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Auf einer Bühne mit Gesundheitsminister Spahn

Als die erste Corona-Krise losgeht, werden die Missstände im Gesundheitswesen sichtbar: Es fehlt an Personal und Schutzausrüstung, Gehälter sind viel zu niedrig. Pflegekraft Ulla Hedemann startet eine Petition auf WeAct, um die Arbeitsbedingungen für Gesundheitsarbeiter*innen schnell krisenfest zu machen. 150.000 Menschen unterstützen ihre Forderungen – und wenige Wochen später steht sie Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) gegenüber.

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Plötzlich ging es ganz schnell: Nur wenige Wochen nach dem Start ihrer Petition auf WeAct, der Petitionsplattform von Campact, sitzt Ulla Hedemann auf einer Bühne mit Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU). Hedemann ist Pflegekraft auf einer Kinderintensivstation in Berlin. Das Gesundheitsministerium hat sie eingeladen, um in einem moderierten Gespräch über Corona und die Pflege zu diskutieren.

Zu wenig Schutz in der Krise

Wir stehen erst am Anfang der Corona-Krise. Wir Gesundheitsarbeiter*innen tun alles, um uns vorzubereiten. Dafür brauchen wir auch die Unterstützung der Politik – das heißt schnell mehr qualifiziertes Personal, Schutzausrüstung und Tests.

Ulla Hedemann

Warum Ulla? Als die erste Corona-Welle über Deutschland hereinbricht, sind die Krankenhäuser schnell überlastet. Ulla Hedemann und ihre Kolleg*innen in den Kliniken und Pflegeeinrichtungen sind am Limit.

Dass nun jeden Abend Menschen auf den Balkonen für die Gesundheitsarbeiter*innen klatschen, ist eine nette Geste. Doch in der Krise treten all die bestehenden Missstände im Gesundheitswesen noch deutlicher hervor: Seit Jahren herrscht Pflegenotstand in Deutschland, Gesundheitsarbeiter*innen sind überlastet und unterbezahlt – und jetzt herrscht sogar ein Mangel an Schutzkleidung.

150.000 Menschen unterzeichnen für Entlastung in Kliniken

Ulla Hedemann engagiert sich bei Verdi für bessere Arbeitsbedingungen im Gesundheitswesen. Gemeinsam mit ihren Kolleg*innen startet sie eine Petition auf WeAct, der Petitionsplattform von Campact. In wenigen Wochen unterzeichnen 150.000 Menschen ihre Forderungen. Sie kontaktiert das Gesundheitsministerium – und wird zum Gespräch auf der Bühne geladen.

Zitatgrafik mit Pflegekraft Ulla Hedemann: "Wir gefährden unser Leben, damit wir andere weiter pflegen können."

Minister Spahn versucht sich rauszureden

Erst als Hedemann mit dem dicken Stapel Unterschriften vor Ort erscheint, wird ihr mitgeteilt, dass Jens Spahn die Petition nicht annehmen will. Auf die Arbeitsbelastung und Forderungen der Gesundheitsarbeiter*innen angesprochen, antwortet er: “Es ist nicht so, dass massiv Personal abgebaut wurde. Was passiert ist, ist, dass immer mehr Patienten behandelt wurden in immer kürzeren… Also der Stress ist gestiegen.” Ein Problem sieht er darin nicht.

Dabei macht die Krise sichtbar, was ohnehin im Gesundheitswesen und der Pflege falsch läuft – und wie essentiell Gesundheitsarbeiter*innen für die Gesellschaft sind. Ulla Hedemann und ihre Kolleg*innen kämpfen mit der Unterstützung ihrer 150.000 Unterzeichner*innen weiter: für bessere Arbeitsbedingungen im Gesundheitswesen und dafür, dass Menschen vor die Profite von Klinikbetreibern gestellt werden.


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Diese Petition wurde auf WeAct, der Petitionsplattform von Campact, gestartet. Es ist also keine Kampagne von Campact. Da viele Campact-Aktive die Petition unterstützen, möchten wir Dich gerne darauf hinweisen.

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Autor*innen

Olga Perov studierte European Studies und Internationale Studien/Friedens- und Konfliktforschung. Erste Erfahrungen in der NGO-Pressearbeit sammelte sie bei Reporter ohne Grenzen. Von 2017 bis 2019 war sie Pressevolontärin bei Campact. Seit Oktober 2019 arbeitet sie als Campaignerin bei WeAct. Alle Beiträge

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