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Warum sich diese 5 Menschen mit Monsanto, Bayer & Co. anlegen

In München hat der Verwaltungsrat der mächtigen Europäischen Patentbehörde am Donnerstag über die Patentierung von Obst, Gemüse, Saatgut - und sogar Tieren verhandelt. Mehr als 120 Aktivist/innen protestierten vor Ort. 5 Campact-Aktive erzählen, warum sie Patente verhindern möchten - und bereit sind, sich mit Monsanto und Co. anzulegen.

In München hat der Verwaltungsrat der mächtigen Europäischen Patentbehörde am Donnerstag über die Patentierung von Obst, Gemüse, Saatgut – und sogar Tieren verhandelt. Mehr als 120 Aktivist/innen protestierten vor Ort. 5 Campact-Aktive erzählen, warum sie Patente verhindern möchten – und bereit sind, sich mit Monsanto und Co. anzulegen.

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Was sich heute am Ufer der Isar abspielte war einfach nur großartig: Über 120 Campact-Aktive begrüßten die Delegierten des Verwaltungsrat des Europäischen Patentamt in München mit ihrem Lieblingsgemüse, Sprechblasen, einem überdimensionalem Obstkorb und 820.362 Unterschriften gegen Patente auf Leben. Eine bunte Gemüse-Parade, viele motivierte Gesichter und ordentlich Lärm machten sie auch umstehenden Passanten auf das Patentamt aufmerksam. 

5 Campact-Aktive erzählen, warum sie sich gegen Patente auf Leben engagieren:

Hanna & FeliaCampact-Aktive Hanna mit Tochter Felia

„Wir sind heute hier mit dabei, weil ich mich einsetzen möchte für die Vielfalt von Obst und Gemüse. Ich habe Sorge, dass wenn wir jetzt nicht gegen Patente auf Leben protestieren, die Vielfalt von Pflanzen immer weiter einschrumpft und wir unsere Lebensmittelgrundlage verlieren. Dagegen gehe ich auf die Straße!

 

 

 

 

 

 

Campact-Aktive Sandra mit Sohn Louis und Hund LotteSandra, Louis und Hund Lotte

„Ich bin heute hier, weil ich Anteil nehme an dem Schicksal zukünftiger Generationen und ich mir wünsche, dass auch sie noch ein angemessenes Leben führen können. Ich finde es eine Frechheit, überhaupt auf die Idee zu kommen, einen Brokkolie oder eine Tomate patentieren zu können. Es ist unfassbar, dass bestimmte Firmen sich darüber erheben anderen vorzuschreiben, was sie essen, kaufen und anbauen können. Das verletzt die Menschenrechte und das Recht auf freie Wahl und selbstbestimmtes Leben.“

 

 

 

Reinhard WollnikCampact-Aktiver Reinhard

„Ich bin heute hier, um darauf hinzuweisen was Monsanto & Co in der Welt verursachen. Das ist nicht mehr hinnehmbar und darf nicht weiter fortschreiten. Wer hat das Recht Leben zu patentieren? Die
Natur gehört niemanden und was wollen sich die Konzerne hier mit einem Bürokraten-Stempel zu eigen machen?

 

 

Campact-Aktive Georgine & Brigitte Georgine Arendt & Brigitte Ruhstorfer

„Wir finde die Patentierung von Leben unerhört und mit dem Rechtsstaat nicht kompatibel. Diese Praxis verstößt gegen jegliche ethischen Grundsätze. Die Natur gehört niemanden und die Schöpfung darf kein privates Eigentum sein“

 

 

 

 

 

Marlies O.Campact-Aktive Marlies

Ich protestiere heute gegen Patente auf Leben, weil die genetische Vielfalt aber auch die globale Ernährungssicherheit ganz stark davon anhängt, dass Kleinbauern weltweit den Zugang zu Saatgut behalten und ihnen nicht versperrt wird. Diese Praxis der Patentierung von Saatgut und Pflanzen gefährdet zunehmend die Ernährungssicherheit kommender Generationen und verletzt damit eigentlich das Menschenrecht sich zu ernähren.

