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Trinkwasser retten, Gülleflut stoppen

Tierfabrik-Besitzer kippen immer mehr Gülle auf die Felder und vergiften so unser Wasser. Agrarminister Schmidt verhandelt jetzt mit den Ländern über Gegenmaßnahmen. Doch die Agrarlobby wehrt sich. Jetzt müssen wir Bürger/innen unser Wasser retten.

Tierfabrik-Besitzer kippen immer mehr Gülle auf die Felder und vergiften so unser Wasser. Agrarminister Schmidt verhandelt jetzt mit den Ländern über Gegenmaßnahmen. Doch die Agrarlobby wehrt sich. Jetzt müssen wir Bürger/innen unser Wasser retten.

Unser Trinkwasser ist in Gefahr: Die Zahl der Tierfabriken, in denen Schweine und Hühner auf engstem Raum zusammengepfercht werden, wächst rasant. Und die Besitzer können ihre Gülle bisher weitgehend unkontrolliert auf die Äcker kippen – und damit ins Grundwasser.

Daher brauchen wir jetzt strenge Regeln, wieviel Gülle ausgebracht werden darf. Doch die mächtigen Lobby der Agrarindustrie macht dagegen Front. Mit schlimmen Folgen: Agrarminister Christian Schmidt hat einen viel zu laschen Entwurf für eine neue Düngeverordnung vorgelegt. Mit ihm würde die Gülle weiter ungehindert auf unsere Felder strömen.

Doch wir haben eine Chance, unser Trinkwasser zu retten

Der Bundesrat muss der Düngeverordnung zustimmen. Einige Bundesländer wollen ein scharfes Düngerecht durchsetzen, andere drohen, sich dem aggressiven Lobbying der Agarindustrie zu beugen. In wenigen Wochen wird entschieden. Damit die Länder nicht einknicken, müssen wir ihnen den Rücken stärken – und uns so der Agrarindustrie entgegenstellen.

Sobald wir 200.000 Unterschriften zusammen haben, wollen wir unseren Appell den einflussreichsten Agrarministern der Länder und Landwirtschaftsminister Schmidt öffentlich übergeben.

Seit 2010 hat sich die Anzahl der Megaställe fast verdoppelt

Und die Anlagen werden immer größer. Deswegen bringt die Agrarindustrie ihre Gülle schon längst nicht mehr nur aus, um Mais oder Weizen besser wachsen zu lassen. Sie muss schlicht den Kot aus den Agrarfabriken loswerden.

Eine Folge: An mehr als 50 Prozent der EU-kontrollierten Grundwasser-Messstellen in Deutschland liegt die Nitrat-Belastung über dem Grenzwert. Dabei ist zu viel Nitrat gefährlich. Bei Säuglingen kann es Blausucht verursachen und bei Erwachsenen erhöht es das Krebsrisiko.

Die Politik muss daher das Verspritzen von Gülle konsequent begrenzen. Zusammen mit unserem Bündnispartner Aktion Agrar fordern wir: Die gesamte Nährstoffbilanz eines Agrarbetriebs gehört lückenlos erfasst. Pro Hektar und Jahr dürfen höchstens 170 Kilogramm Stickstoff ausgebracht werden. Dies muss streng kontrolliert und bei Verstoß geahndet werden. All das fehlt bislang in Agrarminister Schmidts Verordnungsentwurf. So wird das Düngerecht die Gülleflut nicht stoppen – wenn wir Bürger/innen jetzt nicht einschreiten.

Eine starke Düngeverordnung kann verhindern, dass sich die Massentierhaltung weiter ungebremst ausbreitet

Bereits 2012 konnte die Bewegung für eine andere Agrarpolitik wichtige Verbesserungen im Baurecht erkämpfen, die den Bau von Megaställen erschweren. Seither ist die Bewegung stetig gewachen. Vor wenigen Wochen gingen in Berlin 50.000 Menschen für eine bäuerliche Landwirtschaft auf die Straße. Dieser Rückenwind erhöht unsere Chancen auf eine starke Düngeverordnung. Sie kann verhindern, dass sich die Massentierhaltung weiter ungebremst ausbreitet. Denn wird die Gülleflut begrenzt, wirkt das wie ein Deckel auf die überall sprießenden Megaställe – und schützt zugleich unser Trinkwasser.

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42 Kommentare

Kommentare sind geschlossen
  1. Es ist seit Jahrhunderten bekannt, dass Spinat und Rote Beetesaft zur Behandlung von Herzkranken Leuten verwendet wird. Das übermäßige Nitrat im Spinat bekommt man durch aufwendige Anbaumetoden nicht raus. Deshalb hat die EU eine Ausnahme wegen überhöhtem Nitratgehalt geschaffen. Das Gesunde am Spinat ist nicht nur das viele Eisen, sondern das viele Nitrat. Das Nitrat im Körper weitet die Blutbahnen und entlastet somit das Herz. Im Sport wird schon länger darauf geachtet(Nitat nacht stark). Das mit dem Krebs ist eine nicht bewiesene Vermutung. Das mit der Blausucht bei Babys stimmt, aber nur bis zum Alter von 3 Monate. Danach ändert sich die Verdauung. Meine Kinder sind alle gestillt worden, somit haben diese Kinder auch kein Nitratproblem.

  2. Eine starre Grenze von 170 kg Stickstoff (N) je ha halte ich sachlich nicht für gerechtfertigt. Es gibt z.B. gute Grünlandbestände, die erheblich mehr Nährstoffe aufnehmen können. Andererseits gibt es schwache trockene Standorte, wo selbst 120 kg N zu viel sind, weil so wenig heranwächst, dass nicht alle gedüngten Pflanzennährstoffe verbraucht werden. Deswegen müssen die Landwirte heute schon jährlich eine Düngebilanz erstellen, in der gegenübergestellt wird, wie viel gedüngt und wie viel entzogen wurde.

