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Bienengifte: Leeres Versprechen

Agrarministerin Julia Klöckner (CDU) ließ 18 schädliche Ackergifte auf die Felder. Hunderttausende protestierten mit einer Campact-Kampagne. Doch Klöckner blieb stur - die Gifte wurden monatelang auf die Felder gespritzt. Lies hier, was wir mit der Kampagne für den Insektenschutz erreicht haben und wie es weitergeht.

Plakataktion in Bad Kreuznach und Region Fotomontage: Zitrusblau / Campact e.V. [CC BY-ND 2.0]
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„Was der Biene schadet, muss vom Markt“, sagte Klöckner noch 2018. Schon ein Jahr später erlaubte sie neue Bienengifte. Ganze 18 Stück. Damit beging das ihr unterstellte Verbraucherschutzamt (BVL) einen Rechtsbruch: Denn das Umweltbundesamt war gegen die Bienenkiller. Das BVL genehmigte sie trotzdem – das war rechtswidrig

Kein Rechtsbruch für Bienengifte

Hunderttausende Menschen stellten sich auf die Seite der Bienen: Sie unterzeichneten den Campact-Appell. Innerhalb weniger Tage schlossen sich 387.480 Menschen zusammen und forderten auf riesigen Plakatwänden in ihrem ehemaligen Wahlkreis in Bad Kreuznach: „Schluss mit den Bienenkillern. Halten Sie Ihr Versprechen!“

Als Landwirtschaftsministerin hätte Klöckner die Erlaubnis zurückziehen können. Doch Klöckner blieb stur – und lieferte nicht einmal ökologische Ausgleichsflächen. Versprochen gebrochen. Unter dem Giftangriff leiden: die Bienen. Denn das zugelassene Cyantraniliprol ist für die Brummer tödlich. 

Eine halbe Million Menschen für die Bienen

Das passiert selten: Über eine halbe Million Menschen unterzeichnete den Campact-Appell. Ob per Mail, über Facebook oder Instagram – der Einsatz für die Bienen war riesig. Doch Klöckner mauerte bis zum Schluss; die Pestizide blieben. Immerhin: Die Gift-Erlaubnis war auf einige Monate begrenzt und wurde nicht verlängert. Dazu hat auch unser Protest beigetragen. Nun beenden wir diese Kampagne.

Als nächstes müssen wir Pestizide langfristig von den Äckern verbannen. Das könnte mit der europäischen Farm-to-Fork-Strategie funktionieren: Bis 2030 soll die Hälfte der gefährlichen Pestizide von den Feldern verschwinden. Damit die EU-Länder dieses Ziel einhalten, bleiben wir dran: mit Kampagnen, Demos und Aktionen für den Insektenschutz. 

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Autor*innen

Friederike Gravenhorst hat neben ihrem Politik-Studium die Bremer Landespolitik kennengelernt. Mit einer Jugendorganisation hat sie sich gegen Autos und Polizeigesetze eingesetzt und für junge Perspektiven in der Politik gestritten. Seit 2020 unterstützt sie Campact als Junior-Campaignerin, seit November 2020 als Campaignerin. Alle Beiträge

4 Kommentare

Kommentare sind geschlossen
  1. Ja klar ohne Pflanzenschutz konnten die ja noch nie wachsen. Der einzige Pflanzenschutz ist der Schutz der Pflanzen vor dummen und gierigen Menschen.

  2. Wäre nur mal eine Idee: jeder Boden hat seine eigene Beschaffenheit, abhängig von Region und Zusammensetzung. Das heißt es wachsen die unterschiedlichsten Pflanzen auf den unterschiedlichesten Böden deutschlandweit. Regionale Pflanzen mit Berücksichtigung auf die regionale Bodenbeschaffenheit würden besser gedeihen auch ohne übermäßigen Pestizid Einsatz und großen austragen von Düngern. Kein Platz mehr für überzüchtete „Saatmimosen“ !!!

  3. Na prima…mir stehen die Haare zu Berge wenn ich speziellen Mais extra groß gewachsen und lauter Raps sehe, der schon bei der Aussaat kräftig gedüngt und mit Pflanzenschutzmitteln ausgetragen wird, um dann nach der Ernte in der Biogasanlage zu landen. Ja es braucht genau für diesen Zweck einwandfreie riesige natürlich ohne Insekten und Pilzbefall gewachsene Pflanzen. Kopf schütteln !!!

  4. Man kann ja viel fordern, nur mit
    der umsetzung klapt es meistens
    nie wenn die Pestiziede vom Acker
    sollen mus man auch Alternativen haben
    mit denn man Flanzen schutz betreiben kann
    von Euer Seite habe ich da zu noch nicht gehört
    oder gelesen.

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