 

 

 

 

 

 

Trotz des anhaltenden Protest und hunderttausender Unterzeichner/innen gegen Patente auf Leben aus ganz Europa, legt die mächtige Europäische Patentbehörde die Gesetze bisher zu Gunsten von Monsanto, Bayer und Co. aus. So patentieren Megakonzerne unsere Lebensmittel. Das stürzt weltweit Bauern in die Abhängigkeit von den Konzernen, zerstört unsere Sortenvielfalt und lässt uns Verbraucher mehr bezahlen.

820.362 Unterschriften treffen auf einen überraschten Präsidenten

Bei der Übergabe der Unterschriften an den zuständigen Präsidenten des Verwaltungsrats, Jesper Kongstad, wurde aber schnell klar: unser Protest lässt die mächtige Patentbehörde nicht kalt. Ganz im Gegenteil, die Verantwortlichen wurden während unseres Übergabetreffen zunehmend nervös und versuchten sich aus ihrer Verantwortung zu stehlen. So verwiesen sie uns auf den Prozess der Europäischen Kommission zum Thema Patente auf Leben. Die Kommission erarbeitet gerade eine neue Auslegung der bisher unklaren Gesetzespassage, welche Patente auf koventionell gezüchtete Pflanzen, Tiere und Saatgut verbieten soll. Trotzdem fordern wir, dass auch der zuständige Verwaltungsrat des Europäischen Patentamts aktiv werden muss und gemeinsam mit den Delegierten der Mitgliedsländer eine schnelle Lösung ausarbeiten sollte.

Hilf mit Patente auf Leben zu stoppen:

Wir bleiben weiter dran – und müssen nun auf europäischer Ebene Druck aufbauen und deutlich machen, dass fast eine Millionen Menschen Patente auf Leben ablehnen.

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Autor*innen

Campaignerin- Lara Dovifat, Jahrgang 1990, hat Sozialwissenschaften an der Humboldt Universität Berlin sowie in Russland, Litauen und der Ukraine studiert. Während ihres Studiums war sie u.a bei einer PR Agentur für nachhaltigen Konsum, SumofUs.org, dem ZDF sowie am Institut für Sozialwissenschaften im Bereich Stadtentwicklung und Gentrifizierung tätig. Die letzten Jahre hat sie in der Medikamentenkampagne von Ärzte ohne Grenzen in Berlin und Johannesburg gearbeitet. Darüber hinaus setzt sie sich für Menschenrechte & Pressefreiheit in Osteuropa und Belarus ein. Alle Beiträge

4 Kommentare

Kommentare sind geschlossen
  1. Riesen Schweinerei vom europäischen Patentamt!!
    Das Patentamt ist von den verbrecherischen, geldgierigen Großkonzernen gekauft um ihre Machenschaften zu legalisieren!
    Es wird höchste Zeit, dass die momentane korrupten, von den Konzernen gekauften Politiker
    abgeschafft werden!
    Wir werden nicht mehr von der Politik regiert sondern nur noch von verbrecherischen Großkonzernen!!

    • Lieber Ernst,

      ich kann deinen Unmut gegenüber der Europäischen Patentbehörde verstehen. Dennoch hilft es nicht pauschal zu unterstellen, dass Politiker käuflich seien – das ist weder fair noch trifft es zu. Politische Einflussnahme von Lobbyisten läuft meistens subtiler ab. Wenn wir alle Menschen, die bereit sind unserer Demokratie politische Ämter zu übernehmen, pauschal verdächtigen und diffamieren, dann werden wir irgendwann niemanden mehr finden, der diese wichtige Arbeit für uns leistet. Natürlich hat unsere Demokratie Mängel. Darum setzen sich so viele Menschen bei Campact ja auch für mehr Transparenz bei Abgeordneten-Nebeneinkünften, strengeren Regeln für Parteispenden, mehr Volksentscheide und ein Lobbyregister ein.

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