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Schwein gehabt: 100.000 Unterschriften bringen die Agrarindustrie ganz schön in Bedrängnis

Ein bundesweites Signal: Die Brandenburger/innen bringen die Agrarindustrie mit einem erfolgreichen Volksbegehren in Bedrängnis. Sie fordern das Ende der Megaställe. 80.000 Schweine in Tornitz, 56.000 in Haßleben: Die Agrarindustrie überzieht Brandenburg mit immer neuen Megaställen. Gerade die Hähnchenproduktion nahm in den Jahren 2010 bis 2013 um 21 Prozent zu. Mit großzügigen Fördergeldern der Landesregierung breitet […]

Ein bundesweites Signal: Die Brandenburger/innen bringen die Agrarindustrie mit einem erfolgreichen Volksbegehren in Bedrängnis. Sie fordern das Ende der Megaställe.

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80.000 Schweine in Tornitz, 56.000 in Haßleben: Die Agrarindustrie überzieht Brandenburg mit immer neuen Megaställen. Gerade die Hähnchenproduktion nahm in den Jahren 2010 bis 2013 um 21 Prozent zu. Mit großzügigen Fördergeldern der Landesregierung breitet sich die pure Tierproduktion aus – ein System, das mit Landwirtschaft nur noch von Namen zu tun hat.

Die Folge: Unfassbares Tierleid, Gestank, eine Gülleschwemme, die das Grundwasser schädigt, und immer mehr Verkehr, der die Anwohner/innen belastet. Und nicht nur in Brandenburg – in vielen Bundesländern boomt die Massentierhaltung. In den letzten 20 Jahren ist die Produktion von Schweinefleisch um 50 Prozent gestiegen. Dabei hat sich die Zahl der Betriebe um 90 Prozent reduziert.

Das Volksbegehren schafft die gesetzliche Hürde

Doch die Ausbreitung der Tierfabriken haben die Brandenburger/innen jetzt satt – und setzen damit bundesweit Maßstäbe. In 6 Monaten unterschrieben über 100.000 Menschen das Volksbegehren gegen Massentierhaltung. Damit nimmt das Volksbegehren die in Brandenburg hohe Hürde zum Erfolg: Mindestens 80.000 Menschen müssen direkt auf dem Amt oder per Briefwahl für das Volksbegehren stimmen – die Straßensammlung von Unterschriften ist nicht erlaubt!

Der nächste Schritt: Ein Volksentscheid

Und trotzdem muss die Politik sich jetzt mit einigen für sie unangenehmen Forderungen beschäftigen. Der Landtag und die Fraktionen haben jetzt zwei Monate Zeit, die Forderungen zu beschließen. Lehnt sie das Begehren ab, dann kommt es zum Volksentscheid. Dann stimmen alle Brandenburger/innen darüber ab, ob das Schweinesystem eine Zukunft hat. Oder ob Tiere nicht besser wieder wie Lebewesen behandelt werden sollten.

Vorbei sind die Tage, in denen die Agrarindustrie das Land widerspruchslos mit ihren Megaställen überziehen kann. Noch ist das Ende der Massentierhaltung in Brandenburg nicht beschlossen – doch die Chancen stehen so gut wie nie!

Ein Erfolg, der Mut macht – und von dem alle Welt erfahren sollte.

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Das Volksbegehren wurde vom Aktionsbündnis Agrarwende Berlin-Brandenburg organisiert, dem mittlerweile über 50 Initiativen und Organisatoren aus dem Spektrum der Umwelt- und Tierschutzverbände, der ökologischen Landwirtschaft und engagierten Bürgerinitiativen vor Ort angehören. Auch Campact hat das Volksbegehren unterstützt.

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Autor*innen

Dr. Chris Methmann ist Geschäftsführer von foodwatch Deutschland. Vorher hat er bei Campact Kampagnen geleitet. Als langjähriger Aktivist und Campaigner in der Klimabewegung streitet er für ein Ernährungssystem, das die Grenzen unseres Planeten endlich respektiert – und setzt sich dafür ein, dass nur ehrliches, gesundes und zukunftsfähiges Essen auf unseren Tellern landet. Alle Beiträge

19 Kommentare

Kommentare sind geschlossen
  1. Ich habe als Kind durch Verschickungen in der Nachkriegszeit auf vielen Bauernhöfen gelebt und kenne das alte Bauernleben, was mir sehr gut gefallen hat. Da waren Tiere in artge rechter Haltung auf den Höfen, die Bauern hatten keine Monoställe, sondern unterschiedliche Tiere, ich habe Gänse gehütet, Hühner gefüttert, Kühe geweidet, Heu gewendet, Ställe gesäubert, benutzte das Herzchenklo auf dem Hof und habe mich dabei sauwohl gefühlt! Es gab gut zu essen, ! Jetzt esse ich kein Fleisch, das aus Megaställen kommt, bevorzuge Gemüse, das ich vom Markt kaufe und weiß, woher es kommt. Ich unterstütze Bauern, die alte Landwirtschaft betreiben. Es müssen sich viel mehr Menschen gegen die industrielle Landwirtschaft verbünden.

  2. Es ist im wahrsten Sinne pervers ,wie wir ,, human,O, denkenden Menschen inhuman mit Lebewesen umgehen . Käme Jemand vom anderen Stern zu uns ,würde er Fersengeld geben um von den ,, primitiven Kannibalen,, fortzukommen. Wir nehmen unter fadenscheinigsten Ausreden jede ? Schweinerei ? hin wegen des reinen Profits . Die Fleisch-INDUSTRIE herrscht über jegliche Vernunft und die von Lobbyisten dirigierte Politik jeder Couleur ist Erfüllungsgehilfe . Aus lauter Herrschsucht ! Ich bin dafür , wie bei den Rauchern , jedes gekaufte Stück Fleisch mit den wirklichen, grauenvollen Bildern von Haltung der tierischen Mütter , der Aufzucht der Kälber / Ferkel / Lämmer / Küken ,usw ; deren Transporten zu den Schlachthöfen und deren Schlachtung zu versehen .Ohne auf Fleisch verzichten zu wollen , plädiere ich für rigorose Änderungen der allgemeinen Tierhaltungs / Zucht und Schlachtgesetze

  3. Na gut 8.5 Milliarden Menschen hungern,
    ich bin dabei meinen zweiten Bauernhof aufzuessen darf aber noch eine weile leben.
    Mit natürliche Lebensmittel kann keiner die Welt retten.
    An meine vier Kinder möchte ich nicht mehr denken.
    10 % Bio Lebensmittel sind aber nur vorhanden, das verstehe ich nicht mehr.

    P.S.
    warscheinlich aus altersgründen

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