Campact WeAct Feminismus Montagslächeln Erinnern Rechtsextremismus Verkehr Globale Gesellschaft Soziale Medien Wahlen

Sonntag: Der AfD die Show stehlen

Tausende Menschen umschließen am Sonntag den Bundestag – zwei Tage, bevor Rechtsextreme aus der AfD ins Parlament einziehen. Unsere Demo stellt klar: Pöbeleien, Hass und Diskriminierung haben im Herzen unserer Demokratie nichts verloren. Bitte sei dabei!

Teilen
Teilen
E-Mail

Vier Stunden die Woche hängt Ali Can am Telefon. Am Apparat: besorgte und frustrierte Bürger – darunter viele AfD-Wähler/innen. Sie sind sauer auf die „die da oben“, über „Merkels Flüchtlinge“ und die „Meinungsunterdrückung“. Can stempelt sie nicht als Rassisten ab – er spricht mit ihnen. Der 23-Jährige ist selbst Flüchtling – und er will den Menschen die Ängste nehmen. Damit sie gegen rechte Parolen immun werden. „Die können nach rechts gehen, aber sie können auch wieder umdrehen“, sagt Can.

„Hotline für besorgte Bürger“

Cans „Hotline für besorgte Bürger“ war der erste Streich. Nun hat er einen zweiten vor – zusammen mit Dir, zusammen mit uns allen. Der Einzug der AfD in den Bundestag hat den Lehramtsstudenten so sehr getroffen, dass er am 22. Oktober auf die Straße will – mit möglichst vielen Menschen. Auf Cans Facebook-Profil kündigten innerhalb weniger Stunden fast 2.500 Menschen ihr Kommen an. Das finden wir einen großartigen Anfang – und wollen noch viel mehr daraus machen!

Sonntag: Demo in Berlin

Gemeinsam mit Ali Can, Avaaz, „Aufstehen gegen Rassismus“ und einem breiten Bündnis stellen wir am 22. Oktober klar, dass Fremdenfeindlichkeit und Pöbeleien im Bundestags nichts zu suchen haben. Wenn die AfD am 24. Oktober erstmals im Bundestag sitzt, soll sie wissen: Unser Parlament ist keine Bühne für Rassismus, Diskriminierung und Geschichtsverfälschung!

Dafür brauchen wir Dich: Bitte komme am Sonntag, den 22. Oktober um 12 Uhr zur Demo in Berlin. Und mach klar, was Du von den Rechtsextremen in der AfD hälst. Und dass wir deren Hetze und Hass nicht hinnehmen.

Rechtsruck rechtzeitig stoppen

Am Sonntag hat sich gezeigt, was passiert, wenn Populisten nicht rechtzeitig gestoppt werden. In Österreich hat die in Teilen rechtsradikale FPÖ bei der Nationalratswahl 26 Prozent erhalten – und könnte sogar in die Regierung kommen. Das Land ist gespalten wie nie zuvor.

Der österreichische Rechtsruck entwickelte sich über Jahre – hier in Deutschland ist er noch am Anfang. Das heißt: Wir müssen sofort handeln. Damit sich bei uns erst gar nichts etablieren kann, das gegen Menschen hetzt, an Grenzen schießen will oder den Holocaust leugnet.

Um das zu schaffen, brauchen wir Dich auf der Demo am Sonntag, den 22. Oktober in Berlin. Wir bitten Dich – komm nach Berlin und mache dich stark für ein tolerantes und weltoffenes Deutschland. Und Du kannst noch mehr tun:

Bitte teile diesen Beitrag jetzt mit Deinen Freundinnen und Freunden.

Teilen
Teilen
E-Mail
TEILEN

Autor*innen

Appelle, Aktionen und Erfolge: Darüber schreibt das Campact-Team. Alle Beiträge

13 Kommentare

Kommentare sind geschlossen
  1. Fortsetzung: meine Anregung : statt Soundsystems Marching Bands, also „lebendige“ Musik, die reagiert. Ausserdem hatte ich heute die Idee, wie grandios es wäre, die Leute zum Singen zu animieren statt nur Slogans zu skandieren (..all you need is LOVE z.B.) .
    Das würde gut zur Botschaft passen und könnte im Idealfall ein besonders Gemeinschaftsgefühl kreieren, im Übrigen eine uralte Methode.
    Ich bin übrigens Berufsmusiker und wäre unter Umständen bereit, z. B. eine „Marching Band“ zusammenzustellen, vorausgesetzt, dass man nicht gegen Soundsystema anspielen muss…In diesem Sinne weiterhin alles Gute, den richtigen Riecher für die brennenden Themen und die nötige Power ! Danke für Eure Arbeit !
    Martin

