20 Jahre Campact Antirassismus Antisemitismus Feminismus Montagslächeln Soziales Medien Digitalisierung Erinnern

Der Monsanto-Minister muss gehen

Agrarminister Schmidt im Alleingang: Der CSU-Mann ermöglicht fünf weitere Jahre Glyphosat – indem er Deutschland in Brüssel heimlich mit Ja stimmen lässt. Forder jetzt Angela Merkel auf: Sie muss den Monsanto-Minister sofort entlassen!

Monsanto-Minister: Agrarminister Schmidt setzt Glyphosat mit Hinterlist durch. Campact fordert seine Entlassung – jetzt unterzeichnen! / Campact e.V. [CC BY-ND 2.0]
Teilen
Teilen
E-Mail

Darauf gibt es nur eine Antwort: Entlassung! Für die Neuzulassung von Glyphosat steuerte Agrarminister Christian Schmidt (CSU) gestern in Brüssel die entscheidende Ja-Stimme bei. Per Rechtsbruch: Deutschland hätte sich im Kreis der EU-Mitgliedsstaaten enthalten müssen. Denn noch regiert die SPD mit – und hatte ihr Veto gegen das Ackergift eingelegt. Doch Schmidt wies seinen Brüsseler Vertreter heimlich an, für Monsantos Bestseller zu stimmen.

Lass uns jetzt gemeinsam dafür sorgen, dass Schmidts hinterlistiges Manöver Konsequenzen hat: Kanzlerin Angela Merkel muss den Monsanto-Minister sofort entlassen. Und die SPD darf diesen Affront nicht hinnehmen: Sollte sie wieder eine Koalition mit der Union eingehen, muss sie einen Glyphosat-Ausstieg auf nationaler Ebene zur Bedingung machen – wie Präsident Emmanuel Macron ihn gestern für Frankreich verkündet hat. Wenn die beiden größten EU-Staaten aussteigen, hätte Monsanto durch Schmidts dreiste EU-Aktion wenig gewonnen.

Glyphosat-Giftflasche vor dem Schloss Bellevue

Übermorgen ist die beste Gelegenheit, die GroKo-Spitze zu erwischen: Dann empfängt Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier Union und SPD das erste Mal, um über eine Regierungsbildung zu sprechen. Wir wollen dafür sorgen, dass als erstes Thema Glyphosat zur Sprache kommt. Neben dem gepflegten Rasen des Schloss Bellevue platzieren wir eine riesige, unübersehbare Glyphosat-Giftflasche. Daran eine Zahl in großen Ziffern: 250.000. Wir hoffen, dass bis dahin mindestens so viele Menschen unseren Eil-Appell unterzeichnet haben. Bitte unterzeichne auch Du:

Jetzt unterzeichnen

Monsanto verschleiert Krebs-Risiko und schreibt Studien selbst

Schmidts Alleingang reiht sich ein in eine Abfolge von Tricksereien und Täuschungen: Monsanto versuchte auf das europäische Zulassungsverfahren mit Methoden Einfluss zu nehmen, wie wir sie sonst nur von der Tabakindustrie kennen. Der Agrarkonzern verschleierte bewusst das Krebs-Risiko bei Glyphosat, diskreditierte kritische Studien als irrelevant. Monsanto-Mitarbeiter/innen schrieben Studien selbst – und ließen sie hinterher von namhaften Wissenschaftlern signieren.

Die Behörden sahen weg – oder machten gar selbst mit. Ein Plagiatsexperte belegte, wie das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) ganze Passagen seiner eigenen Bewertung von Monsanto kopierte, ohne dies kenntlich zu machen. Die Behörde untersteht Schmidt. All das muss jetzt aufgeklärt werden – in einem parlamentarischen Untersuchungsausschuss. Nur so können wir verhindern, dass Monsantos Machenschaften und Schmidts dreiste Lobbypolitik das Vertrauen von uns Bürger/innen in die Demokratie und in Europa weiter zersetzen.

1,3 Millionen Unterschriften gegen Glyphosat

Denn gerade gegen Glyphosat haben sich so viele Europäer/innen engagiert wie selten zuvor: Europaweit ist eine starke Bürgerbewegung gegen Pestizide und für eine Agrarwende entstanden. Besonders eindrucksvoll: Über 1,3 Millionen Unterschriften aus ganz Europa unter unsere Bürgerinitiative – gesammelt in nur fünf Monaten. Dass es gestern überhaupt so eng war und es einen Rechtsbruch brauchte, um die nötige Mehrheit für Glyphosat zusammenzubekommen – das wäre vor zwei Jahren noch undenkbar gewesen.

Jetzt können wir daran anknüpfen: Lass uns gemeinsam dafür sorgen, dass Schmidts Manöver sich weder für ihn noch für Monsanto auszahlt. Er muss gehen – und eine neue Bundesregierung den Ausstieg aus Glyphosat beschließen.

