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Sieg so süß wie Honig

Endlich - die EU verbietet die bienengefährdenden Neonikotinoide! Doch um das Insektensterben zu stoppen, muss auch ein anderes Pestizid von unseren Äckern verschwinden: Glyphosat. Bitte unterstütze unseren Plan für ein Glyphosat-Verbot.

EU verbietet Neonikotinoide / 400.000 Menschen haben den Campact-Appell unterzeichnet / Campact e.V. [CC BY-ND 2.0]
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Wir haben bis zum Schluss gezittert, jetzt steht fest: Die EU hat die gefährlichen Bienenkiller – Neonikotinoide – verboten. CDU-Agrarministerin Julia Klöckner gab die entscheidende Stimme heute in Brüssel ab. Vor zwei Monaten wollte sie Pestizide in der Biolandwirtschaft noch erlauben, jetzt setzte Klöckner das Verbot des Bienengifts durch.

Über 400.000 Unterschriften

Diesen Richtungswechsel haben wir gemeinsam erreicht! Auf der “Wir haben es satt”-Demo im Januar in Berlin demonstrierten wir mit 33.000 Menschen gegen Pestizide. Über 400.000 Campact-Aktive unterzeichneten unseren Appell zur Rettung der Bienen. Wir protestierten bei Klöckners öffentlichen Auftritten, starteten eine Bienenrettungstour. Prompt kam ihr Statement: Sie will für das Verbot stimmen. Was für ein Erfolg.

Erste Etappe ist geschafft

Das Verbot von Neonikotinoiden ist ein wichtiger Etappensieg. Doch jetzt heißt es dranbleiben: Denn Glyphosat zerstört genauso die Nahrungsgrundlage von Bienen. Mehr als 5.000 Tonnen landen jedes Jahr auf unseren Feldern. Trotzdem will Klöckner das Ackergift nicht verbieten. Sie plant, die Nutzung einzuschränken, aber es gibt eine lange Liste mit Ausnahmen. Die Bienen sterben weiter.

Deswegen wollen wir jetzt auf Aktionstour: Das hat uns schon den Erfolg bei  Neonikotinoiden eingeheimst – bald könnte auch Glyphosat verboten werden. Bis dahin ist viel zu tun: Wir heften uns Agrarministerin Klöckner an die Fersen. Gleichzeitig zeigen wir Politiker/innen mit Gutachten, wie gefährlich der Einsatz von Pestiziden ist. Für diesen Herbst planen wir eine große Agrar-Demo. Doch mit unserem Glyphosat-Plan können wir erst loslegen, wenn wir 70.000 Euro zusammen haben. Bitte unterstütze die Aktionen mit Deiner regelmäßigen Spende!

Jetzt Campact unterstützen

Die Zahl fliegender Insekten in Deutschland hat in den letzten 30 Jahren abgenommen – um über 75 Prozent! Ohne sie bricht das Ökosystem zusammen: Bienen, Hummeln, Schmetterlinge und Käfer bestäuben nicht nur Pflanzen, sie sind auch Futter für andere Tiere. Weniger Insekten bedeuten weniger Fische, Frösche, Eidechsen, Vögel und Säugetiere.

Pestizide zerstören die Natur

Die zentrale Ursache ist Glyphosat, das Ackergift mit dem der künftige Bayer-Monsanto-Konzern seine Gewinne maximieren will. Die Verliererin: unsere Natur. Aus vielfältigen Feldern werden triste Agrarsteppen, auf denen Insekten und andere Tiere keine Nahrung mehr finden und verhungern.

Glyphosat: Wir streiten weiter für das Verbot

Bis Ende des Jahres muss Agrarministerin Klöckner über die Zulassung von bis zu 37 glyphosathaltigen Pestiziden entscheiden. Wenn sie jetzt nicht handelt, bleiben die Mittel für fünf Jahre auf dem Markt. Das spornt uns an. Mit unserer Aktionstour kämpfen wir weiter, bis das Glyphosat-Aus kommt. Für diesen Kraftakt brauchen wir jetzt Deine Unterstützung. Bitte sei dabei!  

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Autor*innen

Linda Neddermann, Jahrgang 1988, ist gebürtige Bremerin, Politikwissenschaftlerin und Tierschützerin. Seit 2016 arbeitete sie bei Campact. Von 2011-2015 war sie Abgeordnete in der Bremischen Bürgerschaft für die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen mit den Schwerpunktthemen Jugendpolitik, Tierschutz und Strategien gegen Rechtsextremismus. Danach war Linda bei der Kinderhilfsorganisation „Aktion Hilfe für Kinder“ für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zuständig und hat ihr Studium der Politikwissenschaft an der Uni Bremen abgeschlossen. Alle Beiträge

10 Kommentare

Kommentare sind geschlossen
  1. Ich bin jetzt traurig bei uns auf dem Land sieht man nur noch 3 Bienen?, Wir haben ringsum felder wo raps, Mays angebaut wird und natürlich auch noch Gespritzt wird?, keine wiesen mit Wildblumen, nur noch Sauerampfer, Löwenzahn,und Gras?, das ist erschreckend?. Lg Achim Protze Rabenreuth 55 Münchberg Oberfranken ✋