    Im übrigen ist es bei guter Ausbringtechnik egal, ob die Pflanzennährstoffe als Gründünger (z.B. Klee), als Gülle oder als Mineraldünger gegeben werden.

    • Das zweifeln wir nicht an. Aber Nitrat hat einen langen Weg bis ins Grundwasser. Nur weil die Situation im Trinkwasser heute noch gut ist, heißt das nicht, dass in Zukunft kein Problem entsteht. Und viele Wasserwerke betreiben schon heute großen Aufwand, um das Wasser rein zu halten.

  3. Der Schuß nach hinten!
    Ich unterschreibe diesen Appell nicht.
    Es gibt jetzt schon umfassende Kontrollen und Höchstmengen in der bestehenden DüngeVo. Erfolg: immer mehr bäuerliche Betriebe können sich diese Auflagen nicht leisten und verschwinden, die Tierfabriken sind mehr geworden. Was jetzt passieren soll, wird das noch erheblich beschleunigen. Das Ergebnis der neuen DüngeVo´s und auch diese Arbeit von Campakt werden mehr Tierfabriken und weniger Bauern sein! Hier wird wieder hinten herum gedoktert, statt das Problem bei den Hörnern zu packen.
    Liebe Campaigner, nicht plumpe Parolen, sondern mehr Hintergrund und Verantwortung für die Aktionen wünsche ich euch und uns allen.

    P.S.
    Die NItratmesstellen der EU sind in allen Ländern dort eingerichtet, wo wenig Nitrat zu erwarten war. Nur in Deutschland sind die Messtellen dort, wo bekannte Brennpunkte sind. Die Tierfabrikanten wissen jetzt schon, wo noch jede Menge Gülle hin passt. Es werden Standorte verlagert, oder Gülle wird international gehandelt. Soll das die Lösung sein? Für das Trinkwasser unserer Nachbarn? Für uns Verbraucher? Für die Tiere?

    • Auf keinen Fall wollen wir zum Sterben kleinerer Betriebe beitragen! Allerdings muss etwas geschehen angesichts der zunehmenden Belastung des Grundwassers. Auf Druck der EU wird jetzt über die völlig unzureichende Düngeverordnung diskutiert. Aber auch fast alle BäuerInnen, mit denen wir gesprochen haben, sagen: Dass immer mehr Tiere in kleinen Betrieben gehalten werden, ist die große Herausforderung jeder Agrarwende. Die Düngeverordnung allein kann das Problem allerdings nicht komplett lösen.

      Wir fordern deshalb ganz bewusst auch: „Neue Tierfabriken dürfen nicht genehmigt werden und die Anzahl der Tiere, die ein Betrieb halten darf, muss an die Fläche seines Acker- und Grünlands gekoppelt sein.“ Dafür sind Fördermittel nötig und baugesetzliche Vorgaben sowie eine bessere Mitsprache der Kommunen, um neue Megaställe zu verhindern. Im Zusammenhang mit der Düngeverordnungsdiskussion ist auch zu hören, dass der Bau oder die Erweiterung von Güllebehältern finanziell unterstützt werden muss. Gerade für kleinere Betriebe kann so ein Ausgleich geschaffen werden, weshalb wir diese Forderung für sinnvoll halten. Insgesamt muss aber der politische Fokus auf eine Flächenbindung der Tierhaltung gerichtet sein und auf faire Erzeugerpreise für die BäuerInnen.

  4. Wie in den oberen Kommentaren schon mal beschrieben wird hier ein Berufszweig in den Dreck gezogen, der seit Jahren ums Uberleben kämpft und jetzt noch einen oben drauf kriegt. Fakt ist, dass eine Gülleverordnung besteht und der Landwirt pro Tier eine gewisse Fläche nachweisen muss, dass dann für die Haltung unterschiedlich berechnet wird. Kuh natürlich anders als Schwein oder Huhn. Es werden unter den Landwirten Kooperationen geschlossen, um Flächen nachzuweisen oder wegen der Fruchtfolge, die man planen muß, getauscht wird. Da die Preise von Discountern u. Verbrauchern immer mehr nach unten gedrückt werden, bleibt eine Spezialisierung, Mechanisierung zum Kosten drücken nicht aus, siehe mal Industrie. Was ich dabei nicht verstehe ist, das z.B. ein Holländischer Agraindustrieller, der in Holland schon vertrieben wurde, hier in Deutschland macht was er will und trotz das viele Leute, auch ansäßige Landwirte, auf die Mißstände hinweisen aber Vater Staat, sprich die Ämter, da angeblich nichts unternehm können oder besser wollen. Das solche Leute mit Ihren Machenschafften natürlich ein schlechtes Bild abgeben und „der Stadtmensch“ dann alles über einen Kamm schert ist auch klar. Woher soll „Der“ das dann wissen wenn „Er“ dann nur aus seinem Balkon schaut und nicht weiß, wie ne Kuh aussieht, außer das sie LILA ist. Mal zum Beispiel: was ist KOMPOST??? Es ist ein Bodenaufbesserer der auf Natürliche weise den Boden Nährstoffe zu führen soll. Das stinkt halt und die Zugezogenen beschweren sich dann beim Ordnungsamt darüber und es sollen gegen den Landwirt Strafen verhängt werden, wobei das alles von der Landwirtschaftskammer genehmigt ist. Was diese Beschwerer aber wohl vergessen ist, das der Kompost das Produkt ist, was Sie als Braunetonne zu hause stehen haben und an die Straße stellen. Sollte mal nicht abgeholt werden, wäre bestimmt lustig wie DAS dann aussehen würde. Ich würde es begrüßen wenn das nicht sooo pauschalisiert wird. Leider ist es so, das in der nächsten Zeit noch mehr Betriebe schliessen müssen, da die Milchquote wegfällt und es sich für den „kleinen“ Landwirt , Max 150 Kühe, nicht mehr lohnt zu produzieren. Der Verbraucher sollte mal nachdenken, wenn die Milch dann billiger wird wie Wasser, ob das so richtig ist.

