Glyphosat: Alles hängt an Umweltministerin Hendricks
Schon in zwei Wochen entscheidet die EU über Glyphosat - und Umweltministerin Barbara Hendricks kann die Zulassung noch stoppen. Deshalb haben wir heute mehr als 381.000 Unterschriften für ein Glyphosat-Verbot an ihren Staatssekretär Jochen Flasbarth übergeben.
Frankreichs Umweltministerin stimmt gegen Glyphosat – und Barbara Hendricks?
Gestern gab die französische Umweltministerin Ségolène Royal per Twitter bekannt: Frankreich wird bei der entscheidenden Sitzung am 18./19. Mai gegen die Glyphosat-Zulassung stimmen. Ein solches klares Nein erwarten wir auch von der deutschen Umweltministerin Barbara Hendricks (SPD). Wenn das Umweltministerium Nein sagt, muss sich Deutschland enthalten – obwohl Agrarminister Christian Schmidt (CSU) die Zulassung des Ackergifts befürwortet.
Und die deutschen Stimmen sind entscheidend: Frankreich und Italien wollen gegen die Zulassung stimmen. Wenn sich Deutschland enthält, kommt die notwendige qualifizierte Mehrheit nicht zustande. Die EU-Kommission könnte Glyphosat nicht wie geplant für weitere 10 Jahre zulassen.
Hendricks hat es in der Hand – das sind unsere Argumente
Deshalb haben wir heute Hendricks‘ Staatssekretär Jochen Flasbarth im Berliner Umweltministerium unseren Glyphosat-Appell überreicht. Anschließend konnten wir in einem längeren Gespräch gemeinsam mit dem BUND unsere Argumente vortragen:
#1 Studien dürfen nicht ignoriert werden
Die behördliche Glyphosat-Risikobewertung hat zahlreiche Studien ignoriert, die eine Krebsgefahr durch Glyphosat belegen. So wurden die Ergebnisse mehrerer epidemiologischer Studien am Menschen und mehrerer Studien an Ratten und Mäusen nicht berücksichtigt.
#2 Die Mehrheit in Deutschland will ein Glyphosat-Verbot
Eine breite Mehrheit in der EU und in Deutschland spricht sich für ein Glyphosat-Verbot aus (YouGov-Umfrage, April 2016). Für Hendricks besonders relevant: 76 Prozent der SPD-Anhänger sind für ein Glyphosat-Verbot – und nur 16 Prozent für eine Zulassung (Emnid-Umfrage, November 2015).
#3 Krebsgefahr ernst nehmen
Das Umweltministerium sollte sich nicht nur um die Auswirkungen von Glyphosat auf die Biodiversität kümmern, sondern auch um die Krebsgefahr für den Menschen. Die Aufgabe von Hendricks und Flasbarth ist es, die Bevölkerung vor gefährlichen Umweltgiften zu beschützen.
Deshalb fordern wir ein klares Nein zu Glyphosat
Mit dem Gespräch und der Appell-Übergabe haben wir klargemacht, dass wir vom Umweltministerium ein klares Nein zu Glyphosat verlangen, so dass sich Deutschland bei der Abstimmung enthält. Die französische Umweltministerin hat vorgemacht wie es geht – nun muss auch Hendricks folgen.
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