchen über Geheimdienstprogramme überbracht; auf dem Rückweg trug er Speichermedien bei sich, die ihm Poitras für Greenwald mitgegeben hatte. Auch über die Inhalte dieser Datenträger befragten die Ermittler Miranda und beschlagnahmten sie.
Laura Poitras, eine bewunderswerte Frau ! Inzwischen ist mir so Vieles klar geworden, was ich mir als junger Mensch nicht hätte träumen lassen ! Was hatten wir ab 1945 für Möglichkeiten, uns zu informieren, nichts. Mit den Eltern diskutierten wir nicht, Gehorsam und Pflicht war angesagt. -Heute haben die Menschen reichlich Möglichkeiten, sich zu informieren, aber es ist leichte, seichte Kost, was die überwiegende Mehrheit konsumiert. Nachdenken ist viel zu anstrengend, Menschen sind satt und bequem geworden, das kann gefährlich werden. Meine Hoffnung ist, dass es noch genug aufgeklärte Bürger gibt, die Gefahren erkennen und das in die breite Öffentlichkeit tragen. Bücher von Autoren gibt es seit ca. 15 Jahre, die vor Entwicklungen warnten, wie die Gier nach dem Geld, Lawrence Mitchell: ‚Der parasitäre Konzern, Shareholder Value und der Abschied von gesellschaftlicher Verantwortung.“ Dann von James Bamford: „NSA, Die Anatomie des größsten Geheimdienstes der Welt.“ Dieses Buch lese ich z.Zt., besitzen tue ich es schon länger, hat 900 Seiten. Es ist erschreckend, was die britischen u. amerikanischen Geheimdienste schon noch während des Krieges an Spionage tätigten, u. die Datensammelwut begann. Das hat sich fortgesetzt bis heute massiv durch effizientere Technik. Mir müssen uns dagegen wehren !!! – Marie-Luise Khan.
unglaublich und beängstigend. Irgendwie wird mir das Ungetüm USA immer unheimlicher.
Da fallen mir spontan Textzeilen aus Reinhard Meys „Sei wachsam“ ein:
…Doch sag die Wahrheit und du hast bald nichts mehr zu lachen,
Sie wer’n dich ruinier’n, exekutier’n und mundtot machen,
Erpressen, bestechen, versuchen, dich zu kaufen.
Wenn du die Wahrheit sagst, laß draußen den Motor laufen,
Dann sag sie laut und schnell, denn das Sprichwort lehrt:
Wer die Wahrheit sagt, braucht ein verdammt schnelles Pferd.
Sei wachsam,
Präg’ dir die Worte ein!
Sei wachsam,
Fall nicht auf sie rein! Paß auf, daß du deine Freiheit nutzt,
Die Freiheit nutzt sich ab, wenn du sie nicht nutzt!…
Wie wahr, oder?! Da kann man nur hoffen, dass möglichst JEDER seine Freiheit nutzt. Denn eins steht fest: JEDEN können so nicht „betreuen“!
Eine wahnsinns Geschichte. Interessant bzw. Pikant: Die USA gelten bei uns als ein Garant für Demokratie und Menschenrechte. Jemand de sich aktiv dafür einsetzt. Das ist wohl die eine Fassade. Die andere ist genau das Gegenteilige. Ehrlich gesagt, macht mir und sicher anderen das ganz schön Angst in welcher Welt wir leben. Das einzige was uns bleibt ist das Internet – sonst wäre die Volksverdummung perfekt.
Wir brauchen mehr Öffentlichkeit – Das ist ein Ziel der Stadtnachrichten – http://www.Deutsche-Stadtnachrichten.de. Wir versuchen unseren „kleinen“ Beitrag dafür zu leisten. Gerne würde wir über diesen Artikel berichten in Auszügen, falls erlaubt. Bitte um kurze Rückmeldung. Danke !
Geld regiert die Welt …
Wer viel Geld hat, wie ein geringer Teil dieser Bevölkerung hier wie auch der weltweit, hat Einfluss – und Macht.
Sind Menschen demnach, die wenig Geld besitzen, von daher auch – weniger mächtig?!
Nein …
Denn – egal, wieviel jemand hat, ob er also vermögend ist oder auch nicht (!) – er hat doch, wie jeder Einzelne auf der Welt (!) EINE Stimme …
– UND die zählt MEHR als alles Geld dieser Welt!
Je mehr Menschen FÜR oder GEGEN etwas STIMMEN – z.B. per Petitionen oder in Unterschriftensammlungen oder in schriftlichen Einwänden … o.dgl. – ,
umso größer ist diese Macht der (kritischen) Stimmen!
WIEVIEL wurde schon dadurch etwas Positives im Sinne einer guten Sache erreicht?!
