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Sekt, Musik – und Särge vor der Tür

Zur feierlichen Einweihung des neuen Innenministeriums versammelt sich allerlei Politprominenz. Doch vor dem Eingang bietet sich den hohen Gästen ein ungewohntes Bild: Ein großes Banner mit der Aufschrift "Europas Grenzen Töten" ist schon von Weitem zu erkennen - und dutzende Särge liegen aufgebahrt vor dem Haupteingang.

Zur feierlichen Einweihung des neuen Innenministeriums versammelt sich allerlei Politprominenz. Doch vor dem Eingang bietet sich den hohen Gästen ein ungewohntes Bild: Ein großes Banner mit der Aufschrift „Europas Grenzen Töten“ ist schon von Weitem zu erkennen – und dutzende Särge liegen aufgebahrt vor dem Haupteingang.

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Diese Einweihungsparty hat sich Innenminister Thomas de Maizière sicher anders vorgestellt. Die Sprechchöre vorm Haupteingang übertönten die Musik der Eröffnung des Innenministeriums. Und als der Minister spricht, schallt es von der anderen Seite des Zauns herüber: „Stoppt das Sterben im Mittelmeer“ – ein wichtiges Zeichen gegen das Wegschauen und Aussitzen.

Schon beim Kirchentag konfrontierten wir Thomas de Maizière

Beim Kirchentag hatte Thomas de Maizièredie die Unterschriften des Appells der Bürgerin Anne Schulze Schulze Everding für ein Programm zur Seenotrettung im Mittelmeer entgegen genommen. Unseren Rettungsring durften wir aus Sicherheitsgründen nicht in die Nähe des Ministers bringen, damit konnten wir uns abfinden. Doch warum durfte ein Papp-Schild mit der Aufschrift „Europas Grenzen töten.“ beim Kirchentag nicht in die Nähe des Innenministers kommen?

Statt Millionen für Gipfeltreffen – Seenotrettung für Flüchtlinge!

Auch wenn wir beim Kirchentag unser Schild nicht durch die „Sicherheitsvorkehrungen“ bringen konnten – jeder Besucher der großen Einweihungsparty am neuen Innenministerium hat die Botschaft dafür am Dienstag auf einem 7 Meter langem Banner sehen können. Die Teilnehmer/innen richteten sich mit Redebeiträgen direkt an den Innenminister: Deutschland und Europa müssen endlich handeln, damit das Sterben im Mittelmeer endlich aufhört. Das Scheinargument, es sei kein Geld für ein vernünftiges Programm zur Seenotrettung da, ließen die Teilnehmer nicht gelten. Ganze 360 Millionen Euro hat nach Schätzungen des Bundes der Steuerzahler der G7-Gipfel in Bad Elmau gekostet. Das ist das Dreifache der Kosten des ehemaligen italienischen Programms zur Seenotrettung „Mare Nostrum“. 

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Autor*innen

Katharina Nocun ist studierte Ökonomin und beschäftigt sich mit den Auswirkungen der technologischen Revolution auf Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Sie engagiert sich in der digitalen Bürgerrechtsbewegung für eine lebenswerte vernetzte Welt. Sie war 2013 Politische Geschäftsführerin und Themenbeauftragte für Datenschutz der Piratenpartei Deutschland und arbeitete als Referentin und Campaignerin u.a. für den Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV), Campact e.V. und Wikimedia Deutschland e.V.. Katharina Nocun ist Botschafterin für die Stiftung für die Rechte zukünftiger Generationen und Mitglied im Beirat des Whistleblower-Netzwerks und bloggt regelmäßig unter www.kattascha.de. Folge Katharina auf Twitter: @kattascha Alle Beiträge

3 Kommentare

Kommentare sind geschlossen
  1. bitte hören sie nie damit auf mit dem was sie tun! ihre arbeit ist unbezahlbar
    grandios und ich ziehe meinen hut!

    lieben gruss aus halle an der saale

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