  5. Der Schuß nach hinten!
    Ich unterschreibe diesen Appell nicht nicht.
    Es gibt jetzt schon umfassende Kontrollen und Höchstmengen in der bestehenden DüngeVo. Erfolg: immer mehr bäuerliche Betriebe können sich diese Auflagen nicht leisten und verschwinden, die Tierfabriken sind mehr geworden. Was jetzt passieren soll wird das noch erheblich beschleunigen. Das Ergebnis der neuen DüngeVo´s und auch diese Arbeit von Campakt werden mehr Tierfabriken und weniger Bauern sein! Hier wird wieder hinten herum gedoktert, statt das Problem bei den Hörnern zu packen.
    Liebe Campaigner, nicht plumpe Parolen, sondern mehr Hintergrund und Verantwortung für die Aktionen wünsche ich euch und uns allen.

    P.S.
    Die NItratmesstellen der EU sind in allen Ländern dort eingerichtet, wo wenig Nitrat zu erwarten war. Nur in Deutschland sind die Messtellen dort, wo bekannte Brennpunkte sind. Die Tierfabrikanten wissen jetzt schon, wo noch jede Menge Gülle hin passt. Es werden Standorte verlagert, oder Gülle wird international gehandelt. Soll das die Lösung sein? Für das Trinkwasser unserer Nachbarn? Für uns Verbraucher? Für die Tiere?

  6. Wir werden auch und mit wesentlich weniger Fleisch satt – es ist die Genuß-und Freßsucht der Menschen in Deutschland und Europa. Die aktuellen Kochsendungen mit Ihren „Starköchen“ können auch nicht anderes als immer wieder Fleisch auf den Tisch zu bringen.
    Was dabei hinten rauskommt versaut uns dann das wichtigste Lebensmittel Wasser.
    Unsere Wasserwerke kontrollieren zwar die Nitritwerte, nicht aber das Wasser auf Antibiotika und Hormone. Das würde ja zusätzlich Kosten verursachen. Was wird noch kontrolliert werden, wenn die Wasserversorger privatisiert werden?

  7. Hallo zusammen,

    das Thema der Produktion von Lebensmitteln in Deutschland hat in den letzen 25 Jahren massiv an Fahrt gewonnen. Leider in die falsche Richtung. Die Deutschen sind es gewohnt immer Fleisch und Wurst zu Essen und zur Verfügung zu haben. Das stellt die Industrie vor Problemen. Einmal müssen die Mengen produziert werden und darunter leidet die Qualität. Mein Vater kennt die Zeiten noch, wo nur einmal die Woche Fleisch gegessen wurde. Es war was besonders….heute freuen sich alle wenn das KG Hack für 99 cent angeboten wird. Darüber würde ich mal nachdenken. Ich esse gerne Fleisch und schäme mich dafür auch nicht. Doch achte ich auch auf die Qualität des Lebensmittels und auch die Umstände……

  8. Zunächst bin ich positiv überrascht über die Kommentare hier im Blog, da diese Menschen erkennen, daß die Gülle nicht auf die Felder gekippt wird, aber in einzelnen Fällen regional zuviel sein kann. Mit der Forderung nach weiterer Verschärfung der Gesetze werden gerade die gewünschten Bio- und Extensivbetriebe zusätzlich belastet, und die hören dann als erstes auf.

    Ich als Landwirt und Bio-Bauer (ohne Massentierhaltung) stelle mich gegen Eure Meinung, daß die Düngeverordnung noch mehr verschärft werden muß. Egal ob große oder kleine Betriebe, keiner kann sich Umweltsünden leisten. Und Gülle wird nicht wie in Eure Kampagne dramatisiert auf Felder gekippt und flutet auch nicht unsere Gewässer, sondern wird mit ordentlicher Technik ausgebracht. Alles andere steht in den jetzigen Verordnungen, dessen Inhalt Ihr aber offensichtlich nicht ausreichend kennt, sondern pauschal nur draufhaltet, daß das nicht reicht. Ich habe die Schnauze voll, wenn ohne Fachwissen und der Kenntnis der Zwänge in der Landwirtschaft alles noch mehr durch Vorschriften erschwert wird; wir sind nur noch unsere eigenen Verwalter und keine arbeitenden Landwirte mehr.
    Ihr werdet in ein paar Jahren die meisten Betriebe in Deutschland vergrault haben, und dann kauft doch die tollen Lebensmittel aus dem Ausland.
    Du Verbraucher bist Schuld, wenn Du das Billig-Ei und das Billig Fleisch kaufst. Würdest Du den regionalen Betrieb unterstützen und selbst bei Deinem täglichen Einkauf für die bessere Produktionsweise entscheiden, dann hätten die Landwirte nicht den Zwang, immer größer zu werden. Ich glaube nicht, daß Du die Belastung eines Landwirts über Jahre durchstehen würdest, angefangen von den Arbeitszeiten über das wirtschaftliche Risiko bis hin zu Diffamierungen aus der Bevölkerung. Unsere Jugend sucht sich einen anderen Job, dann
    können die später auch gegen die Hersteller der Lebensmittel schimpfen, anstatt selbst Verantwortung übernehmen zu müssen. Wir investieren unser Einkommen momentan nur noch in Tier- und Umweltschutzauflagen, was bleibt für die Familie?
    Ich habe schon manche Eurer Aktionen unterstützt, doch jetzt ist das Fass übergelaufen. Ich kündige hiermit Euren Newsletter und nutze die Zeit für sinnvolle Verbraucheraufklärung, anstatt Zerstörung einheimischer Betriebe! Vorschlag für die nächste Kampagne: Mindestpreise für Lebensmittel und Verbot für Verbraucher, billige Lebensmittel zu kaufen! Weiterhin: Mindestpreise für landwirtschaftliche Produkte, damit Landwirte die gewünschten Ansprüche der Bevölkerung umsetzen können. Ich bin gespannt, wie darauf Eure Unterstützer reagieren!