Jetzt unterzeichnen

PS: Wir sind fast alle mit Glyphosat belastet. Forscher/innen haben Urin-Proben von rund 2.000 Testpersonen untersucht und entdeckten Beunruhigendes: Die Glyphosat-Rückstände im Urin bei 75 Prozent der Probanden waren mit mindestens 0,5 Mikrogramm pro Liter fünfmal so hoch wie der Grenzwert für Trinkwasser.

Jetzt unterzeichnen

Du hast schon unterzeichnet? Dann teile diesen Beitrag bitte mit Deinen Freundinnen und Freunden:

Teilen
Teilen
E-Mail
TEILEN

Autor*innen

Dr. Chris Methmann ist Geschäftsführer von foodwatch Deutschland. Vorher hat er bei Campact Kampagnen geleitet. Als langjähriger Aktivist und Campaigner in der Klimabewegung streitet er für ein Ernährungssystem, das die Grenzen unseres Planeten endlich respektiert – und setzt sich dafür ein, dass nur ehrliches, gesundes und zukunftsfähiges Essen auf unseren Tellern landet. Alle Beiträge

27 Kommentare

Kommentare sind geschlossen
  1. Hallo Chris, hallo Christoph,

    die Bundesregierung und damit Landwirtschaftsminister Schmidt sind bereits seit dem 24.10.2017 durch den Bundespräsidenten entlassen worden. Einen bereits Entlassener kann kein weiteres Mal entlassen werden. Die Bundesregierung ist auf Wunsch des Bundespräsidenten geschäftsführend im Amt. Mit dieser Aussage qualifiziert ihr euch als Jurist und Politikwissenschaftler selbst ab.

    Nur der Bundespräsident kann seinen Wunsch an Landwirtschaftsminister Schmidt zurückziehen

    Grüße aus Ulm

    Roland

  2. Potenzmittelwerbung bei Campact? Da bin ich aber platt. Und weshalb wurde mein Beitrag zensiert? So kann man Unterstützer auch vergraulen.

    • Liebe Agnes,

      unser System arbeitet mit einem Spam-Filter, der allem Anschein nach seine Tücken hat. Dein Beitrag ist mittlerweile selbstverständlich freigegeben.

      Viele Grüße
      Das Campact-Team

  3. 1,3 Millionen Unterschriften gegen Glyphosat, und was bringt das nicht viel.
    In Deutschland gibt es ca. 45.000.000 Bürger die Wahlbeberechtigt sind, also um wirklich in der Öffentlichkeit Gehör zu finden bräuchte man 20% also um die 9.000.000 Menschen die ihren Unmut kundtun, und da ist Campact Lichtjahre entfernt. Mir kommt das ganze vor als würde man gegen Windmühlen kämpfen.
    Eine Entlassung, von Herrn Schmidt was soll das bringen der bekommt seinen Solär weiter egal ob er im Amt ist oder nicht- solange diese Burschen nicht regresspflichtig sind, passiert nichts aber schon rein gar nichts.

  4. 1,3 Millionen Unterschriften gegen Glyphosat, und was bringt das nicht viel.
    In Deutschland gibt es ca. 45.000.000 Bürger die Wahlbeberechtigt sind, also um wirklich in der Öffentlichkeit Gehör zu finden bräuchte man 20% also um die 9.000.000 Menschen die ihren Unmut kundtun, und da ist Campact Lichtjahre entfernt. Mir kommt das ganze vor als würde man gegen Windmühlen kämpfen.
    Eine Entlassung, von Herrn Schmidt was soll das bringen der bekommt seinen Solär weiter egal ob er im Amt ist oder nicht- solange diese Burschen nicht regresspflichtig sind, passiert nichts aber schon rein gat nichts.

  5. Ich finde es gut, das der Unterzeichnungsaufruf noch auf der Webseite besteht. Wenn das so weitergeht, dann kommen da bestimmt 400.000 oder sogar 500.000? zusammen. Aber die Unterschriftenliste ist ja schon gestern abgegeben worden. Was macht man also damit? Es ist klar, viele schäumen vor Wut übert das, was Schmidt da machte. Ob das ein Signal gegen ein GroKo und für eine Minderheitsregierung ist? Letztere wünschte ich mir.

    • Hallo Rüdiger,

      vielen Dank für Deine Unterstützung. Auch nach der gestrigen Aktion in Berlin bleiben wir natürlich dran und streiten weiter für das Glyphosat-Verbot. Es gilt also nach wie vor: Jede Unterschrift zählt!

      Viele Grüße
      Das Campact-Team

    • Wenn das so weitergeht, kommen deutlich mehr als 500.000 zusammen. Die Empörung sehr vieler Bürger über den korrupten Monsanto-Lakaien ist groß. Selbst unter den „Konservativen“.

