Gesundheit WeAct
Jetzt Diskriminierung beim Blutspenden stoppen!
In Deutschland dürfen gesunde Männer kein Blut spenden – wenn sie schwul oder bisexuell sind. Andy engagiert sich gegen diese Diskriminierung auf WeAct, der Petitionsplattform von Campact. Zum Weltblutspendetag reiste er mit einem Riesen-Blutstropfen zur Bundesärztekammer.
Mit Regenbogen-Schutzmaske und einem zwei Meter großen Blutstropfen – nur zu einem Viertel “gefüllt”: So stand Andy mit Unterstützer*innen vor der Glasfassade der Bundesärztekammer. Andy ist gesund, seit über 17 Jahren in einer monogamen Partnerschaft und darf trotzdem nicht Blut spenden – weil er einen Mann liebt. Diese unsinnige Regelung will er nicht hinnehmen.
Deshalb hat er eine Petition auf WeAct, der Petitionsplattform von Campact, gestartet. Er engagiert sich gegen die Diskriminierung von schwulen und bisexuellen Männern beim Blutspenden. Anlässlich des Weltblutspendetags am 14. Juni wollte er mehr als 26.000 Unterschriften übergeben.
Corona: Blutreserven werden knapp
Der Ausbruch der Corona-Pandemie hat eine mehrfache Krise im Gesundheitssystem ausgelöst. In vielen Regionen wurden plötzlich die Blutreserven klappt – ein großes Problem für Hunderttausende Patient*innen, die darauf angewiesen sind.
Umso unverständlicher, dass eine große Gruppe gesunder Menschen weiterhin nicht Blut spenden darf: Schwule und bisexuelle Männer sind ausgeschlossen, es sei denn, sie haben zwölf Monate komplett auf Sex verzichtet. In der Praxis kommt das einem pauschalen Blutspendeverbot gleich.
Andere Länder zeigen: Es geht ohne Diskriminierung
Sichere Blutspenden ohne Diskriminierung: Andere Länder machen das vor. In immer mehr Staaten wird die Frist verkürzt, für die schwule und bisexuelle Männer von der Blutspende ausgeschlossen werden. Denn alle Blutkonserven werden ohnehin auf Infektionskrankheiten wie HIV getestet. Mit den gängigen Testverfahren kann man bereits nach sechs Wochen Infektionen sicher im Blut nachweisen – oder ausschließen.
In Spanien und Italien werden alle Blutspender*innen nur nach ihrem individuellen Risikoverhalten befragt – denn das ist für die Sicherheit entscheidend, nicht wen jemand liebt. Diese Beispiele zeigen: Es gibt keine medizinische Notwendigkeit für die diskriminierende Regelung in Deutschland.
Niemand will die Verantwortung übernehmen
In Deutschland entscheidet ein Gremium aus Gesundheitsministerium, Bundesärztekammer, Paul-Ehrlich-Institut und Robert-Koch-Institut über die Richtlinie fürs Blutspenden. Seit Jahren schieben sich Politik und Bundesärztekammer den Ball gegenseitig zu. Eine überzeugende Begründung, warum Deutschland nicht dem spanischen oder italienischen Beispiel folgen kann, liefert keine der beiden. Doch die knappen Blutreserven in der Krise haben gezeigt, dass endlich etwas passieren muss.
Trotz eines Austauschs per E-Mail und Telefon, waren die Mitarbeiter*innen der Bundesärztekammer nicht bereit, die Unterschriften persönlich anzunehmen. Doch Andy lässt nicht locker. Und die Unterstützung für seine Forderung wächst – auch in der Politik. Andy und seine Unterstützer*innen machen weiter, bis jeder gesunde Mensch Blut spenden darf – egal wen er liebt.
Update Dezember 2020:
Der Druck für ein Ende der Diskriminierung wächst. Im September veranlasste das Gesundheitsministerium eine neue Prüfung der Blutspende-Regeln. Seit November tagt das Gremium, das über die Richtlinie entscheidet. Ende 2020 war das Prüfungsverfahren noch nicht abgeschlossen.
Mit WeAct Politik bewegen
Diese Petition wurde auf WeAct, der Petitionsplattform von Campact, gestartet. Es ist also keine Kampagne von Campact. Da viele Campact-Aktive die Petitionen unterstützen, möchten wir Dich gerne darauf hinweisen.
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- Student Max sammelte mehr als 145.000 Unterschriften gegen den Export von Plastikmüll. Mit einer bunten Aktion will er auf das Thema aufmerksam machen.
- Das Netzwerk Buntes Weimar mobilisierte über WeAct Tausende zur Demo gegen ein Rechtsrock-Konzert im thüringischen Mattstedt – und konnte so helfen, das Konzert zu verhindern.
- Caro und Franzi retten Lebensmittel: Mehr als 169.000 Menschen haben die beiden Studentinnen über WeAct unterstützt.
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