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Meine wunderbare Woche (KW 52)

Natürlich weiß ich, dass viele Menschen am Wochenende arbeiten müssen - liebe Grüße und vielen Dank! Für mich aber ist freitags Schluss. Ich schreibe dann noch meinen Wochenrückblick und verschwinde ins Nichts. Diesmal geht es um Corona, fussel71 und Böllern.

kalender Rückblick
Ob dieser Kalender echt ist? 2022 erfahren wir es nicht mehr.

Montag, 26. 12. 2022

Unser Justizminister Marco Buschmann stellt sich eine Pandemie vor wie ein Autorennen. Irgendwann schwenkt einer ’ne Flagge und der Irrsinn ist beendet. Jedenfalls ist Buschmanns Interpretation der Einschätzung des Virologen Christian Drosten meterweit daneben. Drosten sagte nämlich: „Wir erleben in diesem Winter die erste endemische Welle mit Sars-CoV-2, nach meiner Einschätzung ist damit die Pandemie vorbei.“ Der Begriff Endemie aber beschreibt, dass Infektionswellen abflachen. Ist Corona jetzt weg, wie Buschmann impliziert? Ist jetzt der Moment für Silvester-Partys und Champagner-Feten ohne jeden Schutz? Vielleicht für Buschmann – für sehr viele Menschen, die vorerkrankt sind, sicher nicht. Die fehlende Rücksichtnahme ist ein Trauerspiel. Die zum Glück endende Pandemie hat gezeigt, dass Deutschland in Sachen Solidarität nicht viel auf dem Kasten hat.

27. 12. 2022

Der kongeniale Youtuber fussel71 (3 Abonnenten) zeigt uns in einem kurzen, aber ergreifenden Drama, wie es ihm nach dem dreitätigen Weihnachtsprogramm im Fernsehen geht. Unter anderem hatte er mehrfach „Drei Knödel für Aschenbröt“ und „Nuhr dämlich – der Jahresrückblick“ gesehen.

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28. 12. 2022

Die Taliban verbieten den afghanischen Frauen, für Nichtregierungsorganisationen (NGO) zu arbeiten. Angeblich würden dort die Kleidervorschriften nicht gut genug beachtet. Mädchen dürfen nur noch bis zu 6. Klasse in die Schule. Das alles ist bizarr und furchtbar. Lediglich die sofortigen Reaktionen des UN-Sicherheitsrates und der EU können ein bisschen trösten. Wie schmerzhaft es ist, dass wir eigentlich nur zuschauen können.

29. 12. 2022

Dass der Markt ja alles regelt, wissen wir FDP-Wähler*innen schon lange. Logisch, dass der Markt nach dem deutschen Verbot, männliche Küken zu schreddern oder zu vergasen, Wege findet, das trotzdem zu tun. Halt einfach woanders. Davon jedenfalls geht die Organisation Foodwatch aus. „Fast neun Millionen männliche Küken sind in den ersten neun Monaten des Jahres in Deutschland geschlüpft – und niemand weiß oder will wissen, was mit den Tieren passiert“, erklärt Foodwatch-Chef und Campact-Blog-Autor Chris Methmann. Es gebe Hinweise, dass die Tiere ins Ausland transportiert würden. Fakt ist: Ohne EU-weite Lösung bleibt Kükenschreddern lukrativ. Und natürlich eine unfassbare Quälerei.

30. 12. 2022

Ob die Nachbarn diesmal böllern? Diese Frage befasst mich, seit ich gesehen habe, wie sich toxische Männlichkeit in langen Schlangen vor den Supermärkten windet. Um 7 Uhr morgens stehen die Herren schon bereit, um den unnützen Krempel kofferraumweise abzufahren. Oder sie klauen ihn gleich. Am Abend dann wollen sie ihre Dämonen verjagen – mit Knallern und Sprühbatterien. Einmal alles wegböllern – diese ganze Wokeness und politische Korrektheit und die Greta, die alles verbieten will, und die Grünen und die, die schnellere Autos haben als sie selbst … Und überhaupt: Sie war’n noch niemals in News York! Kabumm!

Vorhersage fürs Wochenende

Komm gut rüber.


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Autor*innen

Jochen Müter ist Diplom-Journalist und Politikwissenschaftler. Er schrieb als Ghostwriter einige Autobiographien und war Chef vom Dienst bei n-tv. Seit 2017 leitet er die Campact-Redaktion. Im Blog befasst er sich mit Protestbewegungen und steuert seinen Wochenrückblick bei. Alle Beiträge

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