    • Vielen Dank für Ihren Beitrag. Wir haben die Hintergründe gut recherchiert, und stehen nach wie vor zu unseren Argumente. Zu den von ihnen genannten Punkten kann ich folgendes sagen:

      1. Auf keinen Fall wollen wir zum Sterben kleinerer Betriebe beitragen!
      Allerdings muss etwas geschehen angesichts der zunehmenden Belastung des Grundwassers.
      Die EU hat die völlig unzureichende VO jetzt auf die Tagesordnung gesetzt, aber auch fast alle BäuerInnen, mit denen wir gesprochen haben, nennen die Überdüngung in Folge des Trends zur Konzentration in der Tierhaltung als eine große Herausforderung jeder Agrarwende.

      Die Düngeverordnung allein kann das Problem allerdings nicht komplett lösen.

      Wir fordern deshalb ganz bewusst auch: „Neue Tierfabriken dürfen nicht genehmigt werden und die Anzahl der Tiere, die ein Betrieb halten darf, muss an die Fläche seines Acker- und Grünlands gekoppelt sein.“
      Dafür sind Fördermittel nötig und baugesetzliche Vorgaben sowie eine bessere Mitsprache der Kommunen, um neue Megaställe zu verhindern.
      Im Zusammenhang mit der Düngeverordnungsdiskussion ist auch zu hören, dass der Bau oder die Erweiterung von JGS-Anlagen finanziell unterstützt werden muss. Gerade für kleinere Betriebe kann so ein Ausgleich geschaffen werden, weshalb wir diese Forderung für sinnvoll halten. Insgesamt muss aber der politische Fokus auf eine Flächenbindung der Tierhaltung gerichtet sein und auf faire Erzeugerpreise für die BäuerInnen. Auf keinen Fall wollen wir zum Sterben kleinerer Betriebe beitragen! Allerdings muss etwas geschehen angesichts der zunehmenden Belastung des Grundwassers. Auf Druck der EU wird jetzt über die völlig unzureichende Düngeverordnung diskutiert. Aber auch fast alle BäuerInnen, mit denen wir gesprochen haben, sagen: Dass immer mehr Tiere in kleinen Betrieben gehalten werden, ist die große Herausforderung jeder Agrarwende. Die Düngeverordnung allein kann das Problem allerdings nicht komplett lösen. Wir fordern deshalb ganz bewusst auch: „Neue Tierfabriken dürfen nicht genehmigt werden und die Anzahl der Tiere, die ein Betrieb halten darf, muss an die Fläche seines Acker- und Grünlands gekoppelt sein.“ Dafür sind Fördermittel nötig und baugesetzliche Vorgaben sowie eine bessere Mitsprache der Kommunen, um neue Megaställe zu verhindern. Im Zusammenhang mit der Düngeverordnungsdiskussion ist auch zu hören, dass der Bau oder die Erweiterung von Güllebehältern finanziell unterstützt werden muss. Gerade für kleinere Betriebe kann so ein Ausgleich geschaffen werden, weshalb wir diese Forderung für sinnvoll halten. Insgesamt muss aber der politische Fokus auf eine Flächenbindung der Tierhaltung gerichtet sein und auf faire Erzeugerpreise für die BäuerInnen.

      2. Richtig ist, dass die Dokumentation der Nährstoffkreisläufe gerade für viele kleine Betriebe eine Belastung ist. Deshalb fordert unser Kampagnenpartner Aktion Agrar auch, dass die Berichtspflicht erst für Betriebe ab 3 Großvieheinheiten pro Hektar verbindlich sein soll. Und hier braucht es dann auch unabhängige Kontrollen und Bodenproben, die sicherstellen, dass alles korrekt dokumentiert wird. Sonst würde es in der Tat darauf hinauslaufen, dass die großen Betriebe mit schicken Büros schicke Akten zusammenstellen und damit fein raus sind, die kleinen an den zusätzlichen Regeln aber kaputt gehen. Und das wollen wir auf jeden Fall vermeiden.

      3. Megaställe verursachen die hohe Nitratbelastung des Grundwassers. Diese Massentierhaltung gibt es, weil der Fleischkonsum bei uns zu hoch ist – und das liegt auch daran, dass die Nachfrage nach Fleisch ungebrochen ist. Da gilt es anzusetzen: mit Aufklärungskampagnen, Bildungsmaterial und Bewusstmachung des Problems. Allerdings würde es zu kurz greifen, *nur* hier anzusetzen. Um ein Beispiel aus dem Alltag zu nehmen: Straßenverkehrserziehung ersetzt ja auch kein Tempolimit. Und bei der Düngung mangelt es genau an einem solchen Limit. Es braucht klare Grenzen für die Ausbringung von Gülle, anders ist das Problem nicht in den Griff zu bekommen. Campact folgt dem Slogan “Bewegt Politik!” – das ist das Ziel, mit dem sich immer mehr Bürgerinnen und Bürger über das Internet zusammengeschlossen haben. Diese Organisationsform eignet sich gut, um schnell über das Internet gemeinsam in demokratische Prozesse einzugreifen, wenn dringende Entscheidungen anstehen – so wie jetzt bei der Düngeverordnung. Deswegen richtet sich unser Appell an die Politik – und nicht primär an den Verbraucher. Trotzdem vermuten wir, dass viele Unterzeichner/innen sich auch über ihren Fleischkonsum Gedanken machen.

