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Diese Versammlung hat nichts mit Pokémon Go zu tun – das ist ein Campact-Flashmob

Dutzende Menschen versammeln sich auf dem Verdener Rathausplatz. Nein, hierbei handelt es sich nicht um Fans des Smartphone-Spiels Pokémon Go. Hier treffen sich Campact-Aktive, Bürgerinitiativen und sogar die Verdener SPD zum Flashmob gegen Fracking.

Dutzende Menschen versammeln sich auf dem Verdener Rathausplatz. Sie sind konzentriert und halten etwas in ihren Händen. Nein, hierbei handelt es sich nicht um Fans des Smartphone-Spiels Pokémon Go. Hier versammeln sich Campact-Aktive, Bürgerinitiativen und sogar die Verdener SPD zum Flashmob gegen Fracking. In ihren Händen halten sie Protest-Schilder und fordern „Keinen Fracking-Neustart in Niedersachsen“.

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Der Verdener Rathausplatz ist gut gefüllt mit Menschen. Rund 150 Menschen sind gekommen um den Wahlkampfauftritt von Ministerpräsident Stephan Weil zur niedersächsischen Kommunalwahl zu sehen. Das Besondere: Der überwiegende Teil der Gäste sind klar als Fracking-Gegner zu erkennen. Mehrere Bürgerinitiativen aus der Region Verden haben zu einem Sternmarsch auf den Rathausplatz mobilisiert – denn der Ministerpräsident unterstützt den drohenden Fracking-Neustart in Niedersachsen. Die Aktiven tragen große rote X-Symbole – das Zeichen des Widerstands gegen Fracking. Hinzu kommen zahlreiche Campact-Aktive, ausgestattet mit blauen Schildern und der Aufschrift „Fracking-Neustart verhindern, Herr Weil“. Auf so starken Widerstand gegen Fracking ist Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) wohl noch nie bei einem Wahlkampfauftritt gestoßen.

SPD Verden unterstützt Anti-Fracking-Protest

Als der Ministerpräsident ankommt wird er einer nicht zu übersehenden Menge von Protestplakaten und X-Symbolen begrüßt. Der Widerstand gegen Fracking geht in Verden quer durch alle Parteien – und auch die Verdener SPD unterstützte den Protest nach Kräften. Bevor Stephan Weil seine Rede beginnt, werden ihm von der SPD Verden zwei Beschlüsse von Stadtrat und Kreistag gegen Fracking und die Erdgasförderung im Landkreis überreicht. Beide Resolutionen wurden parteiübergreifend verabschiedet – auch mit den Stimmen der lokalen SPD. Und auch ich durfte für Campact einen kurzen Redebeitrag auf der Bühne halten – ein tolles Signal, dass die Verdener SPD auf der Seite von uns Fracking-Gegnern steht. Ich nutzte die Gelegenheit und überreichte Stephan Weil mehr als 29.000 Unterschriften des WeAct-Appells „Hände weg vom Fracking-Moratorium“.

Stephan Weil verteidigt Sandstein-Fracking

Erst nach diesen Statements gegen Fracking beginnt Stephan Weil seine Wahlkampfrede – und begründet seine Position zum Fracking. Der Ministerpräsident verweist auf Verschärfungen der Gesetzeslage durch das neue Fracking-Gesetz, wie zum Beispiel das Verbot von Schiefergas-Fracking und die Einführung einer Pflicht zu Umweltverträglichkeitsprüfung. Gleichzeitig verteidigt er, dass Fracking im Sandstein weiterhin erlaubt bleibt – und erntet mit dieser Aussage viel Ablehnung im Publikum. Die Menschen aus Verden jedenfalls fordern ein konsequentes Fracking-Verbot, so wie es 80 Prozent der Deutschen befürworten. Und darüber hinaus fordern die Bürgerinitiativen und Lokalpolitiker auch eine generelle Beendigung der Erdgasförderung in dicht besiedelten Gebieten wie dem Landkreis Verden.

Insgesamt war die Protestaktion in Verden ein voller Erfolg. Es war toll zu sehen, wie in Verden Bürgerinitiativen, Campact und die lokale SPD gemeinsam an einem Strang zogen. Wir hatten eine spannende und respektvolle Debatte mit dem Ministerpräsidenten – der auf nun ganz klar gesehen hat, wie stark der Widerstand gegen seinen Pro-Fracking-Kurs inzwischen geworden ist.

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Autor*innen

Organisierte Protest gegen Castor-Transporte und ist einer der Gründungsstifter der Bewegungsstiftung. Nach dem Studium der Politik, Philosophie und Soziologie promovierte er über Zivilen Ungehorsam in der internationalen Politik. Bevor Gerald Neubauer 2015 zu Campact kam, arbeitete er als Campaigner für Greenpeace zum Thema Kohleausstieg. Alle Beiträge

4 Kommentare

Kommentare sind geschlossen
  1. Da sieht man mal das einige Politiker wieder nur das Geld im Sinn haben und gegen ein komplettes Frackingverbot sind. Nicht nur das dieses Jahr ein Steuer-Überschuss entstanden ist. Nein der Politiker kriegt den Hals einfach nicht voll. Dieser Politiker , wenn ich das so lese hört sich an wie ein geldgieriger Aktionär, das bisschen Risiko für die Bevölkerung in Niedersachsen ist er bereit einzugehen, da er ja Gewinn erwarten kann, egal was passiert. Genau wie der Aktionär, der mit Fremden Geldern handelt, er eine 100% Provisionsgarantie hat, aber der Anleger das volle Risiko trägt. Man sollte bedenken, dass man mit der Bevölkerung so nicht umzugehen hat und Sie gefährdet nur weil man Geld für eine Sache erhält und sich den Bonzen seine Seele verkauft. Ein Guter Verkäufer kann nur das gut Verkaufen, wohinter er auch stehen kann. Egal welches Produkt. Welcher Mensch mit gesundem Menschenverstand kann das Fracking jemanden als gut verkaufen?

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