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BASF beschenkt US-Gentech-Lobby mit 500.000 $

Der deutsche Chemie- und Gentechnikkonzern BASF will die Kennzeichnung von Gentechnik-Produkten in den USA stoppen. Dafür greift er tief in die Tasche und pumpt 500.000 Dollar in eine Pro-Gentechnik-Kampagne. Im November stimmen die Bürger/innen des Staates Washington per Volksentscheid über die Kennzeichnung von Gentechnik-Zutaten in Lebensmitteln ab.

Der deutsche Chemie- und Gentechnikkonzern BASF will die Kennzeichnung von Gentechnik-Produkten in den USA stoppen. Dafür greift er tief in die Tasche und pumpt 500.000 Dollar in eine Pro-Gentechnik-Kampagne. Im November stimmen die Bürger/innen des Staates Washington per Volksentscheid über die Kennzeichnung von Gentechnik-Zutaten in Lebensmitteln ab. Aktueller Stand nach Kampagnen-Budget: 11,6 Millionen Dollar bei den Gentechnik-Befürwortern zu 4,3 Millionen Dollar bei den Gegnern. Wer gewinnt?

In Kalifornien siegten Monsanto und Co.
Dass eine Medienkampagne die Wähler/innen beeinflussen kann, zeigte der erste Volksentscheid zur Kennzeichnung im letzten Herbst in Kalifornien. Hier fuhren Agrar- und Lebensmittelkonzerne eine über 45 Millionen Dollar schwere Kampagne. Nachdem Konzerne wie Monsanto, Nestlé und Coca Cola in den letzten Tagen vor der Abstimmung noch einige Millionen drauflegten, änderten sich die Umfragewerte. Einen Tag vor der Abstimmung lagen die Gegner der Kennzeichnung erstmals vorne (s. Informationsdienst Gentechnik). Und so sollte es auch ausgehen: 47 Prozent stimmten für die Gentech-Kennzeichnung, 53 Prozent dagegen.

In Washington steht viel auf dem Spiel. In rund 20 Bundesstaaten sammeln Gentechnik-kritische Initiativen Stimmen für einen Volksentscheid. Wie die Wahl im zweiten Bundesstaat ausgehen wird, wird auch die kommenden Volksentscheide beeinflussen.

Wer gewinnt: Geld oder Argumente?
Damit sich ein Lobby-finanzierter Sieg der Gentech-Industrie in Washintgon nicht wiederholt, braucht die Bürger/innen-Bewegung so mutige Vertreterinnen wie die 14-jährige Rachel Parent. Seht selbst im Video, wie die junge Gentechnik-Gegnerin einen alten Talkshow-Profi ins Abseits argumentiert:

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Wie sieht es in der EU mit Gentechnik in den Supermarktregalen aus? Bei uns müssen alle Lebensmittel mit Gentechnik gekennzeichnet werden. Was dazu führt, dass sie in den Supermärkten nicht zu finden sind. Da sie niemand kaufen würde, stellen die Supermärkte solche Produkte nicht ins Regal. Anders allerdings Tierprodukte, in die Gentechnik über die Fütterung geflossen ist. Hier kämpfen Verbraucherschützer/innen noch immer für eine Kennzeichnung auf EU-Ebene.

(Foto s.o.: Food Rights Network)

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Autor*innen

Astrid Goltz, Jahrgang 1983, hat Kulturwissenschaften in Lüneburg und Santiago de Chile studiert. Seit vielen Jahren ist sie ehrenamtlich in Umweltprojekten aktiv, zuletzt bei den Klimapiraten. Hauptamtlich hat sie für die BUNDjugend zum ökologischen Fußabdruck gearbeitet und für den BUND das Klimaforum Bonn 2010 mit organisiert. Ihre Schwerpunktthemen als Campaignerin bei Campact sind Gentechnik und Agrarpolitik sowie Flüchtlingspolitik. Alle Beiträge

3 Kommentare

Kommentare sind geschlossen
  1. Es ist schon recht armselig, wenn
    Geld weitaus MEHR zählt als
    alle plausiblen Argumente,
    die GEGEN Gentechnik –
    und FÜR die Kennzeichnung aller Gentechnik-Produkten sprechen!
    Ich finde,
    die besagte Kennzeichnung ist m.E. immens wichtig, damit Gentechnik-Gegner TATSÄCHLICH die ECHTE Chance bekommen, die RICHTIGE Entscheidung treffen zu können,
    nämlich –
    die von Gentechnik betroffenen Lebensmittel
    einfach LINKS LIEGEN zu LASSEN!

  2. Die Initiative ist ausgezeichnet. Ich unterstuetze sie 100%ig.
    Gruss
    Klaus Hoffmann (Gesundheitswissenschaftler bei Entwicklungsprojekten in Lateinamerika)

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