  2. Liebe Campact – Leute,
    Grundsätzlich unterstütze ich Eure Aktivitäten sehr und bin dankbar, dass es Menschen gibt, die soviel Engagement aufbringen, das ist sicher
    enorm wichtig ! Ich war übrigens heute auf der Demo am Brandenburger Tor und habe zweierlei Anmerkungen:
    Zum Ersten fühle ich mich wesentlich besser vertreten (und es geht anderen Leuten ähnlich, das hat sich in Gesprächen gezeigt ), wenn es
    „für“ eine Sache anstatt „gegen“ etwas geht. Ich finde, dass das eine grundlegend andere Energie ist.
    Heute gab es viele Schilder, „gegen Hetze“ etc, nur ein Herz trug eine positive Botschaft, ich glaube, „für mehr Miteinander“, zumindest sinngemäss.
    Bezeichnenderweise waren die Herzen am schnellsten weg, zumindest nach Aussage eines Helfers dort am Stand.
    Soviel dazu.
    Meine zweite Anregung ist diese: auf jeder Demo oder jedem Umzug fahren mittlerweile Soundsystems mit. Ich persönlich finde die ständige Berieselung mit fetten Bässen aus der Dose nicht anregend. Fortsetzu folgt

  3. „…die Show stehlen“, „ein Ticket lösen“ usw. – hier wie überall: die deutsche Sprache wird in hohem Tempo ‚zurückgebaut‘.
    ..
    Ich nehm gleich die Spannung raus: Nein, ich bin kein AfD-Sympathisant. Viel zu pro-Elite, pro-Nato, pro-USA und anderes.
    Aber gegen „Rechts“ unterzeichnen oder demonstrieren halte ich für kindisch.
    ..
    Als ob sich Dummheit und/oder Bösartigkeit wegdemonstrieren ließe!

  4. Rechts hin oder her, ich habe die AFD und LINKE gewählt. Ich finde nicht alles richtig was die AFD/LINKE gesagt und getan hat. Aber Merkel und CO. gehören einen Schuss vor den Bug.
    Das unglaubwürdige Gequatsche vor der Wahl die verlogenen Wahlversprechen; dies alles hat mich schon lange als Wähler Enttäuscht. Ich habe kaum Ahnung von Politik, aber es gehört viel geändert. KITAS, SCHULEN, STRASSEN, MIETEN, STEUERERN,usw.
    Solange die große Industrielobby Merkel und CO Parteien Finanzieren wird nicht viel Passieren. Merkel wird Deutschland in den nächsten 4 Jahren an die Wand fahren, genau wie Vorgänger Kohl.

  5. Zur Ergänzung, was interessiert Campact was die Östereichischen Wählerschaft tut, deren Gründe warum die FPÖ so stark in der Nationalratswahl abgeschnitten hat, will man auch diese Wählerschaft diskreditieren!
    Meineserachtens macht man es sich zu leicht, welche Ursachen haben beigetragen das die FPÖ in Österreich und die AfD in Deutschland so erstarken, diese zu hinterfragen wäre eine logische Folgerung und dies mit letztendlicher Konsequenz durchziehen dann hätten wir die AfD vielleicht nicht.
    Sollte man mal darüber nachdenken!
    Im übrigen, das hier keine falsche Meinung meiner Person aufkommt, ich habe vor 40Jahren schon CSU gewählt da war noch FJS Ministerpräsident einer der genau wusste was er wollte, nicht wie jetztigen Politikdarsteller der CSU.

    • Murks, jetzt hab ich aus Verstehen Deinen Kommentar gemeldet, dabei stimme ich ihm natürlich größtenteils zu. Natürlich wäre es sinnvoller, gegen die Ursachen vorzugehen, aber Symptome zu bekämpfen ist eben viel einfacher und populärer. Das weiss die Pharmaindustrie und das wissen eben auch Campact, DGB, Avaaz etc.

  6. Hallo geht`s noch, welch ein Demokratieverständnis wird hier an den Tag gelegt!
    Hier werden 6.000.000 Menschen auf`s übelste diskrediert weil Sie der Politik von CDU/CSU, der SPD den Gruenen und Linken nicht mehr folgeleisten wollten.
    Das sollte mal zur Kenntnis genommen werden, die Ursachen das die einen eine Wahlschlappe hinnehmen mussten, und die anderen u.a. die AfD und die FDP gewonnen haben in der Wählerschaft, haben verschiedene Ursachen.
    Diese zu erläutern würde den Rahmen sprengen.
    Jeden empfehle ich mal auf youtube folgende Redeschlachten zwischen Wehner und Strauß sich zu Gemüte ziehen, das waren Vollblutpolitiker die hatten ihre Standpunkte, und was wichtiger ist Sie hatten Respekt gegeneinander, das heute verloren gegangen ist. Oder die Gründerväter Carlo Schmid von der SPD und Adenauer von der CDU, das waren noch Politiker mit Format, Charisma und Charakter, nicht die heutigen Politikdarsteller die sich den globalen Wirtschaftsinteressen unterwerfen.

