Soziales WeAct CDU Feminismus Demokratie Klimakrise Verkehr Campact AfD Medien

Undercover-Recherche zeigt, was uns die Fleischindustrie am liebsten verschweigen würde

Dieses 360-Grad-Video lässt uns an dem Leben von Hühnern in der Massentierhaltung teilhaben – aus den Augen der Hühner selbst. Der Schauspieler Christoph Maria Herbst führt uns durch diese bedrückende Reise.

Screenshot: 360-Grad-Video aus den Augen eines Huhns in der Massentierhaltung. Video: Animal Equality, Sprecher: Christoph Maria Herbst

Weltweit steigt der Konsum von Geflügelfleisch. Die Folge: immer mehr Tiere, die in immer größeren Ställen gehalten werden. Dieses 360-Grad-Video lässt uns an diesem Leben in der Massentierhaltung teilhaben – aus den Augen der Hühner selbst. Der Schauspieler Christoph Maria Herbst führt uns durch diese bedrückende Reise.

+++ Achtung: dieses Video ist wirklich schockierend. Es enthält Szenen, die möglicherweise für manche unangemessen erscheinen +++

Teilen
E-Mail senden
Externer Inhalt von YouTube: Mit einem Klick kannst Du Dir das Video ansehen. Lies mehr in unserer Datenschutzerklärung.
Teilen
E-Mail senden

Endlos erscheinende Hallen, vollautomatisierte Futterspender, gigantische Lüftungsanlagen – die Megaställe in der Hühnermast wirken wie Werkshallen großer Fabriken. Wären da nicht die Tiere: Küken und Hühner so weit das Auge reicht. Scharrend oder kauernd leben sie dicht gedrängt unter tausenden und abertausenden Artgenossen. Un doch wirken sie verloren in den riesigen Ställen, in denen sie ihr kurzes Leben vor allem mit einer Sache verbringen: Gewicht ansetzen – um jeden Preis.

  • Hier kannst Du unseren Appell gegen Megaställe unterzeichnen

Megaställe für Geflügel – ein weltweiter Trend

Diese Art der Massentierhaltung ist ein globales Problem. Auch dies Video, das von der Organisation Animal Equality produziert wurde, versammelt Bilder aus mehreren Ländern, darunter Mexiko, Italien, Indien – und Deutschland. Auch hierzulande wächst die Geflügelindustrie, Spitzenreiter ist Niedersachsen allein in den letzten Jahren wurden dort neue Ställe für rund 2 Millionen Masthähnchen beantragt. Doch auch in den neuen Bundesländern entstehen immer neue Megaställe. In Sachsen etwa lebt ein Großteil des gesamten Geflügelbestandes – rund 10 Millionen Tiere – in nur insgesamt 50 Betrieben, mit jeweils über 50.000 Tieren.

Deutschlands Geflügelfleisch-Export boomt – und zerstört lokale Märkte, vor allem in Afrika

Deutschland ist in Europa bereits der drittgrößte Produzent von Geflügelfleisch – und drittgrößter Exporteur von Agrarprodukten weltweit. Denn ein großer Teil des hierzulande produzierten Geflügelfleisches geht in den Export, besonders Teile wie Beine, Flügel und Innereien. Dazu sucht die EU immer aggressiver nach neuen Absatzmärkten für ihre wachsende Fleischproduktion, vor allem in Afrika. Dort werden Länder wie Ghana oder Kenia mit Freihandelsabkommen bedrängt und müssen ihre Märkte für Fleischüberschuss aus Europa öffnen – lokale Märkte werden so zerstört.

Schlachtreif in nur 42 Tagen

In Deutschland bleiben vor allem die Hühnerbrüste. Weil sich dieses Fleisch besonders gut verkauft, werden die Tiere so gezüchtet, dass ihre Brustmuskeln unnatürlich schnell wachsen. Das Ergebnis zeigt das Video: Tiere, die durch eine überdimensionierte Brustpartie ihr Gleichgewicht nicht mehr halten und sich kaum noch bewegen können. Auf dem Boden liegend warten sie, bis sie aufgesammelt und zum Schlachthof gebracht werden. Auf Hochleistung gezüchtet, werden die Tiere in nur wenigen Wochen schlachtreif, auch wenn der Rest des Körpers mit seiner Entwicklung bei diesem Tempo nicht hinterherkommt.