      Wir hoffen, dass Sie sich an anderen Kampagnen wieder beteiligen!

  9. Die Novellierung der Gülleverordnung ist an sich komplex und durchdacht, und bereitet den Landwirten schon genug Kopfzerbrechen. Deswegen bin ich mir nicht ganz sicher, ob diese Kampagne sinnvoll ist. Es gibt Kulturen in der Landwirtschaft, deren moderne Sorten hohe Mengen an Stickstoff verwerten können, und somit die Effizienz je Flächeneinheit genutzt werden kann. Auch ist es in der Praxis nicht verbreitet, dass Gülle einfach wahllos auf die Felder gekippt wird. Der Vorgang unterliegt Kontrollen über angefallene Mengen an Gülle und dem Zeitpunkt der Ausbringung. In der neuen Düngeverordnung werden zum Beispiel wesentlich größere Güllebehälter vorgeschrieben sein, damit das Risiko, dass, wenn aufgrund der Jahreszeit oder der Witterung es im Moment nicht möglich ist, die Gülle auszubringen, größere Mengen gespeichert werden können. Somit kommt man dann nicht so schnell in den Engpass, dass einem beinahe der Behälter überläuft, und man die Gülle weit transportieren muss. Das ist sehr teuer, weil man natürlich vor allem Wasser transportiert. Deswegen arbeitet man auch stärker an Techniken, wie der Gülleseparierung, um die Flüssigkeit von den Feststoffen zu trennen. Ein Indiz dafür, dass die Gülle nicht einfach ausgebracht werden kann, ist der weite Transport zum Teil von der holländischen Grenze bis nach Brandenburg. Das ist natürlich unwirtschaftlich und nicht gerade umweltschonend. Ich sehe ein Hauptproblem in der Bürokratie, die es schwer macht, Gülle einfach an reine Ackerbetriebe abzugeben, was widerum mineralische Dünger einsparen würde. An sich wäre das aber wünschenswert, denn Gülle ist ein kostbarer Dünger, der, richtig angewandt, sehr positive Einflüsse auf den Bodennährstoff- und Humusgehalt hat.
    Das sind nur ein paar Anmerkungen meinerseits. Was für mich aber auch außer Frage steht, ist, dass wir grundsätzlich einfach eine zu hohe Fleischproduktion weltweit haben, die an vielen Orten Probleme mit sich bringt, für Umwelt, Tier und Mensch.

  10. Ihr Lieben,
    ich vermisse bei den kampangnen emails den direkten knopf zur diskussion um eine antwort / meinung schicken zu koennen. „antworten“ aufs email fuehrte zu „nicht zustellbar“
    Ich auch gegen megaställe aber der duenger muss nun einmal raus und dann besser im richtigen verhältnis auf die wiesen und felder! Die holländischen u vermutl. auch dänischen schweinebauern laden den duenger oft einfach ins meer ab …. verklappen ihn …. das ist viel schlimmer.
    Kauft weniger fleisch vorallem kein schweinefleisch – Dänemark zb. „produziert“ ueber 10 mio schweindln die alle nach nur 6 – 8 monaten „lebenszeit“ geschlachtet werden.
    Lg Hans

  11. Also ich verzehre seit über 30 Jahren kein Fleisch mehr, genauer gesagt keine Tiere. Kein Fleisch, kein Fisch nicht mal Insekten. Allenfalls ungewollt versehentlich im Schlaf. Um es Laienhaft zu sagen, die Bürger wurden, die Bürger werden weiterhin, mittlerweile schon in der Grundschule gar im Kindergarten zum Konsumieren beeinflusst und getrimmt. Es ist immer das gleiche. Konzerne (ich rede/schreibe bewusst von Konzerne) tun alles um, sei es durch Werbung, Beeinflussung der Politik bis hin zum Abhängig machen der Menschen von ihren Produkten für nur einen Zweck, ihre Gier nach mehr, mehr, immer mehr Geld. Und Geld ist Macht. Sie sind „IN MACHT VERLIEBTE PSYCHOPHATEN“. Worte, die Frau Prof. Dr. Gabriele Krone-Schmalz bei der Verleihung des Aachener Friedenspreises am 1.9.2014 aussprach. Eine Frau vor der ich, wie man so schön sagt den Hut abnehme. Wie auch in der Sendung von Günther Jauch am 8.2.2015 (Schicksalstage in Europa – auf wen hört Putin noch?). Schon die Überschrift der Sendung ist nichts weiter als eine einseitige Einflussnahme auf die Bürger wobei die Ursachen und der wahre Grund des sogenannten Konfliktes verschleiert werden! Aber das nur am Rande. Weiter zum Thema. Wenn was aus der Bahn läuft ist es der Bürger schuld. Denn der will es ja. Ich begegne gerne solchen, wenn auch zum Teil berechtigten Unterstellungen immer mit einer Frage. Würde der Mensch einen Fernseher vermissen, wenn dieser nicht erfunden worden wäre? Die Lebensmittelindustrie hat es geschafft, uns still und heimlich mit Hilfe der Politik langsam uns nicht nur ihren ganzen Dreck unter zu schieben, nein auch in ihre Abhängigkeit zu bringen. Mittlerweile muss man schon einen Duden beim Einkauf dabei haben, um alles auf einem Etikett zu begreifen und die Gefahr zu erkennen die von diesen sogenannten „PRODUKTEN“ ausgehen. Und selbst ein Duden erfüllt nicht mehr diese Möglichkeit. Wäre doch ein weiteres interessantes Schulfach oder? Ich habe damals und das ist lange her wegen der Tierquälereien, der Massentierhaltung wie auch die Ausbeutung der Böden auch in Verbindung von Import und Export mit dem Verzehr von Tieren aufgehört. Der hohe Fleischkonsum ist das Endergebnis vieler Einflüsse auf die Bürger zu nur einem Zweck: Die nie endende Gier einer kleinen Minderheit von „IN MACHT VERLIEBTE PSYCHOPHATEN“ zu stillen. Stimmt es, dass hier und da schon mal ein paar Lebensmittel, nun ja weggeschmissen werden. Hab ich gehört! Ich kann mich noch daran Erinnern, an einen Garten, in dem es unseren eigenen Salat usw. gab. Wer kann das noch? Wer hat noch die Möglichkeit?

