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Peinlich, peinlich, Deutsche Bank!

Heute morgen werden die Chefs der Deutschen Bank geschluckt haben, als sie die Financial Times aufschlugen. Ganzseitig prangt auf Seite 5 eine Anzeige mit dem Titel: „Deutsche Bank: Don’t finance the destruction of our Reef“ – ein empfindlicher Image-Schaden, der die Bank weiter unter Druck setzt, von dem umstrittenen Kohlehafen am Great Barrier Reef Abstand […]

Heute morgen werden die Chefs der Deutschen Bank geschluckt haben, als sie die Financial Times aufschlugen. Ganzseitig prangt auf Seite 5 eine Anzeige mit dem Titel: „Deutsche Bank: Don’t finance the destruction of our Reef“ – ein empfindlicher Image-Schaden, der die Bank weiter unter Druck setzt, von dem umstrittenen Kohlehafen am Great Barrier Reef Abstand zu nehmen.

Die Anzeige zur Great Barrier Reef-Anzeige von Campact in der Financial Times. (Deutsche Bank: Nicht das Great Barrier Reef! Don't finance Abbot Point)

Wenn am Donnerstag die Hauptversammlung der Deutschen Bank tagt, wissen nun alle Aktionäre über das Treiben der Deutschen Bank Bescheid. Denn die Financial Times ist die wichtigste Wirtschaftszeitung der Welt. Was hier steht, wird schnell zum Gespräch auf den Fluren der Weltwirtschaft – und in den Medien (Artikel in Spiegel Online über die Anzeigen-Aktion). Das kommt für die Deutsche Bank höchst ungelegen: Sie hat sich für 2014 einen Kulturwandel vorgenommen und will, wie die ZEIT schreibt, von nun an „den Weltmarkt skandalfrei erobern“. Jetzt wo die ganze Welt weiß, dass die Bank in einen Umweltskandal auf Weltnaturerbe-Niveau verstrickt ist, sollte die Bank schnell ihren Rückzug aus dem Projekt verkünden – oder sie kann diesen neuen Anspruch gleich wieder beerdigen.

Die gemeinsame Anzeige von Campact, unserer australischen Schwesterorganisation GetUp, Greenpeace Australien und der australischen Meeresschutzgesellschaft haben viele tausend Spender/innen in Deutschland und Australien möglich gemacht – ein tolles Zeichen internationaler Solidarität im Kampf um das Great Barrier Reef

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Autor*innen

18 Kommentare

Kommentare sind geschlossen
  1. Banken geht es doch wohl immer irgendwie nur ums Geld verdienen….sehr schade das es viel zu oft auf Kosten von Unschuldigen geht!
    Gute Aktion!

  2. Sehr gut! Wir haben übrigens auch ein paar Euro hierzu gespendet. 🙂

    Das nächste Mal aber bitte noch versteckte Kameras bei den Aktionären mit der Financial Times. 😉

  3. Vielen Dank für die Anzeige.
    Mir kommen die Tränen, wenn ich mitansehen muss, was diese profitgierigen Unmenschen mit unserer Welt anstellen. Wissen sie nicht, dass wir alle auf einem Planeten leben und die Umweltverschmutzung und die Zerstörung auch irgendwann sie selber trifft?
    Haben sie keine Kinder, denen sie eine Erde hinterlassen wollen, auf der man noch leben möchte und kann?
    Erst wenn alle Bäume vernichtet und alle Meere verunreinigt sind, werden sie feststellen, dass man Geld nicht essen kann. Aber dann ist es leider zu spät.

  4. Es ist/war mir ein außerordentliches Bedürfnis diese Anzeigenaktion zu unterstützen. Man möchte sich ja nicht gleich radikalen Parteien anschließen, deswegen. Doch wenn es sich um die Erhaltung eines so bedeutenden Weltnaturerbes geht, gibt es keine Alternative. Dank dem O-Team für diese Anzeige in der „Financial Times“, nicht minder dem SPIEGEL-Begleiter der Aktion.

  5. Das etwas fragwürdige Zitat eines meiner frühen Lehrer paßt hier voll und ganz: >Als Wissender des Guten anderen Menschen dieses Gute ohne Zwang zugänglich machen – Das ist Werbung – <
    Und noch ein Spruch: Die Hoffnung stirbt zu letzt.

  6. Das Problem sind nicht die auslaendischen Banken, sondern allein die Australische Regierung, mit Umweltminister Greg Hunt an der Spitze. Diese Regierung geht ueber Umweltleichem, um weiterhin auf Kohle zusetzen.
    Ich lebe in Sydney, Demonstrationen gegen die Riffzerstoerung finden weniger als 2000 Teilnehmer. Die Australier muessen sich an die eigene Nase fassen, sie haben der Abbot Regierung an die Macht verholfen. ich will die DB nicht reinwaschen, aber die Buhmaenner sitzen woanders und diese Kampagne verfehlt leider ihr Ziel.

    • Sicher sind die Mehrheitsverhältnisse in Australien schwierig – aber auch, weil die Kohleindustrie über die Medien massiv Einfluss nimmt. Wir dürfen aber nicht vergessen: Es geht hier um ein Weltnaturerbe und das Weltklima – da müssen wir uns einmischen. Und die Deutsche Bank ist für Menschen in Deutschland nunmal der erste „Ansprechpartner“.

  7. ihr habt etwas falsch verstanden:
    der kulturwandel findet anders statt!
    mann (frauen hat es ja meist keine in den bankvorständen) steht jetzt einfach offen dazu, dass mann kriminell ist, siehe credit suisse in den USA.
    da ist selbst ein milliardenbüsschen nicht abschreckend, wenn man weitermachen kann, wie bisher. das wird nur als legale schmiergeldzahlung verbucht!
    erich

  8. Lieber Chris Methmann,
    seit 1990 wohne ich ,leider nur ferienhalber, an der Marlin Coast ,Cairns Northern Beaches, war viele Jahre Taucher und habe schmerzlich erfahren müssen, wie der Eintrag von Dünger und Abfällen durch die Flüsse in Far North Queensland ganze blühende Riffe in kahle Todeszonen verwandelt haben.
    Wir kämpfen für die Erhaltung dieses Naturerbes und sehen oft ohnmächtig mitr an, wie das Riff schwindet und mit ihm die einmalige Meeresfauna. Wir können nicht zulassen, dass die D.Bank den geplanten Vernichtungsfeldzzug finanziert.

    Harald H.Paulerberg

    • Danke für die Sicht von vor Ort. Ich hoffe, Sie finden es genauso ermutigend wie ich, dass innerhalb weniger Tage so ein Rummel um die Deutsche Bank und das Riff entstanden ist. Dass sich die Menschen hier so sehr für ein Umweltverbrechen auf der anderen Seite der Erde interessieren, motiviert mich ungemein – und auch die australischen Partner sind aus dem Häuschen!

  9. Klasse Anzeige. Schön, dass das geklappt hat.

    Jetzt, da Russland und China einen Megadeal für Erdgas abgeschlossen haben (siehe RT.com zum Beispiel), da China plant aufgrund hoher Luftverschmutzung weniger Kohle zu verbrennen, könnte dieses Argument auch auf finanzieller Seite der Deutschen Bank Gehör finden.

  10. Gratulation und Respekt! Das ist die einzig richtige Antwort: die Großen mit ihren fetten Medienanzeigen mit einer tollen Seite überraschen und bloß stellen. Bewahren wir unsere Welt unseren Kindern und Enkeln und schützen sie erfindungsreich vor den Geldhaien! Hermann Latka

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