Wasserverschmutzung: Flüsse werden braun und Brandenburg hilft mit
In Brandenburg verwandeln sich saubere Flüsse zu braunen Suppen. Die Umweltverschmutzer - allen voran der Energiekonzern Vattenfall - sind bekannt. Die zuständige Behörde in Brandenburg zieht sie nicht zur Rechenschaft. Was sie stattdessen tun, macht wütend.

Von Klar zu Braun
Der kleine Bach Kocha in der Lausitz war nicht immer so bräunlich: Es gab Zeiten, da war er klar und sauber. Mittlerweile aber sieht man durch das Wasser auf einen braunen Grund: Pflanzen und Steine sind von einer Schlammschicht überzogen. Kocha ist “verockert”: Zu viel Eisen im Wasser verursacht braune Ablagerungen, der Sauerstoffgehalt sinkt und die Lebewesen sterben.
Warum sich Kocha und andere Gewässer in der Lausitz braun färben, ist kein Geheimnis. Der Umweltverschmutzer ist der selbsternannte “Partner der Region”: Vattenfall. Sein eisenverseuchtes Wasser lässt Vattenfall direkt in die Wälder und Gewässer der Region sprudeln.
Brandenburg macht’s möglich
Recherchen des BUND zeigen: Brandenburgs Landesbergbauamt wusste nicht nur davon, sondern hat diese Wasserverseuchung erst möglich gemacht. Die Behörde testet das Wasser an bestimmen Stellen regelmäßig. So kann festgestellt werden, ob der Eisenwert überschritten ist. Und tatsächlich: Schon vor Jahren sprengte der Wert den erlaubten Rahmen. Das wusste auch Vattenfall, darum haben sie beim Amt unverblümt darum gebeten, die Teststellen zu verschieben: testet man woanders, stimmen die Werte wieder, denn dann ist das Eisen schon zu verockertem Schlamm geworden. Doch schon bevor die Behörde der Vattenfalls Bitte nachkam, verlegte Vattenfall eigenmächtig die Teststellen.
“Das ist ungefähr so, als würde man die Abgaswerte eines VW Golfs in fünf Meter Entfernung messen. Dann bekommen Sie auch die richtigen Ergebnisse.” –Axel Kruschat, BUND Brandenburg
Anstatt spätestens jetzt Vattenfall für die zu hohen Eisenwerte und die selbstständige Verlegung der Teststellen zur Rechenschaft zu ziehen, passiert etwas völlig anderes: Das Landesbergbauamt legalisiert im Nachhinein Vattenfalls Aktionen. Die Behörde war also nicht nur die ganze Zeit über die Umweltsünden informiert, sondern machten diese sogar weiter möglich.
Die Lösung: Ursachenbekämpfung!
Geht es nach Vattenfall, sind sie das Wasserproblem allerdings bald los: Noch diese Woche soll der Beschluss fallen, das Braunkohlerevier in der Lausitz zu verkaufen. Ein Investorengeflecht aus mehr als 30 Firmen rund um den Energiekonzern EPH will die Kohle haben – und scheinbar so weitermachen wie bisher.
Die Braunkohleförderung ist die Ursache des Problems: Beim Abbau von Braunkohle werden riesige Gruben – sogenannte Tagebaue – gebaggert. Mit über 100 Metern Tiefe liegen diese weit unter dem Grundwasserspiegel. Damit Tagebaue nicht “absaufen”, muss ständig Grundwasser abgepumpt werden. So wird das gesamte Öko- und Wassersystem rund um einen Tagebau zerstört. Das heißt: Wo ein Tagebau ist, ist auch Wasserverschmutzung nicht weit. Vor allem dort, wo Landesbehörden mit-mauscheln.
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…und damit die Großkonzerne weiter Stromgeld mit Braunkohle scheffeln können, wird im aktuellen Entwurf zum EEG weiter die Stromproduktion aus Biomasse blockiert und sogar zurückgedrängt- ohne nachvollziehbare Gründe… außer den Interessen der Großkonzerne…