Millionen Menschen in Europa gegen Glyphosat – und Monsantos Lobby-Macht
Dieses Jahr will die EU-Kommission endgültig über das wahrscheinlich krebserregende Pestizid Glyphosat entscheiden. Die Agrar-Lobby will das Gift unbedingt: Studien werden indirekt bezahlt, unbequeme Wissenschaftler öffentlich verleumdet. Doch Europas Bürger/innen wehren sich – und starten eine Europäische Bürgerinitiative (EBI) für ein Glyphosat-Verbot. Zum Auftakt demonstrieren Aktive in Berlin.
Eine Millionen Menschen für ein Glyphosat-Verbot europaweit, das ist unser Ziel. Um dieses Ziel zu erreichen, starten wir gemeinsam mit mehr als 25 europäischen Partnern eine Europäische Bürgerinitiative (EBI) – dabei sind unter anderem der BUND und Greenpeace International. Zum Startschuss versammelten sich am Mittwoch rund 15 Campact-Aktive und doppelt so viele Pressevertreter vor der Vertretung der EU-Kommission in Berlin. Mit überdimensionalen Schmetterlingen und einer riesigen Glyphosat-Flasche im Hintergrund wir deutlich: Die Bürger/innen in der EU wollen kein Glyphosat im Essen!
Glyphosat: Giftiger Kassenschlager der Agrar-Konzerne
Seit den 1970ern beschert das Ackergift erst Monsanto und mittlerweile vielen großen Agrarkonzernen Milliardengewinne. Glyphosat schädigt Erbut, bedroht die Artenvielfalt und ist giftig für Mensch und Tier. Noch in diesem Jahr will die EU-Kommission endgültig entscheiden, ob das Gift weiter auf europäische Äcker gespritzt werden darf. Die Lobbydrähte der Agrarindustrie in die EU laufen schon jetzt heiß, denn Monsanto und Co. wollen mit aller Macht eine weitere Zulassung des Gifts erreichen.
Letztes Jahr sollte Glyphosat in der EU für 15 Jahre zugelassen werden. Doch dieses Vorhaben scheiterte – und zwar an uns. Im EU-Ministerrat fehlte die nötige Mehrheit, auch da Deutschland sich wegen der Proteste Hunderttausender enthielt. So blieb der EU-Kommission nur, Glyphosat lediglich für eineinhalb Jahre zuzulassen. Dieser Erfolg zeigt: Es geht! Wir können Glyphosat vom Tisch bekommen.
Europaweiter Protest gegen das wahrscheinlich krebserregende Ackergift
Doch wir sorgen dafür, dass die EU-Kommission unsere geballte Bürgermacht nicht ignorieren kann. Zeitgleich in Brüssel, Paris, Rom, Madrid und Wien gab es Aktionen zum Start der Europäischen Bürgerinitiative. Unser Ziel: Eine Millionen Menschen gegen Glyphosat. Wenn wir das schaffen, bestimmen wir die öffentliche Debatte und die Kommission ist verpflichtet sich unseren Argumenten zu stellen.
„Es gibt so viele Hinweise, dass Glyphosat gesundheitsschädlich ist. Trotzdem wird nichts getan – das regt mich auf!“ Julia war heute bei der Aktion in Berlin dabei
Konkrete Fakten sind mir lieber als Halbwahrheiten, Emotionen und Übertreibungen. Menschen aufzuwiegeln und zu verunsichern ist verantwortungslos. Wenn es immer nach Abstimmungen und Initiativen ginge, wäre die Erde immer noch eine Scheibe! Klüger ist es, die vermeintlichen Gefahren wissenschaftlich untersuchen zu lassen.
Hallo Andreas,
genau das passiert ja jetzt auch: Die Chemie-Agentur der EU (ECHA) arbeitet an einer Studie zu Glyphosat. Allerdings: Die WHO spricht von „wahrscheinlich krebserregend“, was eigentlich schon ausreichen sollte, um Glyphosat zu verbieten. Denn in der EU-Pestizid-Verordnung steht, dass ein Wirkstoff schon bei Verdacht auf Krebs-Risiko verboten werden müsste (Vorsorgeprinzip). Das das Gift Massiv das Ökosystem angreift und für Arteinschwund verantwortlich ist sind leider keineswegs „Halbwahrheiten, Emotionen und Übertreibungen“.
Viele Grüße,
Maria
Hey Maria, auf junge Menschen wie dich zählen wir oldies! Ehrensache: Primum nihil nocere, m.a.w: Hau weg das Gift! Gute Kampagne! Lgr 🙂
Liebe Ruth,
vielen Dank! Aber ich alleine schaffe ich es nicht, wir brauchen eine Millionen 😉
Viele Grüße,
Maria