  12. Das ist mir zu flach. Woher glaubt ihr denn, dass dann unser täglich Wurst und Fleisch kommt, wenn nicht aus der einheimischen Landwirtschaft? Bereits jetzt gibt es Vorgaben zu den für die Ausbringung zulässigen Flächen, zum Zeitpunkt der Ausbringung der Gülle und Grenzwerte für die chemische Beschaffenheit der Ackerflächen und Weiden, deren Einhaltung durch die Landwirte genauestens Dokumentiert werden mus und durch die Landwirtschaftsämter streng kontrolliert wird. Landwirte müssen sehr gut rechnen können und machen das auch in aller Regel, weil Gülle ein wertvoller Wirtschaftsdünger ist und nur durch teuren Kunstdünger ersetzt werden kann. In dieser Kampange werden auf populistische Art Themen besetzt, die den unwissenden Bürger verängstigen, aber nicht die Realität aufzeigen. Verschweigt bitte auch nicht, dass ein Großteil des Klärschlammes aus den kommunalen Kläranlagen genau auf den in Rede stehenden Ackerflächen landet. Deshalb wird niemand die Massenmenschhaltung in urbanisierten Ballungszentren verbieten wollen. Deshalb werde ich diese Kampange nicht unterzeichnen.
    Gruß Jochen.

  13. Hallo erstmal,

    ich würde empfehlen die kleinen Landwirtschaftsbetriebe wieder ordentlich zu fördern, statt die großen Agrarfabriken. Desweiteren sollten auch die Biogasanlagen ins Visier genommen werden.
    Dort fällt mit Abstand die meiste Gülle an. Bei uns im Kreis steht eine und es wird das ganze Jahr über Gülle ausgebracht (nur von einer Anlage). Die kleinen Landwirte würden bei weitem nicht so viel Material ausbringen. Ich spreche da aus Erfahrung, da ich selbst dieser aussterbenden Zunft angehöre. Das Ende meines Betriebes ist nicht mehr weit.

    Euer Klaus

  14. Es liegt an uns Verbrauchern weniger Fleisch zu essen, dann geht auch die Massentierhaltung zurück. Sehr viele Umweltprobleme hängen mit unserem Konsumverhalten zusammen.
    L.G. Cordula

    • Ich glaube, das geht nicht weit genug. Richtig ist: Megaställe verursachen die hohe Nitratbelastung des Grundwassers. Diese Massentierhaltung gibt es, weil der Fleischkonsum bei uns zu hoch ist – und das liegt auch daran, dass die Nachfrage nach Fleisch ungebrochen ist. Da gilt es anzusetzen: mit Aufklärungskampagnen, Bildungsmaterial und Bewusstmachung des Problems. Allerdings würde es zu kurz greifen, *nur* hier anzusetzen. Um ein Beispiel aus dem Alltag zu nehmen: Straßenverkehrserziehung ersetzt ja auch kein Tempolimit. Und bei der Düngung mangelt es genau an einem solchen Limit. Es braucht klare Grenzen für die Ausbringung von Gülle, anders ist das Problem nicht in den Griff zu bekommen.

    • Diese Behauptung ist und bleibt eine Behauptung und ist zudem falsch! Sie bleibt es auch, wenn man sie beharrlich wiederholt. Die Grenzen zur Ausbringung von Dünger- egal welcher Art- werden je Hektar im Zusammenhang mit dem jeweiligen Nährstoffbedarf der jeweiligen Kultur festgelegt und nicht anhand von eventuellen Tierkonzentrationen. Die Gehalte und Bedarfe muss der Landwirt übrigens mittels unabhängiger Proben belegen und nachweisen. Verfehlungen werden geahnt!

  15. Nette Aktion, aber ich denke, dass Massentierhaltung sich nicht aufgrund von laschen Düngeverordnungen ausbreitet, sondern weil eine „massive“ Nachfrage nach Fleischwaren besteht. Und da hilft auch ein Aufruf nach „bäuerlicher Landwirtschaft“ nichts, denn jedes Tier muss früher oder später sein großes Geschäft erledigen, egal auf welche Weise es eingepfercht wird.

    -> Solange eine Nachfrage X nach Tierprodukten besteht, wird eine Menge X an Gülle produziert.

    Deswegen denke ich, dass der Verzicht auf Tierprodukte hier ebenfalls als Aufruf dienen kann 😉

    Liebe Grüße!

