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Brandstiftung zerstört Campact-Lager in Verden

Das Campact-Lager wurde durch ein Feuer zerstört. Die großen Politiker-Köpfe und 2.500 weitere Aktionsmaterialien verbrannten.

Auch die großen Politikerköpfe sind durch Brandstiftung zerstört worden
Auch die großen Politikerköpfe (hier ein Bild aus Sommer 2017) sind bei dem Feuer zerstört worden. / Campact e.V. [CC BY-ND 2.0]
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In der Nacht zum 9. Januar hat ein Großfeuer in einer angemieteten Lagerhalle die Aktionsmaterialien der Bürgerbewegung Campact vollständig zerstört. 150 Feuerleuten gelang es, das Übergreifen der Flammen auf den benachbarten Supermarkt zu verhindern. Zuletzt musste das Dach des Lager-Gebäudes entfernt werden, um die Flammen zu bekämpfen. Einige Einsatzkräfte wurden verletzt.

Brandstiftung: Der Staatsschutz ermittelt

Die Polizei geht von Brandstiftung aus. Der Staatsschutz hat die Ermittlungen übernommen. Über mögliche Täterinnen oder Täter ist bisher nichts bekannt. Nach Schätzungen der Polizei dürfte der Schaden im fünfstelligen Bereich liegen.

2.500 Aktionsmaterialien sind verbrannt

In der Halle lagerten über 2.500 Aktionsmaterialien auf über 200 Quadratmetern, die Campact für Protest-Aktionen und Großdemonstrationen nutzte. Darunter vieles, das sich immer wieder in den Abendnachrichten oder auf den Titelseiten von Tageszeitungen und Online-Portalen fand: Vom Fracking-Bohrturm und Kohleschlot im Kleinformat über Chlorhuhn, übergroße Glyphosat-Flaschen und aufblasbare Kettensäge bis zu Politiker-Köpfen im Großformat. Zudem fielen auch unzählige Banner, Kostüme, Masken, Fahnen, Megafone und Werkzeug den Flammen zum Opfer.

„Ein Teil unserer Geschichte und der allergrößte Teil unserer Aktionsmaterialien ist in Flammen aufgegangen. Aber dies hält uns nicht davon ab, weiter kraftvoll für progressive Veränderung zu streiten.“ (Felix Kolb, Geschäftsführung Campact)

Das Material für die Demonstration gegen die Agrarindustrie „Wir haben es satt!“ am kommenden Samstag, 20. Januar, lagerte glücklicherweise schon in Berlin. Darunter befindet sich auch eine etwa acht Meter große tote Biene. Sie weist auf das Insektensterben hin, das im Zusammenhang mit dem Pestizid Glyphosat stehen soll, weil es Futterpflanzen der Insekten vernichtet.

Pressemitteilung
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Autor*innen

Pressesprecherin – Svenja Koch, geb. 1964, hat das journalistische Handwerk bei einer Lokalzeitung und als Stipendiatin der Henri-Nannen-Schule gelernt, bevor sie u.a. für den Spiegel und den NDR zu Umweltthemen arbeitete. Von 1994 bis 2007 verantwortete sie bei Greenpeace die Pressearbeit, danach leitete sie Pressestellen und Webteams im Generalsekretariat des Deutschen Roten Kreuzes, sowie bei Oxfam und Brot für die Welt zu Themen der humanitären Hilfe und einer fairen und gerechten Welt. Bei Campact ist sie seit Juli 2016. Alle Beiträge

98 Kommentare

Kommentare sind geschlossen
  1. Mein erster Gedanke, als ich heute von dem Brand gelesen habe, war: „Jetzt erst recht!“
    Ich werde meinen Förderbeitrag ab sofort verdoppeln – mit einem Lächeln und der Gewissheit, das Richtige zu tun.

    Erst ignorieren sie uns.
    Dann lachen sie über uns
    Dann bekämpfen sie uns.
    Dann gewinnen wir.

    Schade um die Materialien, aber Erinnerungen und Ideen und die Zukunft kann niemand verbrennen.

  2. Soeben die Nachricht vom Brand (Anschlag) gelesen. – Direkt mal gespendet, damit’s weitergeht! Alles Gute weiterhin und mehr denn je Erfolg für unser aller Engagement wünscht Christiane.

  3. Ich nenne es einfach „Feiges Pack“, wenn zu solchen Mitteln gegriffen wird, um eine Bürgerbewegung zu unterbinden.

    Hoffentlich lassen Sie sich bei campact davon nicht unterkriegen, und machen verstärkt weiter. Meine, wenn auch kleine, Unterstützung haben Sie.

