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Diese Patente auf Leben haben wir gestoppt

Wahnsinn! Das ist Euer Erfolg: Patente auf Leben könnten bald Geschichte sein. Wie tausende Campact-Aktive absurde Patente auf Tomaten, Lachs und Melonen gestoppt haben, erfährst Du in diesem Video.

Erfolg: Diese Patente auf Leben konnten wir 2016 stoppen. Lara Dovifat, Campaignerin bei Campact im Video.

Wahnsinn! Das ist Euer Erfolg: Patente auf Leben könnten bald Geschichte sein. Wie tausende Campact-Aktive absurde Patente auf Tomaten, Lachs und Melonen gestoppt haben, erfährst Du in diesem Video:

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Gemeinsam mit unseren Partnern von No Patents on Seeds, WeMove.EU, der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft e.V. (AbL), Arche Noah und vielen weiteren, haben wir es geschafft, Monsanto, Syngenta & Co. ihre absurden Patente streitig zu machen, die mächtige EU-Kommission zum Handeln zu bewegen und das Profit getriebene Europäische Patentamt (EPA) in die Schranken zu weisen. Momentan vergibt das Patentamt kein einziges Patent mehr auf Leben – was für ein großartiger Etappen-Sieg, den Du und mehr als 560.000 Campact-Aktive erreicht haben. Doch der Reihe nach:

Pünktlich als der Mega-Konzern Monsanto gerade eine Melone patentiert hatte, starteten wir unsere Kampagne Patente auf Leben stoppen. Campact-Aktive protestierten im Januar vor dem Europäischen Patentamt in München als Monsantos-Staranwälte ihr Melonenpatent verteidigen wollten. Es war spannend bis zur letzten Minute – und es gab einen unerwarteten Sieger. Am Ende des Tages stand fest: Das Europäische Patentamt widerruft Monsantos Patent auf die Melone. Der Grund: Biopiraterie.

Zeitgleich versuchten wir immer wieder dem zuständigen Verbraucherschutz- und Justizminister Heiko Maas (SPD) die mehr als 550.000 Unterschriften zu überreichen und forderten ihn auf, endlich aktiv gegen Patente auf Leben durch das Europäische Patentamt vorzugehen. Immer wieder sagte er Termine ab – ließ uns aber im August mitteilen, dass die Bundesregierung wegen der freizügigen Rechtsprechung beim Europäischen Patentamt zum Rechtsschutz von Tomaten oder Brokkoli aus konventioneller Züchtung „politischen Handlungsbedarf  sieht. Ein wichtiges Signal! Hier hat unsere Hartnäckigkeit und der anhaltende Protest gezeigt, dass wir Politiker in ihre Verantwortung bringen können.

Syngenta greift nach der Tomate

Purer Wahnsinn dann im Juni: Syngenta patentiert eine Tomatensorte. Sie kommt seit Jahrtausenden in Lateinamerika vor. Doch mit dem Patent darf nur noch Syngenta diese Sorte züchten, anbauen und verkaufen. Wir organisierten Widerstand. Mehr als 65.000 Campact-Aktive legten mit uns Einspruch gegen das Tomaten-Patent des Großkonzerns ein. Das ist der größte Masseneinspruch, den es je gegen ein Patent auf Leben gab – und eine eindrucksvolle Absage an die Patent-Gier von Monsanto, Bayer und Co. Der Einspruch tausender Bürger/innen kam genau zur rechten Zeit und machte deutlich: Wir können uns gegen die Konzerninteressen zur Wehr setzen.

Die Krönung: das Lachs-Patent

Der Patent-Krimi setzte sich fort. Kaum hatten wir den Tomaten-Einspruch hinter uns, folgte ein Patent auf Lachse. Ein australischer Staatskonzern wollte sich Lachse, die durch eine spezielle Fütterung mehr Omega-3-Fettsäuren ansetzen, von der Europäischen Patentbehörde patentieren lassen. Kurzerhand legten wir, unsere Bündnispartner und unzählige Bürger/innen, Beschwerde beim Patentamt ein – mit Erfolg. Nur neun Tage später teilte das Patentamt den australischen Antragstellern mit, dass eine erneute Prüfung des Patents unausweichlich sei. Bis heute wurde das Patent nicht erteilt!

