Sekt, Musik – und Särge vor der Tür
Zur feierlichen Einweihung des neuen Innenministeriums versammelt sich allerlei Politprominenz. Doch vor dem Eingang bietet sich den hohen Gästen ein ungewohntes Bild: Ein großes Banner mit der Aufschrift "Europas Grenzen Töten" ist schon von Weitem zu erkennen - und dutzende Särge liegen aufgebahrt vor dem Haupteingang.
Zur feierlichen Einweihung des neuen Innenministeriums versammelt sich allerlei Politprominenz. Doch vor dem Eingang bietet sich den hohen Gästen ein ungewohntes Bild: Ein großes Banner mit der Aufschrift „Europas Grenzen Töten“ ist schon von Weitem zu erkennen – und dutzende Särge liegen aufgebahrt vor dem Haupteingang.
Diese Einweihungsparty hat sich Innenminister Thomas de Maizière sicher anders vorgestellt. Die Sprechchöre vorm Haupteingang übertönten die Musik der Eröffnung des Innenministeriums. Und als der Minister spricht, schallt es von der anderen Seite des Zauns herüber: „Stoppt das Sterben im Mittelmeer“ – ein wichtiges Zeichen gegen das Wegschauen und Aussitzen.
Schon beim Kirchentag konfrontierten wir Thomas de Maizière
Beim Kirchentag hatte Thomas de Maizièredie die Unterschriften des Appells der Bürgerin Anne Schulze Schulze Everding für ein Programm zur Seenotrettung im Mittelmeer entgegen genommen. Unseren Rettungsring durften wir aus Sicherheitsgründen nicht in die Nähe des Ministers bringen, damit konnten wir uns abfinden. Doch warum durfte ein Papp-Schild mit der Aufschrift „Europas Grenzen töten.“ beim Kirchentag nicht in die Nähe des Innenministers kommen?
Dieses Plakat durfte nicht in den Sicherheitsbereich von Innenminister de Maizière. Warum wohl… #dekt15 #dekt pic.twitter.com/0hVmCQxSrE
— Katharina Nocun (@kattascha) June 5, 2015
Statt Millionen für Gipfeltreffen – Seenotrettung für Flüchtlinge!
Auch wenn wir beim Kirchentag unser Schild nicht durch die „Sicherheitsvorkehrungen“ bringen konnten – jeder Besucher der großen Einweihungsparty am neuen Innenministerium hat die Botschaft dafür am Dienstag auf einem 7 Meter langem Banner sehen können. Die Teilnehmer/innen richteten sich mit Redebeiträgen direkt an den Innenminister: Deutschland und Europa müssen endlich handeln, damit das Sterben im Mittelmeer endlich aufhört. Das Scheinargument, es sei kein Geld für ein vernünftiges Programm zur Seenotrettung da, ließen die Teilnehmer nicht gelten. Ganze 360 Millionen Euro hat nach Schätzungen des Bundes der Steuerzahler der G7-Gipfel in Bad Elmau gekostet. Das ist das Dreifache der Kosten des ehemaligen italienischen Programms zur Seenotrettung „Mare Nostrum“.
bitte hören sie nie damit auf mit dem was sie tun! ihre arbeit ist unbezahlbar
grandios und ich ziehe meinen hut!
lieben gruss aus halle an der saale
Prima Aktion. Mich wundert nur, dass Ihr dort verweilen durftet.