Volltreffer: Unsere Kritik an Monsanto-Übernahme stört Bayer gewaltig
Diese Aktion hat Bayer anscheinend richtig geärgert. Rund um den Firmensitz in Leverkusen hatten wir Großplakate gegen die Monsanto-Übernahme kleben lassen. Doch dann gab es Beschwerden - vermutlich aus dem Konzern oder seinem Umfeld - und die Plakate wurden überklebt.
Beschwerden über Plakate gegen Monsanto-Übernahme
Seit vergangener Woche hingen in Leverkusen rund um den Bayer-Konzernsitz Großplakate gegen die Monsanto-Übernahme. Denn der Bayer-Konzern will Monsanto für 62 Milliarden Euro übernehmen – und so zu einem dominierenden Anbieter von Gentechnik, Pestiziden und Biopatenten werden. Doch die Monsanto-Übernahme hätte katastrophale Folgen für Umwelt und Verbraucher – darauf wollten wir mit den Großplakaten am Konzernsitz aufmerksam machen.
Kritik an Bayers Übernahmeplänen scheint in Leverkusen aber nicht gewünscht zu sein: Kurz nachdem wir die Plakate aufhängen ließen, gingen bei der dafür zuständigen Firma Beschwerden ein. Inhalt und Urheber der Beschwerden wurden uns von der Plakatefirma zwar nicht mitgeteilt. Doch wir gehen davon aus, dass sie zumindest aus dem Konzernumfeld stammten, wenn nicht gar von Bayer selbst. Wer sonst sollte sich an den Plakaten stören?
Wegen der Beschwerden wurden unsere Großplakate jetzt vorzeitig überklebt – einen Anspruch auf Meinungsfreiheit gibt es auf Plakatwänden offensichtlich nicht. Eigentlich wollten wir die Bayer-Mitarbeiter über mehr als eine Woche auf ihrem Weg zur Arbeit mit unserer Kritik konfrontieren. Doch nach zwei Tagen wurden die Plakate bereits überklebt.
Unsere Plakataktion links – rechts die neue Plakatwand:
Plakate sind ein voller Erfolg
Obwohl die Plakate überklebt wurden – oder gerade deshalb – werten wir die Aktion als Volltreffer. Denn offensichtlich haben wir mit den Plakaten einen Nerv getroffen. Schließlich ist die Monsanto-Übernahme auch konzernintern stark umstritten – vor allem viele Aktionäre lehnen die Übernahme wegen der Risiken für Bayers Image und dem teuren Kaufpreis vehement ab. In dieser Situation kommt dem Konzern unsere Plakataktion mehr als ungelegen – sie könnte die Position der Übernahmekritiker innerhalb von Bayer stärken.
Ein Grund warum man in Leverkusen so dünnhäutig auf Kritik reagiert, dürfte sein, dass die Monsanto-Übernahme immer stärker wackelt. Zum einen verlangt Monsanto einen höheren Kaufpreis – und damit könnte die Übernahme zu teuer für Bayer werden. Zum anderen hat die EU-Wettbewerbskommisarin Margrethe Vestager angekündigt, die Auswirkungen der Übernahme auf “Preise, die Vielfalt der verfügbaren Saatgutprodukte sowie auf Forschung und Innovation” zu untersuchen.
Die Chancen stehen gut „Baysanto“ – den Megakonzern aus Bayer und Monsanto – noch zu verhindern
Wenn wir jetzt den Protest gegen die Übernahme verstärken, können wir Bayer zeigen, dass die Monsanto-Übernahme äußerst schlecht für das Konzern-Image wäre. Mach mit:
Nachdem der Bayer Vorstandsetage mit ihrer Beschwerde dabei das Grundgesetz wohl ziemlich am Allerwertesten vorbei ging, hier ein ganz deutlicher Hinweis auf Artikel 5 Absatz (1) des Grundgesetzes: „Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten …EINE ZENSUR FINDET NICHT STATT!“ Das sollte sich auch mal die Plakatfirma in Erinnerung rufen. Selbst wenn als Argument eine Geschäftsschädigung des Bayer-Konzerns durch die Plakat-Aktion angeführt wurde, dafür hat Bayer mit seinem Wunsch Monsanto zu kaufen schon selbst gesorgt.
…und noch ein ganz persönlicher Hinweis von meinem Freundeskreis, meiner Familie und mir: „Wir wollen den natur- und umweltzerstörenden Dreck dieses menschenverachtenden Konzerns Monsanto weder in unserem Land noch in irgend einem anderen Land mehr sehen – und damit BASTA!“