Der Erfolg ist nicht zu unterschätzen …
Ich möchte hier an der Stelle z.B. eine internationale Organisation nennen, deren Name recht bezeichnend ist, denn sie nennt sich Avaaz, was übersetzt STIMME heißt.
Sie hat sicherlich auch einmal klein angefangen,
… aber was ich z.B. als ganz gut finde:
Jeder, der meint, dass er sich für bzw. gegen etwas einsetzen müsste,
kann eine Petition starten –
und damit Stimmen pro bzw. contra etwas sammeln.
Nicht selten sind solche Aktionen tatsächlich von Erfolg gekrönt.
… Fürwahr, jede Stimme zählt – und hat die gleiche Gewichtung – im Gegensatz vielleicht zum Geld!
—
Übrigens:
Im Grunde hat derjenige nur dann Macht, wenn sie ihm auch wirklich gewährt wird!
… Und Menschen
wie Herr Snowden wissen die BREITE ÖFFENTLICHKEIT hinter sich.
Hätte er nämlich seine Kritik auf regulärem (juristischen) Wege gegenüber den Geheimdiensten
geäußert, was wäre dann passiert?
Ich denke, man könnte es vielleicht an den fünf Fingern abzählen, – nachdem man doch jetzt wohl weiß,
wie man diese Behörden einzuschätzen hätte …
Nun ist allerdings der ganze Fokus seitens der Weltöffentlichkeit – auf ihn gerichtet, –
und die besagten Behörden wie auch die Regierungen, denen jene unterstehen, täten im Grunde gut daran –
wenn sie ihr Gesicht noch einigermaßen wahren wollten, d.h. ohne weitere Absicht, sich selbst zu schaden –
ihm wirklich ja kein Haar zu krümmen! —
Glauben Sie (an alle Blogger gerichtet) denn –
nach allem, was BISHER geschehen ist –
an die jüngsten Aussagen einer US-Regierung oder an die aus den Kreisen der schwarz-gelben Koalition, wo man doch einiges –
zumindest zu beschwichtigen, wenn nicht sogar zu beschönigen versucht?!
I don´t (know) …
OHNE eine breite Öffentlichkeit geht heute nichts mehr. Trotzdem war ich erstaunt, über eine Link in Facebook von Katja Kipping auf diesen Artikel zu stossen. Das Wissen aus diesem Artikel sollte viel mehr bekannt gemacht werden. Das ist so anschaulich, praxisnah und in keinster Weise theoretisch. Eben genau das: Es spricht Menschen an.
Meiner Erfahrung nach ist nur, bleibt dieser (Fach-)Artikel auf dieser Seite, dann bleibt 99% der Bevölkerung aussen vor und weiss nur das, was ARD + ZDF darüber berichten. Bei den privaten Sendern ist das ja noch dünner.
Wer den Film Ghandi gesehen hat, weiss was ich meine. Er hat ob in Johannisburg oder später in Indien immer eine Zeitung gemacht. Ohne die Massen wäre es nicht möglich gewesen.
Vernetzen ist hier das Stichwort und dies weitertragen in andere Blogs / Medien, die „offen“ sind. Letztendlich muss dann dies per Google vorne stehen und nicht das übliche allgemeine blabla von der „Einheitspresse“, die nur dpa-Meldungen kopiert massenweise und uns das finden der „echten“ Meldung hinter der Meldung erschwert.
Das ist die Botschaft, die ich daraus ziehe.
Dieser Fall zeigt nur sehr deutlich, dass Demokratie und Freiheit praktisch nur die Freiheit der Willkür der Mächtigen darstellen. Ist aber etwas Besseres zu erwarsten? War es jemals besser? Niemand hat mehr Angst vor der Wahrheit als die Mächtigen und niemand verfälscht die Geschichtsschreibung schlimmer als die jeweils Herrschenden. Im Interesse der Vertuschung wird genötigt, erpresst und gemordet.
Wenn es keinen auf der Straße interessiert, und nur im Fernseher besprochen wird, dann ist es vielleicht auch nix?
Jeder weist doch, dass im Computer mittlerweile alles bespitzelt wird. Man darf nix von Torrents runter laden, man darf nix im E-mail verkehr wichtiges mitteilen. Und auch PGP- Verschlüsselungssoftware gibt es mittlerweile seit über 20(!!!) Jahren.
Es wurde keiner überrascht von „Snowdens Enthüllungen“. Die ganze Geschichte ist nur interessant wie die europäische Regierungen das ganze hinunterschlucken. Und mehr ist dabei auch nix.
Ja, wirklich?!
Ich frage mich, was wollen die Geheimdienste mit all den Daten von Millionen oder wie vielen
Menschen, sind sie denn quasi ständig in Lauerstellung, angeblich nur wegen Bekämpfung von Verbrechen, insbesondere seitens von (möglichen) Terroristen?