Das Video verdeutlicht: die Abfertigung der Tiere als Ware hat System

Das Leid der Tiere wird dabei bewusst in Kauf genommen, die billigen Hähnchenbrüste und Chicken Nuggests sind Ergebnis einer Tierqual-Ökonomie, in der Produkte immer billiger und Ställe immer größer werden, und in der das Leben der Tiere immer weniger zählt. Wie lange soll es so noch weitergehen?

Schon eine Viertelmillion Menschen unterstützen den Appell gegen Megaställe

Damit auch in der Politik eine Debatte um Tierhaltung beginnt, haben wir einen Appell gegen immer neue Megaställe gestartet. Schön über 250.000 Menschen haben ihn unterzeichnet. Bitte unterstütze auch Du diese Forderung mit Deiner Unterschrift.

  • Hier kannst Du unseren Appell gegen Megaställe unterzeichnen
Du hast schon unterzeichnet? Dann teile das Video auf Facebook:
Teilen
E-Mail senden
TEILEN

Autor*innen

Katrin Beushausen kam von der Bühne zur Politik: Nach dem Studium der Theaterwissenschaft arbeitete sie als Pressereferentin und Dramaturgin, lehrte und promovierte zum Verhältnis von Theater und Öffentlichkeit. Sie organisierte kreativen Protest gegen Uni-Sparpläne und stritt bei 350.org gegen klimaschädliche Investitionen. Seit 2016 ist sie Campact Campaignerin. Alle Beiträge

4 Kommentare

Kommentare sind geschlossen
  1. Schrecklich, ekelhaft, abstoßend.. Ich weiß gar nicht, welches Gefühl mehr überwiegt. Ich glaube der Hass kommt auf. 258.000 Unterschriften sind es. Da muss noch mehr gehen. Jeden Tag!

  2. @ D.Gauer „…, die Betreiber solcher Einrichtungen gehören vor Gericht“ – Von mir aus gerne! Aber was ist mit den Nutznießern solcher Einrichtungen? Was ist mit den „Verbrauchern? Wenn sie nicht so viel und so billig Geflügelprodukte (und überhaupt tierische Produkte) haben wollten, gäbe es so etwas überhaupt nicht.
    Es ist NICHT so, dass man keine Alternativen hätte. Es ist NICHT so, dass man im Zeitalter des Internet nicht an die Infos käme. Es ist NICHT so, dass der Mensch soviel Fleisch nötig hätte. Den Konsum auf ein Drittel reduzieren – und schon kann man dreimal so viel für die Produkte aus artgerechter, regionaler Haltung bezahlen, wo man sich vor Ort davon überzeugen kann, dass mit den Tieren gut umgegangen wird.
    Wer will, der kann. Wem aber die orale Befriedigung so viel bedeutet, dass er oder sie die Augen verschließt, ist in meinen Augen genauso mitschuldig wie die Betreiber solcher Anlagen.

  3. … da gibt´s nicht viel drüber zu schreiben, die betreiber solcher einrichtungen gehören vor gericht.

  4. … da gibt´s nicht viel drüber zu schreiben, die betreiber solcher einrichtungen gehören vor gericht.

Auch interessant

Agrar, Ernährung, Europa, Gentechnik Weltrettung durch Gentechnik? Bitte keine Märchen! Handel, Service, Tierschutz So feierst Du ein faires Osterfest Agrar, Klimakrise Wie die Klimakrise die Landwirtschaft bedroht Agrar, Ernährung Hofübernahme durch Dennree: Wenn keiner mehr offen spricht Agrar, Naturschutz, Umwelt Diese 5 bedrohten Arten profitieren von ökologischer Landwirtschaft Agrar, Protest Landwirtschaft in Deutschland: 1,2 Prozent und eine Menge Verantwortung Agrar 3 Fragen an … Lina Gross zur „Wir haben es satt“-Demo Agrar, Klimakrise Agrarpolitik: In drei Schritten zur Neuausrichtung Agrar, Montagslächeln Montagslächeln: Trittbrettfahrer Agrar, Ernährung Verschwundene Küken
Campact ist eine Kampagnen-Organisation, mit der über 3 Millionen Menschen entschlossen für progressive Politik eintreten und unsere Demokratie verteidigen. Wenn wichtige politische Entscheidungen anstehen, starten wir Kampagnen - digital und auf der Straße. Wir schmieden breite Bündnisse und mobilisieren eine starke Bewegung für die gemeinsame Sache. NewsletterHilfe und FAQKontaktDatenschutzImpressumCookie Einstellungen