    • Sehe ich genau so. Wir haben lange genug diese Jasagerparteien machen lassen und jetzt sehen wir, was wir davon haben. Außerdem liebe Leute, sehe ich immer wieder Nazimethoden, die von LINKEN ausgeführt werden. Die AFD ist nunmal gewählt worden, auch von mir, und damit werdet ihr leben müssen. Da werden Hetzkampagnen, Ausspionieren, Denunzieren, tätliche Angriffe, Sachbeschädigungen, Körperverletzungen, Stalking, Drohungen und Kreischen, die an Echolalie grenzen, auch nicht helfen, sondern, im Gegenteil, zum Eigentor werden.
      Was ihr macht, liebe Linksverdrehten, ist genau das, was ihr verabscheut. Aber in eurem arroganten Gutmenschenwahn merkt ihr das nichtmal.
      Euer Handeln zeigt nur eure Hilflosigkeit. Ihr seid vom Hass zerfressen, das ist sehr traurig, denn wenn ihr mal richtig zuhören würdet, was die Sprecher der AFD sagen, würdet ihr mitkriegen, daß das nicht die Nazis sind, wie ihr sie gerne als euer Hassobjekt hättet. Denkt ihr wirklich, alle AFD Wähler sind Nazis?? kopfschüttel.

    • Hallo Peter,

      in der Tat sind viele Wähler/innen der AfD keine Nazis, sondern Protestwähler/innen. Doch aus Enttäuschung über die etablierten Parteien AfD zu wählen, ist aus unserer Sicht verantwortungslos. Denn die AfD duldet in ihren Reihen rechtsextreme Kandidaten und AfD-Spitzenkandidaten haben enge Kontakte zu rechtsextremen Kreisen.

      Für Campact sind Demokratie und Menschenrechte zentrale Bestandteile jeder Kampagne und wir grenzen uns daher klar von militanten Linksradikalen ab. Dies ist zum Beispiel an unserer Bewertung der Ereignisse zum G20-Gipfel ersichtlich: https://blog.campact.de/2017/07/g20-bittere-bilanz/

      Gleichwohl unterscheiden sich Linksradikale und Rechtsradikale aus unserer Sicht in einem wesentlichen Punkt: Rechtsradikale haben ein Menschenbild, demzufolge bestimmte Menschengruppen gezielt abgewertet, und in der Konsequenz, entrechtet werden. Demgegenüber sehen Linksradikale Menschen grundsätzlich als Gleiche an. Das hat aber massive Verbrechen wie z.B. im Stalinismus nicht verhindert.

      Viele Grüße
      Das Campact-Team

  7. ich habe gehoft das diese Partei nicht in den Bundestag kommt
    aber leider sind sie gewählt worden und wir können auch nicht
    aus dem Palament werfen nur das schimme ist wen sie erst mal
    drinn sind können sie nicht belangt werden weil sie Emunität haben
    die im sinne der Strafverfolgung erst aufgehoben werden mus
    vieleicht zerlegt sich die AFD noch selber dan ist der Spuk vorbei
    was einige Mitglier der Partei von sich gegeben haben ist nicht
    hin zu nemmen und gehört bestraft

  8. Es ist gut, am Sonntag ‚ gegen
    Hass und Rassismus im Bundestag‘ zu demonstrieren.
    Wenn es die Parteien nicht schaffen- die sogenannte AFD in
    die Schranken zu weisen -muss
    die Zivilgesellschaft deutlich machen, dass wir Rassismus und
    Spalter in dieser Gesellschaft nicht
    dulden.

Auch interessant

Antirassismus, Antisemitismus, Erinnern Eine Station vor Auschwitz Antirassismus, Antisemitismus Entlastendes Erinnern Antirassismus, Rechtsextremismus „Wer diese Werte nicht vertritt …“ Antirassismus, Erinnern Black Lives Matter ist ein politischer Auftrag Antirassismus, Antisemitismus Erinnern heißt Verändern Alltagsrassismus, Allyship, Antirassismus 5 Dinge, die den Black History Month wichtig machen Antirassismus, Protest, Service In 5 Schritten zu Deiner Demo Antirassismus, Erinnern, Rechtsextremismus 4 Jahre nach Hanau: „Tot sind wir erst, wenn man uns vergisst!“ Antirassismus, Erinnern, Rechtsextremismus Rechte Gewalt: Von Amadeu Antonio bis heute Antirassismus, Flüchtlingspolitik Warum der Weltflüchtlingstag wichtig ist