  2. Nach 3 Autobahn-Fahrten 1 (!) Insekt auf der Frontscheibe. Eine wunderschöne Eintagsfliege. In meinem naturnahen Garten wuselt es wild – unter der Erde. Ameisen in riesiger Menge. Ab und zu kommt ein Schmetterling, eine Mauerbiene, eine Gartenhummel oder eine Hornisse durch. Einmal ein Rosenkäfer. Honigbienen lassen sich nur im Frühjahr blicken, wenn die Weide blüht. Vögel? Fehlanzeige. Ehemals eine bunte Schar, läßt sich nur eine Kohlmeisen-Familie die ausgelegten Erdnusskerne schmecken. Traurig und wütend stemme ich mich gegen den Wahnsinn von Politik und Agrar-Lobby. Wann begreifen diese Menschen endlich, dass sie Geld nicht essen können?

  3. Gegen die dumpfe Angst in meiner Magengrube, weil morgens weniger oder bald vielleicht KEINE Vögel mehr zwitschern weil ihnen die Insekten genauso fehlen wie uns, hilft mir nur, etwas zu TUN – auch wenn die Übermacht der Pestizid-Nutzer so groß ist und alles schnell sinnlos erscheint… gut zu wissen, dass diese Campagne PolitikerInnen und uns zur Tat bringt – Danke.

  4. Endlich, doch Glyphosat bleibt! Keine Biene auf meiner Naturwiese, kein Summen unter den blühenden Bäumen. Stille!
    Was mir aber auffiel – als mögliche zusätzliche Schädigung – ist, dass 2005 nach Aufrüstung von UMTS des nordseitig stehenden Mobilfunkmasts, die jahrzehntelang nordseitig unterm Dach nistenden Wespen weg waren, desgleichen die jahrelang in einem Holzstoß wohnenden Hummeln. Auch die stets ausgelegten eingekerbten Brettchen für Wildbienen, voll in der Sonne, blieben leer. Die Amseln bauten zwar noch ein Nest unterm Dach, brüteten dort aber nicht mehr. Immer mehr nicht ionisierende Strahlung durch Funk, könnte auch erklären, dass immer mehr Baumschäden auftreten und selbst in geschützten Gebieten ohne Landwirtschaft die Insekten weniger werden. Jedenfalls Dank an Campact und alle die mitgemacht haben. Mit Verbot der Neonikotinoide ist ein segensreicher Anfang gemacht. Weiter machen und nicht aufhören! Wir haben nur eine Erde!

    • Mit wilden Spekulationen ist den Bienen nicht geholfen – und den Menschen auch nicht. Es gibt keine ernsthaften Hinweise, „Elektrosmog“ hätte etwas mit dem Bienensterben zu tun, einige verbissene Mobilfunkgegner verbreiten dieses Gerücht jedoch unbeirrt weiter. Mein Garten (mit Naturwiese) in München ist nicht weit von ihrem Garten weg – und dort summt es durchaus. Das liegt vielleicht daran, dass ich in meinem Garten ein Insektenhotel aufgestellt habe, die gibt es schon für wenig Geld im Versandhandel. Und freuen Sie sich mit mir: Die ersten Gäste, darunter Wildbienen, sind bereits eingezogen und richten sich ein! Probieren Sie es doch auch einmal, statt nur Mobilfunk für alles mögliche Schlechte verantwortlich zu machen.

  5. Fragen Sie Frau Klöckner, wann auf ihrer letzten Dienstfahrt die Frontscheibe ihres Dienstwagens von Insekten gereinigt werden mußte und wie das in ihrer Kindheit auf der Urlaubsfahrt mit ihren Eltern war???? Das sind ja nur die fliegenden Insekten, die auf und in dem Boden lebenden Klein- und Kleinsttiere sind auf Maisäckern um über 90 % zurückgegangen !!!.
    Die Debatte über möglche Krebsrisiken beim Menschen ist dabei eine von der Politik am Kochen gehaltene Ablenkungsstrategie.
    In meinem (giftfreien!) Garten habe ich seit Anfang des Jahres insgesamt ca. 10 Schmetterlinge gesehen. Noch vor 30 Jahren hat es täglich gewimmelt davon. Dr. Herbert Pabst

  6. Ich gratulire zum Erfolg der Aktion gegen das Bienen sterben,
    am liebsten were es mir wen die anderen Gifte auch verboten
    werden die in der Land und Forstwirtschaft eingesetzt werden
    Ihr wollt der Argramenisterin in der Sache weiter auf den Fersen
    bleiben das könnt Ihr gern machen, habt Ihr schon mal mit dem
    Bauernverband da rüber gesprochen wie es one Pestizide weiter
    gehen soll den die Bauern befürchten das sie schlechte Ernte
    ergebnise haben wen sie nicht mehr Spritzen dürfen.

  7. Hallo, ich bin glücklich über diesen Erfolg, aber wir dürfen nicht vergessen, dass ähnliche Mittel für die Landwirtschaft vor der Zulassung stehen! Von daher muss man am Ball bleiben.

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