Agrar Service
5 Dinge, die Du für die Agrarwende tun kannst
Am Wochenende gingen 10.000 Menschen in Berlin auf die Straße und setzten sich für eine echte Agrarwende ein. Lies hier, was Du auch nach der „Wir haben es satt“-Demo tun kannst.
Der Krieg gegen die Ukraine treibt die Preise für Mais, Weizen und Gerste nach oben. Die Folge: Hungerkatastrophen im globalen Süden und hohe Lebensmittelpreise bei uns. Für die Agrarlobby ideal. Sie nutzt die Krise, um erste Erfolge einer beginnenden Agrarwende zurückzudrängen. Die EU-Kommission hat bereits ihre Pläne gestoppt, Glyphosat zu verbieten und den Viehbestand in Megaställen zu reduzieren.
Doch über 10.000 Menschen hielten am Samstag bei der „Wir haben es satt“-Demo dagegen. Campact zog mit über 60 Bündnispartner*innen durch Berlin – Landwirte, Bäckerinnen, Imkerinnen, Umweltschützer und Gewerkschaftler, sie alle waren dabei und wurden laut für eine echte Agrarwende.
Sieh Dir hier die Fotos der Demo an und erfahre, was Du jetzt tun kannst.
1. Finde eine Solidarische Landwirtschaft in Deiner Nähe
In der EU haben zwischen 2003 und 2016 ein Drittel aller Bauernhöfe aufgegeben. Auch in Deutschland sterben die Höfe aus. Um kleine Höfe zu unterstützen, gibt es das Konzept der Solidarischen Landwirtschaft (SoLaWi). Mit ihr finanzieren mehrere Haushalte gemeinsam einen landwirtschaftlichen Betrieb. Sie entscheiden, was (und vor allem wie etwas) angebaut wird und sichern sich so nachhaltige und hochwertig produzierte Lebensmittel. Eine SoLaWi in Deiner Nähe findest Du hier.
2. Dein Einsatz für die Bienen
Rettet die Bienen!
Industrielle Landwirtschaft bedroht die Artenvielfalt. Monokulturen und der Einsatz von Pestiziden treiben das Artensterben voran. Besonders betroffen sind Wildbienen. Um sie zu schützen, muss viel passieren: eine ökologischere, bäuerliche Landwirtschaft, ein Verbot von Pestiziden, mehr bienenfreundliche Vielfalt. Das sind große politische Aufgaben, für die wir alle gemeinsam immer wieder streiten.
Doch es gibt etwas, womit auch Du ganz einfach beginnen kannst. Falls Du einen Garten oder einen Balkon hast, dann pflanze im Frühjahr Wildblumen und schaffe so kleine Rettungsinseln, damit die Tiere ihren Hunger stillen können. In einigen Städten und Kommunen gibt es die Möglichkeit, diese Samen auf öffentlichen Plätzen zu streuen – dazu kannst Du Dich an die örtliche Verwaltung wenden. Falls es so ein Angebot bei Dir vor Ort nicht gibt, kannst Du es natürlich auch vorschlagen! Es gibt Bürgersprechstunden und die Option, eine E-Mail an Politiker*innen zu schreiben.
3. Zu Demos gehen – bundesweiter Klimastreik am 3. März
Die industrielle Landwirtschaft treibt die Klimakrise immer weiter voran und ist zeitgleich immens von ihr betroffen: Trockene Böden, geringer Niederschlag, Hitzewellen treffen Bäuer*innen besonders hart und bedrohen ihre Existenz. Um die Klimakrise zu stoppen, gehen Schülerinnen und Schüler von Fridays for Future seit Jahren auf die Straße.
Am 3. März ist der nächste bundesweite Klimastreik. Auf der Website von Fridays for Future findest Du aktuelle Infos und Hintergründe.
4. Fordere eine andere Politik – starte Deine eigene Petition
Klar ist: Um das Höfe- und Bienensterben zu stoppen, brauchen wir eine andere Politik – eine Politik, die hohe ökologische und soziale Standards verlangt, und es den Bäuer*innen möglich macht, sie umzusetzen. Dafür engagiert sich unsere Bürgerbewegung seit Jahren mit Online-Appellen und Offline-Aktionen.
Hast Du eine Idee, wie man die Agrarwende vorantreiben könnte? Aber dafür braucht es den Willen von Politik oder Unternehmen? Dann kannst Du eine Petition auf WeAct, der Petitionsplattform von Campact, starten. Zum Beispiel, wenn die Zukunft einer Streuobstwiese oder eines Gemeinschaftsgartens in Gefahr ist.
In diesem Beitrag haben wir zusammengetragen, wie Du eine eigene Petition erstellen kannst und wie das Team von WeAct Dich bei Deiner Kampagne unterstützen kann.
5. Du bist im Agrarbereich aktiv? Unterzeichne den 6-Punkte-Plan!
Du arbeitest für eine Organisation im Agrarbereich oder die teilweise mit der Agrarwende zu tun hat? Dann mach Dich doch dafür stark, dass auch ihr den 6-Punkte-Plan für eine sozialgerechte Agrarwende unterzeichnet. Über 100 Organisationen – unter anderem aus Landwirtschaft, Gewerkschaftsbranche, Klima- und Umwelt-Bewegung – fordern gemeinsam eine sozial gerechte Agrarwende und gutes Essen für alle! Das komplette Forderungspapier des „Wir haben es satt“-Bündnisses findest Du hier.