Das glaube ich jetzt – nach dem aktuellen Skandal – nicht mehr unbedingt …
Was sind das bloß für Menschen, sind die eigentlich noch normal – im allgemeinen Verständnis?
Misstrauen pur – und hinter jeder noch so harmlosen Angelegenheit vermuten sie wohl etwas Verdächtiges?
Wie krank oder pervers wäre dies denn?
Ehrlich gesagt, das erzeugt ein regelrecht ungesundes Klima – und ich selbst möchte – auch privat – mit solchen Menschen im Grunde nichts zu tun haben.
Nun,
diese Leute bespitzeln uns alle wohl Tag für Tag – seit wann schon all die Jahre, erst seit Herbst 2001 – oder auch bereits viel früher?
Und – ich frage mich eben, was sind das für Menschen – in den Geheimdiensten, die dies mit uns tun …
Solche Dienste dienen schon lange nicht mehr oder schon immer nicht der Aufklärung von Verbrechen, sondern der Vertuschung und in hohem Maße auch den betrügerischen, kriminellen Machenschaften der Wirtschaftsbosse. Alles ist korrupt miteinander verwoben, Wirtschaft, Politik und jegliche Bürokratie. Die Geheimdienste werden das nicht bessern, sondern eher verschlimmern. Die riesigen Datenmüllberge, die kaum noch jemand gründlich sichten oder gar auswerten kann, überlässt man einfach der Werbung für die Konsumrauscherzeugung, mit der wir heute „Wirtschaftsachstum“ kreieren. Gefährliche, riesige „Giftgasblasen“ ersticken dabei jede positive Nachahltigkeit und jeden Anstand, jede Umwelt und jegliche Kreatur. Dennoch sind die dabei angerichteten Schäden von langer Nachhaltigkeit, einige davon werden sogar die Existenz der Menscheit überdauern.
Wenn es doch mehr Menschen geben würde, die Zivilcourage zeigen!
Heute wieder habe ich von jemanden gehört, als ich das derzeitige Thema kurz anschnitt:
Ja, ja – die wissen wohl alles über mich, was ich so gemacht habe … so – oder so ähnlich.
Nicht wenige hierzulande, glaube ich, machen vielleicht noch gerademal scherzhafte Bemerkungen über die augenblickliche Situation – welche hervorgerufen durch die große Spionage, – aber das war es auch schon …
Dieses naive Unbekümmertheit und Gleichgültigkeit vieler!
Ich finde es als sehr erschreckend, wie Frau Poitras behandelt wurde – fast wie ein Schwerverbrecher – und diese Prozedur jahrelang!
Im Grunde frage ich mich:
Wo hört Recht auf und fängt Unrecht an – angesichts der Tatsache, wie manche Behörden sich ihr gegenüber verhalten haben?
Interessanterweise auch im Ausland, z.B. in Österreich …
Ja, wenn andere Staaten – wie z.B. in der EU – sich dem (bösen) Spielchen aus Übersse an-
schließen oder es zumindest dulden und dabei schweigen,
dann machen sie sich gewissermaßen mitschuldig:
Mitgefangen – mitgehangen!
Regelrecht wegducken und nickend ja sagen …, ohne zu hinterfragen: Warum (überhaupt) das Ganze? –
Nun, wie gesagt:
Wer schweigt und offensichtlich duldet, was (an Unrecht) geschieht,
der macht mit!
Ich wünsche wirklich, dass das,
was von den besagten Geheimdiensten o.dgl. veranstaltet wird, von der wohl offenbar schweigenden breiten Mehrheit nicht einfach als ein unbedeutendes Spiel, was irgendwann ein Ende haben wird, angesehen wird!
Es braucht weitaus mehr mutige Mitstreiter in dieser Welt, die ganz offen Paroli bieten!
Auf Regierungen mancher Länder kann man lange warten, denn – diese hängen ja selber mehr oder weniger mit drin …
Doch, ich denke, auf die Bürger – weltweit – lässt sich schon bauen, dass sie sich wehren – als große breite Öffentlichkeit insgesamt …
Nun,
wehret den Anfängen!
Super Frau!
Die Welt braucht einfach mehr solcher Menschen, die unbeirrt ihren Weg gehen.
Ich habe sowieso das Gefühl, dass die Diskussion über Snowden sehr viel zwar in Funk und Fernsehen stattfindet, aber dass sich irgenwie keiner „auf der Straße“ dafür interessiert so richtig.
In meinem Freundes und Bekanntenkreis haben ich zumindest diese Erfahrung gemacht.
Für alle die sich aufgrund der geringen Beliebtheit des Themas zumindest knapp informieren wollen empfehle ich diese Seite:
http://www.nur-nachrichten.de/Snowden