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In diesem Video steckt eine riesige Sauerei

Fracking: Millionen Liter Wasser, ein Cocktail an Chemikalien und Tonnen von Sand werden in den Boden gepumpt. Das hältst du für ein gewagtes Experiment? Die ZDF Heute-Show beweist Abenteuergeist

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Auch wenn uns die Heute-Show mal wieder köstlich amüsiert: Fracking ist hochriskant und gefährdet Wasser, Mensch und Umwelt. Deshalb fordern bereits mehr als 300.000 Menschen, jegliche Form des Fracking in Deutschland gesetzlich zu verbieten. Unsere Gegenbewegung wächst weiter – und wir haben Zeit gewonnen, denn die Regierung will jetzt erst im Herbst entscheiden.

Wir sind Viele und werden immer mehr – das ist unsere Chance, Fracking in Deutschland zu stoppen.

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Hintergrund-Informationen

Was ist Fracking?

Fossile Energieträger sind nicht unendlich. Mittlerweile wollen die Mineralölkonzerne auch die letzten Reste Öl und Gas aus dem Boden quetschen – und greifen zu immer brachialeren Methoden. Mit dabei: das sogenannte Fracking, kurz für „Hydraulic Fracturing“. Mit Fracking können auch unzugängliche Gasvorkommen gefördert werden – mithilfe giftigster Chemikalien und massiver Umweltrisiken.

Nicht überall kommt Erdgas, das hauptsächlich aus dem Treibhausgas Methan besteht, „frei“ unter der Erde vor. Auch Schiefer-, Granit- oder Tonschichten enthalten in kleinsten Poren und Bruchzonen große Mengen an Erdgas. Doch dieses Gas entweicht beim Anbohren nicht selbständig aus dem Gestein. Beim Fracking werden Gesteinsschichten, durch eine Mischung aus Millionen Litern Wasser, Sand und Chemikalien aufgebrochen, die mit hohem Druck, bis zu 1.000 bar, unter die Erde gepresst werden. Aus den so erzeugten Rissen kann das Erdgas entweichen und abgesaugt werden.

Was wissen wir über die Risiken des Frackings?

Das Umweltbundesamt sieht Fracking sehr kritisch. Es warnt, dass noch zu viele Informationen fehlen, um es als unbedenklich zu bezeichnen. Im Gegenteil: Erfahrungen aus den USA und Großbritannien zeigen, dass Fracking Mensch und Umwelt dramatisch beeinträchtigen kann. Viele Menschen berichten von Verunreinigungen in Trink- und Grundwasser. In den USA sind unzählige Unfälle dokumentiert. Doch selbst wenn ohne toxische Chemikalien gefrackt wird, ist das Trinkwasser in Gefahr: Denn das mit dem Gas nach oben transportierte Lagerstättenwasser und der Flowback enthalten häufig radioaktive Isotope, Quecksilber und Benzol.

Wie lässt sich Fracking rechtlich verhindern?

Rechtlich fällt Fracking bislang unter das Bundesberggesetz. Dieses gilt jedoch als veraltet und weist zu viele Lücken auf, um das Thema Fracking umfassend zu regeln. Grundsätzlich sieht das Gesetz vor, dass Konzerne ein Recht auf Förderung haben. Nötig wäre daher ein eigenes „Fracking-Verbotsgesetz“ oder eine Überarbeitung des Bergrechts. Doch die Bundesregierung drückt sich um ein Verbot aller Formen des Fracking. Auf über 80 Prozent der Landesfläche soll es erlaubt bleiben. Immerhin sollen „umwelttoxische Stoffe“ verboten werden, doch welche hierzu zählen ist völlig offen. Angesichts der vielen Risiken wäre ein komplettes Verbot der Technologie angebracht. Rechtlich wäre das möglich.