Mit unserem gezielten Protest gegen einzelne Patente auf Leben haben wir den Kreislauf aus Patenten, Profit und Konzerninteressen ordentlich durcheinander gebracht. Und auch auf politischer Ebene brachten wir einen Stein ins Rollen. Anfang November kam das Ereignis auf das wir alle fieberhaft gewartet hatten: die EU-Kommission stellt in einem offiziellen Vermerk fest, dass sie Pflanzen und Tiere aus „im Wesentlichen biologischen Verfahren“ für nicht patentierbar hält. Ein großer Etappen-Sieg im Kampf gegen Patente auf Leben.

Wie geht es jetzt weiter?

Die EU-Kommission ist auf unserer Seite, auch das Europäische Patentamt ist verunsichert und vergibt momentan keine Patente auf Leben mehr. Wir sind also mitten auf der Zielgraden. Jetzt dürfen wir nicht nachlassen. Damit in Zukunft wirklich keine Patente auf Leben mehr erteilt werden dürfen, muss der Verwaltungsrat des Patentamtes handeln und den Vermerk der EU-Kommission umsetzen und juristisch anerkennen. In diesem Rat sitzen Vertreter aus allen Mitgliedstaaten der EU – auch die Abgesandten des zuständigen Justizministers Heiko Maas. Anfang 2017 kommt der Verwaltungsrat wieder zusammen. Dann muss Minister Maas darauf drängen, das Thema auf die Tagesordnung zu setzen und seine Kollegen dazu bringen, den Vermerk der EU-Kommission zu akzeptieren und im Europäischen Patentamt gelten zu lassen.

Unterzeichne deshalb noch schnell hier unseren Appell, um Patente auf Leben ein für alle mal zu stoppen!
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Autor*innen

Campaignerin- Lara Dovifat, Jahrgang 1990, hat Sozialwissenschaften an der Humboldt Universität Berlin sowie in Russland, Litauen und der Ukraine studiert. Während ihres Studiums war sie u.a bei einer PR Agentur für nachhaltigen Konsum, SumofUs.org, dem ZDF sowie am Institut für Sozialwissenschaften im Bereich Stadtentwicklung und Gentrifizierung tätig. Die letzten Jahre hat sie in der Medikamentenkampagne von Ärzte ohne Grenzen in Berlin und Johannesburg gearbeitet. Darüber hinaus setzt sie sich für Menschenrechte & Pressefreiheit in Osteuropa und Belarus ein. Alle Beiträge

30 Kommentare

Kommentare sind geschlossen
  1. Hallo,
    ich weiß ich bin wiedermal sehr spät, um hier überhaupt noch zu Argumentieren.
    Mir tuen sich hier zwei Fragen auf, zum einen brauchen wir Omega-3 im Fisch für unsere Gesundheit, nun ist es aber so das die Lachse durch die Aufzucht in Fischfarmen nicht mehr genügend Omega-3 produzieren, wäre es hier nicht eher von Vorteil gewesen dies dem Fisch zuzusetzen, wenn wir es doch können? Zum anderen sind gerade in Canada und Amerika bereits Transgene Fische (Lachse) auf dem Markt und zum Verzehr freigegeben, sollte man nicht auf das große ganze schauen, wir essen das Zeug doch schon längst. Sind die dann ohne Omega-3-Fettsäuren? Wäre schön wenn mir noch jemand etwas erwiedern würde.

  2. Es macht super Spaß, die Argumente gegen das“ Patent auf Leben“ zu lesen. Danke!
    „Alles aber prüfet, was gut ist behaltet“ 1 Thes 5,21
    Maria Schwierjohann

  3. Ich schließe mich der Meinung meiner Vorredner an und frage mich , in was für einer Welt wir eigentlich leben. Aber man kann die Sache auch umdrehen und die Konzerne mal begründen lassen , warum wir deren Schöpfungen eigentlich konsumieren sollen.

  4. Es wird zweifellos (schon aus der bisheringen Menschheitsgesichte) deutlich erkennbar :
    – Infos/Feststellungen über die Mißstände,sowie Petitionen und Demos allein , werden das Kräfteverhältnis zwischen Wirtschaftsmächte-Politik-Justiz auf der einen Seite und den mündigen und unmündigen,in der Mehrheit jedoch (auch tagsüber)schlafenden Bürger auf der anderen Seite nicht wesentlich verändern.

    • Du hast schon recht:eigentlich sollte der Staat solche Machenschaften polizeilich verbieten. Leider verstehen so viele Menschen die feinen Zusammenhänge der Natur zu wenig.Die,die sie erahnen sollten wachsam sein. Alle sollten demütiger vor Gottes Schöpfung sein.vor Allem die „Gebildeten“.

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