  4. Liebe Leute,
    da kann man mal sehen, mit welch miesen Mitteln die Herrschaften zum Teil arbeiten, wenn man ihre Machenschaften attakiert.
    Die für diese Verbrecher schlechte Nachricht:
    Ihr habt Euch selbst einen Bärendienst erwiesen, denn ich habe nur deshalb meinen monatlichen Spendenbeitrag verdoppelt.
    Wenn Ihr uns weiter stärken wollt, legt nach … mache ich dann auch.

  5. Sauerei! Schweine! Verbrecher! Die Polizei wird diejenigen bestimmt nicht finden! Leider habe ich da kein Vertrauen. Seit ich denken kann, habe ich die Polizei immer nur auf Seiten der wirklichen und echten Verbrecher gesehen, auf Seiten der Mächtigen im Staat. Sie ist eine Staatsschutzpolizei und dieser Staat ist ein Staat der Konzerne, er wird von Lobbyisten regiert. Doch noch nennt sie sich Demokratie und daher haben wir noch Spielraum, den gilt es zu nutzen. Es stimmt, man muss die Sachen dezentral unterbringen. Aber es zeigt, wie groß unsere Gegner euch und eure Kampfkraft einschätzen. Damit wächst die Gefahr: Zuerst wird Gewalt gegen Sachen angewandt, dann gegen Menschen. Eine große Gefahr, trotzdem nicht ermutigen lassen, neue Ideen entwickeln, dafür spende ich gern!

  6. Eben lese ich vom Brandanschlag. So etwas zu erleben ist ein Schock. Und Brandstiftung – ich hoffe und wünsche, dass die Polizei die Täter findet. Wenn diese z.T. wertvollen Sachen, ich las: Unikate – in ddr-Zeit haben wir einmal gelernt, Dinge, die unter „Zugriffsbegehrlichkeiten“ liegen, dezentral unterzubringen.

    • Lieber Hans-Michael,

      vielen Dank für Deinen Hinweis. Ich gebe den Tipp gerne weiter.

      Viele Grüße
      Das Campact-Team

  7. Liebe Aktive!
    Ich bin seit vielen Jahren Campact- Mitglied und habe stets Werbung für euch (uns :D) gemacht. Eure offene, pro-aktive, transparente, zugleich bodenständige und nie dogmatische oder sinnlos aggressive Mitgestaltung der Demokratie, so wie es sein soll. Oft hadere ich mit mir, dass ich selten aktiver teilnehme als ich es tue, hauptsächlich über Unterschriften und Spenden& Monatsbeitrag. Ich bin trotzdem dankbar, über euer Engagement auf dem Laufenden gehalten zu werden. Ich nehme mir vor, zukünftig auch wieder an Demos teilzunehmen, auch mit dann zwei Kindern. 😉
    Lasst euch nicht unterkriegen! Die Brandstiftung ist unfassbar. Den Verlust darf man beweinen. Gegenwart &Zukunft sind jedoch entscheidend. Die beste Interpretation: Es zeigt, wie groß Campact geworden ist. DANKE an alle von euch, die seit jeher mit größtem Engagement Campact gestalten. Es macht mich stolz, Campact seit Beginn beim Wachsen zuzusehen. Genau so weitermachen!!!
    Anne M. mit Familie

    • Liebe Anne,

      vielen Dank für Deine Unterstützung – das bedeutet uns sehr viel!

      Viele Grüße
      Das Campact-Team

  8. Dieser Brandanschlag zeigt doch die Wirkung von campact! Anscheinend ist man da einigen Leuten auf die Füsse getreten, die dann wohl dieses Feuer in Auftrag gegeben haben – bin mal gespannt, was bei den Ermittlungen heraus kommt…

  9. liebe Compact Freunde,
    Kurz zum Hintergrund: Bin auf einem Bauernhof aufgewasen, der 1979 als einer der ersten im Land auf Demeter umgestellt hat. Glyphosphat ist heute, im Gegensatz zu damals am sterben und sicher nicht die Ursache des Brandanschlags. Ich war bei vielen eurer Themen in den letzten Jahren eurer Meinung, aber beim Thema Asyl gingen sie die letzten 2 Jahre auseinander. Und nicht, weil ich nach rechts gerückt bin, sondern weil euer all zu linker Standpunkt zum Thema Asyl die AFD groß gemacht hat. Tut mir leid. Ich bin weder rechts noch links. Ich vertrete die Meinung von mindestens 80% der Bevölkerung. Ich verstehe es einfach nicht, wie so gute Ansätze wie sie bei Compact waren und sicher immer noch sind, durch das Thema Asyl zerstört werden.

    Herzliche Grüße
    Konrad Albrecht

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