    • Klar ist: Diese Massentierhaltung gibt es, weil der Fleischkonsum bei uns zu hoch ist – und das liegt auch daran, dass die Nachfrage nach Fleisch ungebrochen ist. Da gilt es anzusetzen: mit Aufklärungskampagnen, Bildungsmaterial und Bewusstmachung des Problems. Allerdings würde es zu kurz greifen, *nur* hier anzusetzen. Um ein Beispiel aus dem Alltag zu nehmen: Straßenverkehrserziehung ersetzt ja auch kein Tempolimit. Und bei der Düngung mangelt es genau an einem solchen Limit. Es braucht klare Grenzen für die Ausbringung von Gülle, anders ist das Problem nicht in den Griff zu bekommen.

  16. Ich finde es auch sehr wichtig, dass die Düngeverordnung strenger wird, damit unser Trinkwasser weniger belastet wird. In dem Ort, in dem ich wohne, kann können wir wegen zu hoher Nitratwerten kein Trinkwasser mehr beziehen…
    Ich finde es aber wichtig nicht nur die Düngeverordnung zu verändern, sondern auch unser eigenes Verhalten zu reflektieren. Schließlich gibt es so viel Dung, weil generell viel zu viel Fleisch gegessen wird, weswegen so viele Tiere gehalten werden müssen!

  17. Nachdem ich schon in der Zeitung Berichte über die Grundwassergefährdung gelesen habe, halte ich die Kampagne für eine gute Sache und habe sie auch unterschrieben. Vielen Dank an die Campaigner für den Einsatz. Allerdings wäre ich auch dafür, dass die strengen Kontrollen nicht in noch mehr Bürokratie ausarten und damit vor allem zulasten der Kleinbauern gehen, die sich vor lauter Papierkram nicht mehr um ihre Tiere kümmern können, wie ich es bei Verwandten selbst mitbekomme. Wie könnte man sich auch sinnvoll dafür einsetzen, dass Tierhaltung nicht durch die vielen Vorschriften weiter industrialisiert wird?

    • Bei dieser Kampagne habe ich lange gezögert zu unteschreiben, eben weil wichtige Aspekte nicht klar transportiert werden.
      So fehlt die angesprochene mögliche Auswirkung auf die ökologische Tierhaltung.
      Dieser Versuch, sich auf die Angst des Großstädters vor dem unbekannten und wahrscheinlich insgesamt irrelevanten Gift aus Gülle zu verlassen und über diesen Hebel die Megaställe zu torpedieren, wird wahrscheinlich wenig bewirken. Da wäre mir eine Aktion gegen die Massentierhaltung lieber.
      Mal überlegen, was wirklich relevant ist und mitzieht.

      Viele Grüße
      Thomas Teichmann

    • Genau das befürchte ich auch. Lückenlose Dokumentation der Nährstofflüsse ist erstens unrealistisch, zweitens für kleine Betriebe eine unzumutbare bürokratische Belastung.
      Allen anderen Aspekten des Aufrufs stimme ich zu.
      Zusätzlich wäre noch denkbar, alle Betriebe dazu zu verpflichten, einen Mindestanteil des verwendeten Futters im eigenen Betrieb zu erzeugen bzw. die Verwendung eingeführter Futtermittel stark zu beschränken, aber das ist vermutlich nicht Sache der Düngemittelverordnung.
      Vorschläge für eine Stärkung der weniger industrialisierten Tierhaltung gibt es sicherlich bei der AbL (Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft). Aber auch das ist nicht unbedingt eine Frage der Düngemittelverordnung….

    • Ich stimme zu, dass die Dokumentation der Nährstoffkreisläufe gerade für viele kleine Betriebe eine Belastung ist. Deshalb fordert unser Kampagnenpartner Aktion Agrar auch, dass die Berichtspflicht erst für Betriebe ab 3 Großvieheinheiten pro Hektar verbindlich sein soll. Und hier braucht es dann auch unabhängige Kontrollen und Bodenproben, die sicherstellen, dass alles korrekt dokumentiert wird. Sonst würde es in der Tat darauf hinauslaufen, dass die großen Betriebe mit schicken Büros schicke Akten zusammenstellen und damit fein raus sind, die kleinen an den zusätzlichen Regeln aber kaputt gehen. Und das wollen wir auf jeden Fall vermeiden.

    • Immer wird von Kontrollen geredet, sie werden gefordert – wir sind überreguliert. Wer kontrolliert den. Sind es Leute mir Sachverstand aus der Praxis, die selbst mal Tiere gehalten haben, oder Leute mit einem falschen Bild, wie Tierhaltung überhaupt funktioniert.
      Die Fehler wurden in der Vergangenheit gemacht, in dem landlose Tierhaltung zugelassen wurde.
      Wenn ein Betrieb nur so viele Tiere halten kann, wie er Land hat (hier stehen wieder die 170 kg/N ha im Raum) würde nicht zu viel Gülle auf die Felder ausgebracht werden. Verschärfung heißt für die Kleinbetriebe nur noch mehr bürokratischen Aufwand. Gesetze sind für alle gültig, in der Vergangenheit hat es sich immer gezeigt, dass die Großen davon profitieren und die Kleinen sind dann halt nicht mehr da.

  18. Unser Trinkwasser ist in Gefahr: Die Zahl der Tierfabriken, in denen Schweine und Hühner auf engstem Raum zusammengepfercht werden, wächst rasant. Und die Besitzer können ihre Gülle bisher weitgehend unkontrolliert auf die Äcker kippen – und damit ins Grundwasser.