      Ich hoffe, dass das Foul des korrupten Giftindustrie-Lobbyisten nach hinten losgeht – ein deutschlandweites Verbot der Giftspritzerei muss her. Ich finde toll, was Ihr da macht, @Campact-Team.

      Und damit man angesichts der Zustände in diesem Land, in welchem die Profite der Giftindustrie mehr zählen, als das die Lebensgrundlagen von Tier und Mensch, nicht den Humor verliert, hier ein Link zum Postillion: „Union stößt zur Feier des Tages mit Glyphosat an.“

      http://www.der-postillon.com/2017/11/glyphosat.html

  6. Der Minister Schmidt rechnet doch bestmmt mit einem Rauswurf. Würde mich nicht wundern, wenn der sein nächstes

    Pöstchen schon sicher in der Tasche hat (vielleicht bei Monsanto? ), und sicher sehr gut bezahlt.

  7. Heuchelei. Hier werden mit Sicherheit Menschen unterschrieben haben, die ohne das tägliche Stück Fleisch, das Ei oder Käse und Muttermilch vom Tier keinen Tag überleben könnten und jeden Veganer angreifen, der nicht nur mit einer dämlichen Unterschrift, sondern täglich im Leben konsequent den richtigen Weg geht. Von den fast 300.000 Unterzeichnern bis jetzt ist doch nur ein Bruchteil daran interessiert, was der eigene Konsum, der so leicht zu ändern wäre, für Schäden anrichtet. Im Grunde genommen verdient IHR ALLE keinen anderen Minister, als ganz genau DIESEN!

    • Was Sie alles wissen – derjenige, der hier grundlos andere Leute angreift, und ihnen ohne Wissen unterstellt, sie würden angeblich Veganer angreifen, das sind Sie. Und wenn es bald keine Insekten mehr gibt, dann nützt Ihnen auch Ihr Veganismus nicht das Geringste, dann ist nämlich Schicht im Schacht. Das Giftzeug befindet sich mit Sicherheit auch im Körper von Veganern, und ausweichen kann man ihm nicht, egal, wie perfekt auch immer man isst. Und woher, bitteschön, wollen Sie wissen, was wir essen und wen wir angeblich angreifen? Übrigens habe ich noch niemals im Leben einen Veganer angegriffen, im Gegenteil. Ich lebe fast vegan, mein Sohn lebt voll vegan seit der Geburt, weil ich ihn nach der Stillzeit so ernährt habe und er ist immerhin schon 28 Jahre alt – damals war das noch sehr außergewöhnlich und nicht in Mode. Und Sie sollten aufhören. Leute auseinander zu dividieren und Ihre Vorwurfsnummer abzuziehen, was WIR ALLE angebl. verdienen. Steigen Sie ab von Ihrem hohen Ross.

    • In einer schlaflosen Nacht kann man so eine Antwort zusammenzimmern. Natürlich sind nicht alle, die bei campact unterzeichnen Veganer oder Vegetarier. Ich esse auch Fleisch. Auf das Maß kommt es an.
      Und außerdem:
      Die vielen Unterschriften spiegeln eine Stimmung wieder, die eine grundsätzliche Politikänderung verlangt. Glyphosat und Massentierhaltung weg – Agrarwende rein, Verbrennungsmotor weg – Alternativer Antrieb rein, Kohlekraftwerke stilllegen – Alternative Energien rein, Aubeutung in der Pflege weg – mehr Humanität und Menschlichkeit rein. Die Liste ist ellenlang. Hier also die Unterzeichner unqualifiziert niederzumachen undf ihnen auch diesen Minister Schmidt als verdient zu unterstellen, zeugt von Kleingeistigkeit und Kleinmut.

    • Sorry Martin,
      der Verzicht auf Fleisch, Käse, Ei und Muttermilch von Tieren rettet die Natur nicht. Es sei denn, den Rest deiner Nahrungsaufnahme deckst du mit pestizid-, herbizid- und fungizidfreien Lebensmitteln aus dem Eigenanbau oder von deutschen Bio-Verbänden. Am besten auch noch regional!
      Wenn schon der richtige Weg, dann wirklich den richtigen Weg.
      Nicht nur Bienen und Insekten würden dann BIO kaufen!

Auch interessant

Glyphosat, Montagslächeln, Umwelt Montagslächeln: Glyphosat-Verlängerung Glyphosat, Umwelt Diese 8 Fakten zeigen, warum Glyphosat verboten werden muss Glyphosat, Montagslächeln Montagslächeln: Glyphosat-Aus in Gefahr Bienen, Europa, Glyphosat, Umwelt Die Biene als Millionärin Agrar, Bienen, Europa, Glyphosat Das Bienensterben geht weiter Bienen, Glyphosat Rettet die Biene! Glyphosat Glyphosat-Aus für 2023 Agrar, Bienen, Glyphosat Giftiges Duell Agrar, Glyphosat Klöckner klebt Agrar, Glyphosat Glyphosat in Wein gefunden