Brandstiftung zerstört Campact-Lager in Verden
Das Campact-Lager wurde durch ein Feuer zerstört. Die großen Politiker-Köpfe und 2.500 weitere Aktionsmaterialien verbrannten.

In der Nacht zum 9. Januar hat ein Großfeuer in einer angemieteten Lagerhalle die Aktionsmaterialien der Bürgerbewegung Campact vollständig zerstört. 150 Feuerleuten gelang es, das Übergreifen der Flammen auf den benachbarten Supermarkt zu verhindern. Zuletzt musste das Dach des Lager-Gebäudes entfernt werden, um die Flammen zu bekämpfen. Einige Einsatzkräfte wurden verletzt.
Brandstiftung: Der Staatsschutz ermittelt
Die Polizei geht von Brandstiftung aus. Der Staatsschutz hat die Ermittlungen übernommen. Über mögliche Täterinnen oder Täter ist bisher nichts bekannt. Nach Schätzungen der Polizei dürfte der Schaden im fünfstelligen Bereich liegen.
2.500 Aktionsmaterialien sind verbrannt
In der Halle lagerten über 2.500 Aktionsmaterialien auf über 200 Quadratmetern, die Campact für Protest-Aktionen und Großdemonstrationen nutzte. Darunter vieles, das sich immer wieder in den Abendnachrichten oder auf den Titelseiten von Tageszeitungen und Online-Portalen fand: Vom Fracking-Bohrturm und Kohleschlot im Kleinformat über Chlorhuhn, übergroße Glyphosat-Flaschen und aufblasbare Kettensäge bis zu Politiker-Köpfen im Großformat. Zudem fielen auch unzählige Banner, Kostüme, Masken, Fahnen, Megafone und Werkzeug den Flammen zum Opfer.
„Ein Teil unserer Geschichte und der allergrößte Teil unserer Aktionsmaterialien ist in Flammen aufgegangen. Aber dies hält uns nicht davon ab, weiter kraftvoll für progressive Veränderung zu streiten.“ (Felix Kolb, Geschäftsführung Campact)
Das Material für die Demonstration gegen die Agrarindustrie „Wir haben es satt!“ am kommenden Samstag, 20. Januar, lagerte glücklicherweise schon in Berlin. Darunter befindet sich auch eine etwa acht Meter große tote Biene. Sie weist auf das Insektensterben hin, das im Zusammenhang mit dem Pestizid Glyphosat stehen soll, weil es Futterpflanzen der Insekten vernichtet.
So schlimm wie es ist. Ist es doch interessant wir „gefährlich“ Campact bereits ist und das ist die positive Bilanz daraus. Weiter so und immer schön am Ball bleiben und weiter Demokratie machen.
Wir müssen jetzt noch solidarischer und
entschlossener zusammenhalten.
Manfred
Es ist einfach unfassbar, wie dumm, brutal und gewissenlos Menschen sein können. Dabei wird Ihnen Ihr kriminelles Verhalten eines Tages auf die Füße fallen. Manche scheinen trotz unserer riesigen Umwelt- und sonstigen Probleme immer noch nicht verstanden zu haben, dass wir uns, wenn wir so weiter machen, unsere Lebensgrundlage entziehen und in vielen Teilen der Erde für noch mehr Elend sorgen.
Bisher war ich nur interessierter Beobachter der Aktionen von Campact und habe diese durch meine Unterschrift unterstützt. Doch nach diesem Attentat (und nichts Anderes sehe ich in der Brandstiftung!) werde ich mich auch finanziell mit einem monatlichen Beitrag für Campact einsetzen. Wir müssen den Dummen und „Fehlgeleiteten“ zeigen, dass sie mit ihren kriminellen Aktivitäten keine Angst auslösen und, im Gegenteil, nur dazu beitragen, dass die Campact-Gemeinschaft noch enger zusammen wächst und immer größer wird.
Warum erfahre ich das erst jetzt a. 27.1 18 .? Bin fleißiger Zeitungsleser
Das habe ich mich auch schon gefragt. Wolltet ihr erst die Wir-haben-es-satt-Demo über die Bühne bringen? Hat es mit den Ermittlungen zu tun? Könnt ihr die Frage bitte beantworten?
Danke!!
Ja, das verwundert mich auch gerade! Ich habe es eben erst aus der Campact-Mail erfahren und dachte erst, beim Datum sei ein Zahlendreher drin (29.1. statt 9.1.). Warum erfahren wir alle das jetzt erst?
Danke für Eure Rückmeldung!