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Autor*innen

Janine studierte Journalistik und Kunst-und Medienwissenschaft mit Fokus auf Medienpolitik und neue Technologien. Als Journalistin arbeitete sie für TV, Radio und Online-Redaktionen und engagierte sich für Reporter ohne Grenzen e.V. 2011 wechselte sie zu einer Online-Agentur und entwickelte als User-Experience Designerin nutzerfreundliche und nutzerzentrierte Web-Konzepte. Bei Campact war sie von 2014 bis 2021. Alle Beiträge

108 Kommentare

Kommentare sind geschlossen
    • Wunderbare Theorie.
      Heute geht es nach dem Motto: wir leben jetzt und nutzen alles für uns aus. Zukunft? Brauchen wir nicht, denn da sind wir tot. „alles mitnehmen.“ und „Nach mir die Sintflut!“
      Ist doch ganz einfach, oderdoch nicht?!

  1. Genau, überlassen wir endlich den Frauen die Energieerzeugung. Wir wissen und machen alles besser und sind dennoch nicht sexistisch.

  2. … und wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fisch gefangen und der letzte Fluss vergiftet ist, werdet ihr feststellen, dass man Geld nicht essen kann …

    • GENAU !!! Und es kommt auch noch hinzu, dass das Gas, das man dem Boden abgepresst hat und das ja anschließend verbrannt wird, unsere kostbare Luftschicht belastet. Man könnte also ergänzen, „und das man Geld nicht atmen kann“. mwh

  3. Ich unterstütze ja gerne mit meiner Stimme und Unterschrift, aber mit diesem Video in meinem Bekanntekreis für Unterstützung werben?
    Ist dass, das Informationsniveau mit dem wir uns indirekt über die Politik mit multinationalen Konzernen auseinandersetzen?

  4. Fracking ist der letzte verzweifelte Versuch auch noch die letzten paar Tropfen Öl und Liter Erdgas aus dem Boden zu holen und das unter Einsatz – komplett geheimer – Gifte. Dass es sich um Gift handelt wissen wir aus dem was in den USA eingesetzt wurde und an Stellen die man nie für möglich gehalten hatte zum Vorschein trat.
    Die Folgen des Frackings sind von niemanden genau abschätzbar aber dass es Folgen gibt haben uns die Versuche in den USA bereits überdeutlich vor Augen geführt.
    Auch von einer SPD hätte ich ein Mindestmaß an Umweltbewusstsein erwartet aber so kann man sich täuschen…

    • Liebes CAMPACT Team!
      Ihr leistet großartige Arbeit, unermüdlich und kämpferisch. Macht weiter so!!!! WIR werden immer mehr, Tag für Tag.
      Ihr LEBT Demokratie ist seiner pursten Form.

      Vielen Dank

    • Dieser Beitrag enthält ebenso viele Ungenauigkeiten wie der Versuchsaufbau im Video bzw. auch die Szenen aus den USA. Vor einigen Monaten hat sich „Galileo“ (Pro7) auch über das Thema „Fracking“ ausgelassen – und für mich als Chemietechniker (ohne großen Bezug zur Erdölförderung) haben sich da schon die Nackenhaare aufgestellt.
      1. Ölfelder können mit der derzeitigen Förder-Technik maximal zur Hälfte genutzt werden.
      2. Methan im Trinkwasser kommt ausschließlich bei den ältesten Fracking-Bohrungen vor – und das vermutlich wegen Schlampereien beim Anlegen der Bohrlöcher.
      3. Fracking wird normalerweise in Tiefen von mehreren hundert bis mehreren tausend Metern durchgeführt – also weit entfernt von Trinkwasser-Reservoirs und genau da, wo die Ölfelder sind.
      4. Die „hochgiftigen“ Bestandteile des Chemiecocktails sind z.B. Kaliumchlorid (Bestandteil des Meersalzes), Isopropanol (Selbstmörder müssen einen halben Liter davon trinken, um einen 50%ige Todeschance zu haben), Zitronensäure (ist in jeder Zitrusfrucht zu finden) und zugegebenermaßen ein paar gesundheitsschädliche Stoffe. Allerdings wird dieser Cocktail im Verhältnis 1:200 mit Wasser gemischt (Quelle: Focus.de, Sigmaaldrich.de) – und zu einem großen Teil wieder ans Tageslicht gefördert. Viele Erdölfirmen forschen derzeit an ungiftigen Alternativen zu diesen Cocktails – logischerweise ohne Erklärung, weil die Konkurrenz nicht schläft.
      5. Bevor hier noch einer das Wörtchen „Uran im Trinkwasser“ in die Runde wirft: Uran findet sich in geringen Mengen in fast JEDER Trinkwasserquelle !!
      6. Erdöl ist Grundstoff für den überwiegenden Teil unserer Medikamente. Alternativen zum Erdöl werden erforscht (z.B. Ethanol aus CO2), sind aber noch am Anfang und werden Erdöl höchstens zu einem Teil ersetzen können. Sollte mal wieder eine Grippe-Epidemie ausbrechen, gehören die (allgemein gesprochen) Erdöl-Gegner sicher nicht zu den Letzten, die wütend aufschreien, weil es keine Medikamente gibt.

