Campact WeAct Feminismus Montagslächeln Erinnern Rechtsextremismus Verkehr Globale Gesellschaft Soziale Medien Wahlen

Deutschland erzielt Windstrom-Rekord – und muss dafür zahlen

Rekordjahr 2017: Deutschland erzielt aus Windkraft über 100 Mrd. Kilowattstunden. Das Paradoxe: Durch zu viel Strom könnten die Stromkosten steigen.

2017 war ein Rekordjahr: Deutschland erzeugte erstmals über 100 Milliarden Kilowattstunden (kWh) Windstrom. Das sind mehr als 15 Prozent der gesamten deutschen Stromerzeugung, Platz zwei aller Energieträger. Leider noch davor: Braunkohle mit 148 Mrd. kWh (22 Prozent) und knapp dahinter Steinkohle mit 94 Mrd. kWh (14 Prozent).

Kaum hatte 2018 begonnen, kam schon der nächste Rekord: Am 1. Januar wurde so viel Windenergie an einem einzelnen Tag produziert wie nie zuvor: 41,54 MW.

Stromüberproduktion kostet Geld

Doch die Nachricht hat leider einen bitteren Beigeschmack: Weil der Strom keine Abnehmer fand, mussten tausende Megawattstunden ins Ausland fließen. Doch auch dort brauchte niemand den Strom. Um ihn dennoch loszuwerden, musste Deutschland dafür bezahlen. Oder genauer: Die Stromverbraucher. Denn die Netzbetreiber legen den Großteil dieser Kosten auf sie um.

Das Problem: Kohlekraftwerke

Das eigentliche Problem: Wir produzieren viel mehr Strom als wir brauchen. Schuld daran sind vor allem die Kohlekraftwerke. Weil die trägen Meiler nur langsam gedrosselt und wieder angefahren werden können, sorgen sie  für den Überschuss und “verstopfen” die Netze. Das Ergebnis: Oft müssen sogar Windräder abgeschaltet werden. Statt dreckigem Kohlestrom wird der saubere Windstrom ausgeknipst: Für das Klima eine Katastrophe.

Damit das ein Ende hat, hilft nur eins: Die Kohlemeiler müssen vom Netz – denn wir brauchen Vorfahrt für die Erneuerbaren Energien!

Du willst weiter informiert bleiben? Dann melde Dich jetzt einfach für unseren Newsletter an.

Hier klicken Newsletter abonnieren

Bitte teile diesen Beitrag auch mit Deinen Freundinnen und Freunden!

Teilen
Teilen
E-Mail
TEILEN

Autor*innen

Matthias Flieder ist studierter Geisteswissenschaftler und seit 2017 Campaigner bei Campact. Nachdem er zuvor für Greenpeace hauptsächlich für Klima- und Umweltschutz aktiv war, versucht er jetzt in allen Politikfeldern progressive Politik voranzubringen. Für den Campact-Blog schreibt er über die Freuden und Leiden des Fahrradfahrens und die deutsche Verkehrspolitik. Alle Beiträge

27 Kommentare

Kommentare sind geschlossen
  1. Da waren die Tausend weg.Also
    … zu finden ist.Die Amerikaner wollten unsere Antibiotika Hähnchen auch nicht.
    Was ich meine.Schafft Themen womit sich die Menschen auch Identiviezieren können.Was kann ich heute schon tuen ohne zu warten das jemand anders was tut.Bewusstseins Wandel für sich selbst und für seine Umwelt in allen Bereichen.Verstehen warum.Die Zeiten werden sich eh drastisch ändern auch was das Thema Energie betrifft.
    Daher denke ich sollten wir uns lieber mit dem Oberbegriff Digitalesierung beschäftigen.

Auch interessant

Energie, Klimakrise Die dreckige Lüge vom sauberen Gas Energie, WeAct Aktivist*innen feiern Erfolg gegen Lobbyverband „Zukunft Gas“ Energie, Lobbyismus Siemens Energy: Regierungsberatung muss unabhängig sein Energie, WeAct Erfolg: Berlin kauft Fernwärme von Vattenfall Energie, Service 10 praktische Tipps zum Energiesparen Energie, Lobbyismus Der Heizungsstreit ist ein Lehrstück über Lobbyismus Energie, Klimakrise Heizungsgesetz: Was Du jetzt wissen musst Atomkraft, Energie, Erfolg Aus(stieg). Das wars. Ampel, Energie, Lobbyismus Gas ist unsexy! Appell, Energie Neuer Appell: Heizen muss klimafreundlich und bezahlbar sein!