    Meine Meinung:
    Die Gülle muss in einen Zustand versetzt werden, das Sie dem Trinkwasser bzw. Dem Boden nicht schadet.
    Es gibt viele Möglichkeiten die Gülle biologisch aufzubereiten, das sie keinen Schaden anrichtet. Wir brauchen keine Agrarfabriken, wenn wir keine Lebensmittel von Amtwegen wegwerfen.

    Doch wir haben eine Chance, unser Trinkwasser unsere Bauern zu retten in dem wir bei uns selbst anfangen und nicht den Anderen vorschicken und unsere Verantwortung abgeben.

  19. Wir versuchen seit Wochen nun schon Eure Webseite zu erreichen, sie ist von hier in Frankreich ständig blockiert ich versuche nun hier Euch zu informieren.
    Ein Unterzeichnen ist somit auch nicht mehr möglich.
    Die Überwacheung des Internet ist hier in FR schon weiter vortgeschritten …

    LG an alle die mutig weiter die Missetaten der Macht benennen. Bernd

  20. Antibiotika in der Gülle sind das bei weitem größere Problem. Diese Medikamente sind so extrem langlebig, dass sie sich in der Natur kaum abbauen. Anders als die Stickstoffverbindungen werden Antibiotika noch nicht einmal in Kläranlagen herausgefiltert. Entsprechende Technologien sind bisher nicht verfügbar. Ich möchte vorschlagen, die Kampagne um entsprechende Forderungen nach Antibiotikabegrenzungen und Förderung der Technologieentwicklung zu erweitern.

  21. … und einmal mehr wird versucht, mittels Gesetzen an den Symptomen herumzudoktern, statt die grundsätzlichen Probleme anzupacken. Weniger Fleischkonsum und wenn überhaupt, dann natürlich gewachsenes. Aber alle wollen es ja lieber billig.
    Dann kommt halt jetzt zum Sch… (fr)essen auch noch das Sch… saufen dazu. So, wie es mit den Tierne auch gemacht wird.
    Jede Ursache bringt eine entsprechende Wirkung mit sich. Früher oder später!

    • Naja, am Fleischkonsum ist schwer anzusetzen. Klar ist: Diese Massentierhaltung gibt es, weil der Fleischkonsum bei uns zu hoch ist – und das liegt auch daran, dass die Nachfrage nach Fleisch ungebrochen ist. Da gilt es anzusetzen: mit Aufklärungskampagnen, Bildungsmaterial und Bewusstmachung des Problems. Allerdings würde es zu kurz greifen, *nur* hier anzusetzen. Um ein Beispiel aus dem Alltag zu nehmen: Straßenverkehrserziehung ersetzt ja auch kein Tempolimit. Und bei der Düngung mangelt es genau an einem solchen Limit. Es braucht klare Grenzen für die Ausbringung von Gülle, anders ist das Problem nicht in den Griff zu bekommen.

  22. Die Gülle fällt nun mal an und irgendwo muss man sie deponieren. Es ist völlig für die Katz, eine Kampagne anzustrengen, für das was mit der Gülle „nicht“ gemacht werden soll, solange es keine brauchbare Alternative gibt.
    Die einzige brauchbare Alternative ist, weniger Gülle zu produzieren. Aber die Gülle wird nicht nach Maß „produziert“, sie fällt an, ob man will oder nicht.
    Daraus folgt wiederum, dass die Ursache für den übermäßigen Gülleanfall beseitigt werden muss. Die Ursache ist der hohe Fleischkonsum in Europa.
    Daraus folgt wiederum: Machen Sie keine Kampagne gegen die Ausbringung der Gülle, weil es keine Alternative gibt. Aber machen sie eine Kampagne gegen den Fleischverzehr. Führen sie den Menschen in Europa drastisch vor, welche Konsequenzen der Fleischverzehr nach sich zieht und verlangen Sie von der Bevölkerung, weniger Fleisch zu essen und verlangen Sie von der Politik den Fleischexport zu verbieten.
    Eine Kampagne die die Gülleausbringung verbieten will, ist eine Seifenblase die ohne Spuren in der Luft zerplatz. Außer Spesen nichts gewesen.

    • Ein erheblicher Teil der Schweinefleischproduktion in Deutschland erfolgt nicht für den deutschen oder europäischen Bedarf, sondern für den Export. D.h. es wird Soja importiert, in Deutschland in Schweinefleisch „veredelt“, und das Fleisch wieder exportiert. Die Gülle bleibt hier. Lesen Sie dazu den Bericht „System billiges Schweinefleisch
      Eine verschärfte Düngeverordnung wird es schwerer machen, dieses System weiter fortzuführen. Es ist nicht die ganze Agrarwende, aber ein Baustein. Darüber hinaus engagieren wir uns im Bündnis „Wir haben es satt“ für eine umfassende Agrarwende die den Bäuerinnen und Bauern eine gute Existenz sichert durch die Produktion gesunder Nahrung ohne Zerstörung der Umwelt.

    • Ca. 40 % des in Deutschland produzierten Billigfleisches wird exportiert. Wir sind Exportweltmeister. Müssen wir auch noch die ausländischen/einheimischen Märkte für Nahrungsmittel kaputt machen ? In Deutschland wurde schon die Babynahrung knapp, weil die Chinesen so wild darauf sind. (Hängt natürlich auch mit den Nährgewohnheiten deutscher Mütter zusammen.) Aber gemach, wir importieren auch: holländische Gülle und Kot, LKW-Landungs-weise bis nach S.-H.
      Fleischproduzenten (Schwein und Huhn) klagen über nicht auskömmliche Preise. Sie überleben nur wegen der Eu- und D- Subventionen. Wie passt das alles zusammen ? Es gibt nur einen Oberbegriff: Irrenhaus !

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