    • Hallo Mick,
      Sie können sich ja mit fracking abfinden oder können auch nach niedersachsen ziehen um in den vollen genuss zu kommen. Am besten gleich in die usa ziehen, wir können hier auf so einen giftcocktail ganz gern verzichten. Am besten unsere regierung zieht auf den mond, da ist sie dem bürger genau so nah, wie ihre politik. Gabriel und konsorten können sich dann ihr fracking gleich mitnehmen. Wir sollten jedenfalls aufpassen, das wir unseren kindern eine welt hinterlassen auf der man noch gut leben kann.

    • Mick, …Sie mögen ja Fachmann sein (was ist das ? hält das jeglicher Prüfung stand ?? sieht der Fachmann auch mehr, als nur sein sehr „schmales“ Thema ??? ), übersehen aber auch die Geschäftsgier der Amis und vor allem, die Politische Absicht, Rußlands Gasgeschäft zu sabotieren …das Hauptziel.
      Dabei nehmen wir dann gern in kauf, daß die Umwelt zerstört wird (ja, das machen die Russen auch), und – im besonders dichtbesiedelten Deutschland – auf unumkehrbare Weise !! Grund & Boden vergiftet, also zerstört wird. Ist ist echt unglaublich, auf was sich die Menschen aus Geldgier und Fortschrittswahn alles einlassen. Schauen Sie doch (alle) mal genauer hin, welche wirklichen Fortschritte es in letzter Zeit gegeben hat …alles „Pimpelkram“ und nur zur Vermehrung irgendwelchen monitären Reichtums …nicht zu verwechseln mit Wohlstand.
      Wir werden also aufgrund der Macht- und Geldgier in Zukunft noch mehr mit unglaublichen Lügen und Unsinn zugedrönt („Verbesserung“ des Cocktails der verpresst wird, zwingender Gaspreiserhöhung usw.), um „das Kind“ doch noch in den „Brunnen zu werfen“.
      Das lächerlich Machen und somit Banalisieren – irgendwie auch ein Modetrend bei politischen Auseinandersetzungen, besonders in D – ist wirklich das untauglichste Mittel, über z.B. die Zerstörung der Umwelt (was nun auch leider jeder etwas anders definiert) zu debattieren. Man muß schon mächtig über den Tellerrand gucken um zu sehen, was hier abgeht. Schöne Zukunft GC

  5. Diese Geier wollen und werden die Erde und ihre Bewohner zerstören! Da hilft nur eines: UNTERSCHREIBE !!

  6. Fracking ist der letzte hilflose Versuch die moegliche und noetige Energiewende zu bremsen und -man soll nicht um den heissen Brei herumreden-ist mit der Notwendigkeit verbunden, eine voellig neue Grundlage fuer die globale Wirtschaft zu schaffen. Es geht um riesige Umstrukturierungen der Chemie-und Fossilindustrie, der Finanzindustire und der Energiekonzerne, die uns Buerger in Schwierigkeiten und Erfolge dieser Veraenderungen mit klaren Informationen, Zielsetzungen und Strategien einbeziehen sollten. Wir sollten auch ueber ein Grundgehalt (citizen income) fuer Buerger nachdenken muessen um die Umstrukturierunge auf den Arbeitsmaerkten menschenwuerdig abzufangen. Die EU bietet eine wunderbare Platform mit diesen Diskussionen zu beginnen und sie konstruktiv mit anderen politischen und wirtschaftlichen Maechten zu teilen.

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