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Monsanto: Dieser Protest geht um die Welt

Jedes Jahr gehen weltweit tausende Menschen in mehr als 500 Städten gegen den Mega-Konzern Monsanto auf die Straße. Doch ausgerechnet ein deutscher Konzern könnte die Situation für Bauern sogar verschärfen.

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„March against Monsanto“

Weltweit hat sich ein großes globales Protestnetzwerk gegen den Mega-Konzern Monsanto aufgestellt. Jedes Jahr protestieren diese Menschen in 400 Städten und in über 50 Ländern. Dieser Film zeigt ihre Vielfalt: Sie sind laut, bunt und sie sind viele. In Paris schaut ein Mann in die Kamera, er trägt eine Maske mit der Aufschrift: „Monsanto sprüht den Tod“. In Mexico City sagt der Umweltaktivist Urbano Silvestre: „Monsanto will jedes Saatgut-Korn auf der Welt besitzen, sodass man sie immer um Erlaubnis fragen muss, wenn man es säen möchte.“ Sogar in Tokyo gehen die Menschen gegen Monsanto und die geplante Übernahme von Bayer auf die Straße. Der Widerstand wird immer größer. Und doch will der deutsche Pharma- und Chemiekonzern Bayer das Unternehmen kaufen. 

5 Gründe, warum Bayer Monsanto nicht kaufen sollte:

#1 Zusammen wären Monsanto und Bayer der weltgrößte Saatgut- und Pestizidhersteller. Mit „Baysanto“ würde ein Megakonzern entstehen, der die Kontrolle über fast alles hat, was wir essen.

#2 Der Lobbydruck wird noch größer. Schon heute übt der Bayer-Konzern einen enormen Druck auf die Bundesregierung und die EU-Kommission aus. Bei einer Übernahme könnten die Interessen dieser Konzern-Riesen noch vehementer vertreten werden.

#3 Der Kauf von Monsanto gefährdet die Agrarwende noch stärker. Denn Bayer setzt darauf, dass die Industrialisierung der Landwirtschaft mit immer mehr Agrarfabriken, Gentechnik und Pestiziden ungehindert weitergeht.

#4 Produkte von Monsanto schaden der Gesundheit. So beispielsweise Monsantos Kassenschlager „RoundUp“: das darin enthaltene Ackergift Glyphosat steht im Verdacht krebserregend zu sein.

# 5 Monsanto will Patente auf unsere Lebensmittel. Immer häufiger patentieren internationale Konzerne konventionell gezüchtetes Obst, Gemüse, Getreide und Tiere – so auch Monsanto. Auf diese Weise kann der Konzern-Riese kontrollieren, was gezüchtet, angebaut, gehalten und gegessen wird und zu welchem Preis es verkauft wird.

Aktuell: Platzt der Deal?

Die Monsanto-Übernahme wackelt immer heftiger. Denn nachdem Monsanto einen höheren Kaufpreis verlangte, erhöhte Bayer das Angebot auf 64 Milliarden US-Dollar. Der Agro-Riese Monsanto findet das aber immer noch „unangemessen“ und lehnte ab. Zum Glück! Das ist unsere Chance:

Das haben wir als nächstes vor

Im September wollen wir unseren Appell samt Unterschriften persönlich an den Bayer-Vorstandsvorsitzenden Werner Baumann übergeben. Um unser Anliegen zu unterstreichen, werden uns dabei Menschen begleiten, deren Existenz schon heute von Monsanto bedroht wird. So können wir Herrn Baumann unmittelbar mit den Auswirkungen seines Handelns konfrontieren.

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Autor*innen

Linda Neddermann, Jahrgang 1988, ist gebürtige Bremerin, Politikwissenschaftlerin und Tierschützerin. Seit 2016 arbeitete sie bei Campact. Von 2011-2015 war sie Abgeordnete in der Bremischen Bürgerschaft für die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen mit den Schwerpunktthemen Jugendpolitik, Tierschutz und Strategien gegen Rechtsextremismus. Danach war Linda bei der Kinderhilfsorganisation „Aktion Hilfe für Kinder“ für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zuständig und hat ihr Studium der Politikwissenschaft an der Uni Bremen abgeschlossen. Alle Beiträge

6 Kommentare

Kommentare sind geschlossen
  1. Hätten wir in Deutschland nach einer solchen Übernahme nicht viel mehr Einflussmöglichkeiten auf diesen Weltkonzern?
    Monsanto in den USA können wir defacto überhaupt nicht bzw. nur mit Demonstrationen beeinflussen (eher wenig wirksam). Einen deutschen Konzern kann man jedoch über vielfältige Einflussmöglichkeiten zur Einhaltung deutscher Gesetze und europäischer Vorgaben zwingen.

    Natürlich müssen diese Möglichkeiten auch genutzt werden, was eine CDU dominierte Regierung wahrscheinlich eher nicht so intensiv verfolgt 🙂

    Aber generell wäre die Einflussnahme-Möglichkeit doch viel grösser, wenn so ein Mega-Konzern in Europa / Deutschland angesiedelt wäre. Auf USA Konzerne haben europäische Aktivisten bisher exakt null Einfluss.

  2. Die Aktienmehrheit von Bayer in USA-Hand, ja das ist höchstwahrscheinlich auch der Trick um um Monsanto aus dem Focus zu bekommen. Die Kriminellen Eliten sind sich eh für nichts zu Schade. Von daher gebietet es sich aufmerksam zu beobachten was da gezaubert werden soll. Soweit ich in Kenntnis bin hat Bayer die schon Welthoheit wenn es um patentiertes Saatgut geht. Da scheint also schon etwas vollzogen zu sein. Für mich stellt sich die Frage, wer bestimmt demnächst was wir essen dürfen? Vielleicht höre ich auch nur die Flöhe husten? Oder sollte man auch Bayer in besonderer Beobachtung haben?

  3. Diese Übernahme würde doch zu einer Kartellbildung führen und das ist in sehr vielen Ländern
    (BRD)nicht gestattet. Wettbewerbsende.
    So etwas zählt im Kapitalismus, dank Korruption, keinen mehr.

  4. 64 Milliarden zu wenig? Der von Bayer gebotene Preis ist nur mit der angestrebten Marktmacht zu begründen. Ein chinesischer Mitbieter (Name ist mir leider entfallen) hat bereits bei 45 Milliarden — mit Sicherheit nicht ohne Grund– abgewunken.
    Die Aktienmehrheit von Bayer ist übrigens in US-amerikanischer Hand.

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