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Bye, bye Studiengebühren in NRW – Das haben wir gemeinsam geschafft!

"Warum protestiert ihr denn jetzt schon? Es ist doch noch gar nichts entschieden!” - Christian Lindner (FDP) ist sichtlich empört, als er die Protestierenden vor der Jugendherberge Düsseldorf erblickt: dem Ort der Koalitionsverhandlungen. Seine Empörung ist nicht verwunderlich. Dank unserer Blitz-Aktion, konnten wir sein Lieblingsprojekt Studiengebühren in NRW verhindern!

Erfolg: Bye, bye Studiengebühren in NRW – Das haben wir gemeinsam geschafft! Foto: Campact e.V. / Jörn Neumann [CC BY-ND 2.0]. Schuldenberg durch Studiengebühren.

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Ganz fix musste es dieses Mal gehen! Denn während der Koalitionsverhandlungen drohte die Entscheidung über Studiengebühren täglich. Mit den 37.000 Unterschriften unseres Eil-Appells im Rücken klemmten wir uns ans Telefon, um herauszufinden, wann der zukünftige Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) und Christian Lindner (FDP) zum nächsten Mal verhandeln. Kein leichtes Anliegen, denn die Treffen bleiben bis kurz vor Beginn geheim.

Aber plötzlich war die Info da und uns blieben weniger als 24 Stunden, um eine Aktion zu planen. Heißt also: Die Campact-Aktiven einladen, die Presse informieren, Banner und Schilder drucken, plus Säcke für den Schuldenberg besprühen, damit Studierende darunter “begraben” werden können.

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Punktlandung!

Der Lackgeruch der Sprühfarbe liegt noch in der Luft, als Laschet und Lindner den Vorplatz betreten. Empfangen von Sprechchören, riesigen Bannern und viel Presse, können sie den unerwarteten Tumult vor ihren Verhandlungsräumen nicht ignorieren. Nach nur wenigen Stunden kommt dann die frohe Botschaft: Es werden keine allgemeinen Studiengebühren in NRW eingeführt.

Der Wermutstropfen

Die Kampagne war zwar ein Erfolg, leider aber auf Kosten von ausländischen Studierenden. Die sollen in Zukunft pro Semester 1.500€ blechen. Dieses Modell lehnt sich an das Gebührenmodell in Baden-Württemberg an. Studierende aus der EU sowie Geflüchtete müssten laut FDP und CDU nicht mit Kosten für ihr Studium rechnen.

Kritik von allen Seiten

Für Younouss Wadjinny vom Bundesverband ausländischer Studierender sind die Gebühren ein völlig falsches Signal. Internationale Zusammenarbeit und soziale Integration würden dadurch erschwert. Auch der Fachkräftemangel in Deutschland könne so nicht behoben werden: „Das wird Deutschland wirtschaftlich spüren“, ist die Einschätzung von Wadjinny beim Deutschlandfunk. Selbst der Rektor der Fachhochschule Aachen und Vorsitzender der Landesrektorenkonferenz ist laut Rheinischer Post skeptisch. Der Aufwand für die Hochschulen sei unerwartet hoch und es sei zudem unklar, ob die Gelder, die die Studierenden dann zahlen auch tatsächlich bei Ihnen ankommt. Der Asta und das Ausländer/Innenreferat der TU Dortmund spricht klar von „Diskriminierung einer Minderheit“ und fordert die zukünftige Landesregierung dazu auf, ihre Entscheidung zu überdenken.

Wir sind blitzschnell

Positiv an unserer Aktion gegen Studiengebühren in NRW ist allerdings, dass wir es in weniger als 24 Stunden geschafft haben, blitzschnell eine Aktion auf die Beine zu stellen und somit die Gebühren für die Mehrheit der Studierenden im Bundesland zu verhindern. Diese Handlungsfähigkeit haben wir unseren zahlreichen Fördermitgliedern zu verdanken!

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3 Kommentare

Kommentare sind geschlossen
  1. In ganz Europa sollten keinerlei Studiengebühren von Studenten erhoben werden. Das schafft eine generelle Bildungsgrundlage für Studenten
    außerhalb der üblichen politischen Schmierereien. Wenn Europa, natürlich auch Deutschland, eine geistig fundierte und sinnvolle Zukunft anstreben
    würde, was ja bislang nicht geschehen ist, würde es bedeuten, dass die bisher beabsichtige Demontage des Bildungsniveaus verhindert würde.
    Trotzdem ergibt sich daraus keine Gleichstellung der Studenten. Somit werden wie bisher all jene ausgeschlossen, die sich aus rein finanziellen
    Gründen kein Studium leisten könnten, selbst wenn dafür die geistige Vorassetzung gegeben ist. DieserMangel müßte ausgeschlossen werden.
    Entweder durch staatliche Förderung, sodass nicht nur die Kinder reicher Eltern den Vorzug genießen, oder gar durch ein Spendensystem, das
    reiche Eltern zu Spenden verpflichtet werden, die mindestens die neben den Studiengebühren anfallenden Aufwendungen der Universitäten
    abdecken.Leider End

  2. Jetzt muss ich noch einmal es überlegen, ob ich nach Deutschland weiter Ausbildung machen will.

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