Hallo,
vielen Dank für Euer Interesse und Eure Unterstützung! Wir sind nicht sofort nach dem Brand an die Öffentlichkeit gegangen, weil wir in Absprache mit den Ermittlungsbehörden warten wollten, ob sich jemand zu dem Anschlag bekennt. Wir haben die Medienaufmerksamkeit für das Thema genau so erwartet. Der 19.1. war der Tag nach dem Orkan Friederike mit zahlreichen Schäden. Das war Zufall. So waren die Medien von anderen Schadensmeldungen dominiert. Hier findet Ihr einige Beispiele, wer das Thema aufgegriffen hat:
https://www.weser-kurier.de/region/verdener-nachrichten_artikel,-polizei-geht-von-brandanschlag-auf-campact-aus-_arid,1691326.html
https://www.neues-deutschland.de/artikel/1077878.campact-netzwerk-campact-ist-so-lebendig-wie-zuvor.html
https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/oldenburg_ostfriesland/Brandstiftung-Feuer-zerstoert-Lager-von-Campact,campact118.html
http://www.taz.de/!5478521/
Viele Grüße
Das Campact-Team
Liebes Campact Team,
Es hat mich sehr betroffen gemacht, als ich von dem Brand gehört habe. Da ist wohl jemandem ordentlich auf den Schlips getreten worden. Doch genau so wie ihr es sagtet, dadurch lassen wir uns nicht entmutigen! Ich werde alles tun was in meiner Macht steht um euch beim Kampf zu unterstützen! Wir nutzen die Kraft der sozialen Medien um das Thema Glyphosphat groß zu machen! Vielen Dank für euren Einsatz, beten wir für viele viele Spenden!
Liebes Campact-Team,
das war ein schwarzer Tag für die Demokratie,
was sind das nur für Formen des Hasses, wenn
sich herausstellen sollte, daß es Brandstiftung war !
Aber lasst Euch dadurch nur nicht einschüchtern,
macht weiter – wir werden Euch weiterhin
finanziell und ideell unterstützen !
Schützt Eure Einrichtungen und Euch selber,
seid wachsam – aber nicht schüchtern –
wir brauchen die Meinungsfreiheit und die
Gegenöffentlichkeit – gerade in den Zeiten des
Rechtspopulismus !
mfG
Carl-Hans Strudthoff
Mensch ist das traurig und bitter. Rupert hatte mir Sonntag davon berichtet. Mit den Materialen sind so viele Erinnerungen an schöne Aktionen verbunden. Und natürlich auch an die wunderbaren Brainstormings, die den Aktionsbildern vorausgingen.
Vielleicht lohnt es sich, zumindest Masken nicht mehr aktiver Politiker*innen in Museen oder andere Archive weiterzugeben. So habe ich das zumindest mit meiner eigenen Mappusmaske gemacht.
Herzliche Grüße aus Stuttgart
Fritz
Lieber Fritz,
vielen Dank Deinen Hinweis. Ich gebe ihn ans Team weiter.
Viele Grüße!
Ich mus den Ingo Knito auf sein Kommentar antworten.
Er glaubt das Feuer von der rechten Seite kommt,es kann
aber auch von der linksautonommen Seite sein, den Campact
hat beide Seiten oft kretisirt,und sie zur Gefahr für die Demokratie
bezeichnet wer das Feuer gelegt hat, wird die Polizei ermitteln
wir sollten uns mit Vermuttungen zurück nehmen
Mir ist schon klar, dass die Campact-Aktivitäten vielen nicht gefallen. Ganz besonders von der rechten Seite,
auch aus der rechtsdenkenden Bauernschaft, die nicht einschätzen kann, was ihr am Ende nützt oder schadet.
Es ist so viel Dummheit im Spiel!
Hallo Ingo, ich finde, du machst es dir, wie manch andere/r auch, zu einfach, gleich auf die „rechte Seite“ einzudreschen. Es ist noch nichts ermittelt. Ich will damit keinesfalls die ewig gestrigen in unserem Land in Schutz nehmen, denn auch ich registriere mit großer Sorge, dass „braunes“ Denken in unserem Land und weltweit unerträgliche Formen annimmt. Nur in diesem Falle könnten(!) doch genau so gut wirtschaftliche Interessenten wie Monsanto & Co. hinter dem Attentat stecken! oder?
Ich finde derartige Spekulationen müßig, weil sie uns nicht weiter bringen.
Was uns weiter bringt ist, CAMPACT den Rücken zu stärken, damit sie so weitermachen können, wie bisher.
Schönen Gruß
Niels Gerhmann
An das Campact-Team,
leider habe ich erst heute vom Brand in der Lagerhalle gelesen. Ich bin richtig betroffen. Das ist wirklich schlimm, vor allem, wenn es Brandstiftung sein sollte!!! Ich hoffe, dass Ihr bald die Brandursache erfahrt und gut, dass der Staatschutz ermittelt. Das ist ein Angriff auf die Demokratie und die Meinungsfreiheit.
Schade um die Politiker-Köpfe. Ich hoffe, Ihr habt die Formen noch und könnt nach und nach neue anfertigen lassen.
Freundlichen Gruß
Barbara Feldhammer
25.01.2018
Liebe Barbara Feldhammer,
zumindest zu meiner Zeit entstanden die Masken in einem Stuttgarter Atelier, in dem die Formen der Köpfe immer wieder für neue Köpfe umgebaut wurden. Es waren alles Unikate.
Herzliche Grüße
Fritz Mielert