Klimakrise Service Umwelt
Grillen, aber nachhaltig
Ob beim Kauf von Grillkohle und Grillfleisch oder einfach am Grillplatz: Beim Grillen kannst Du viel beachten, um die Umwelt zu schützen.
Der Sommer naht: In Deutschlands Gärten und Parks beginnt die Grillsaison – leider oftmals mit dramatischen Folgen für Natur- und Umweltschutz. Dabei ist es gerade beim Grillen einfach, Klima und Umwelt zu schützen, wenn man diese Tipps befolgt.
Die richtige Grillkohle
Deutschland verbraucht jährlich 250.000 Tonnen Holzkohle – mehr als jedes andere EU-Land. Der Großteil wird importiert; und zwar aus fragwürdigen Quellen in Osteuropa oder aus tropischen Wäldern. Vielen Menschen ist das gar nicht bewusst: Doch mit fast jeder Grillparty geht so ein Stück Regenwald in Rauch auf. Die Folge: Seltene Tiere wie der Jaguar und Papageienarten verschwinden, und die Klimakrise verschärft sich.
Neu: Grillschürze im Campact-Shop
Es muss nicht immer Fleisch sein – im Gegenteil! Setze mit der neuen Campact-Schürze ein Zeichen für konsequenten Klimaschutz – auch beim Grillen.
Wer mit gutem Gewissen grillen will, achtet beim Kauf auf das Siegel des Forest Stewardship Council (FSC). Der FSC wurde maßgeblich von Menschenrechtsorganisationen und Umwelt-NGOs ins Leben gerufen und geprägt. Das Siegel wird zwar auch vielfach kritisiert, es ist dennoch gerade das einzige verlässliche Siegel für nachhaltige Waldwirtschaft. Holzkohle mit FSC-Siegel ist mittlerweile in vielen Supermärkten, Baumärkten und Tankstellen erhältlich.
Beim Kauf von Grillkohle ist Tropenholz leider nicht mal das einzige Problem. Auch Kohle aus beispielsweise der Ukraine steht oftmals in Verbindung mit Holzschlag und Korruption. Es ist daher wichtig, beim Kauf von Grillkohle sowohl auf das FSC-Siegel zu achten, als auch darauf, ob die Produkte Angaben zu Holzart und -Herkunft enthalten.
Keine Raubbau-Grillkohle mehr bei Rewe
Seit 2019 verkauft auch Rewe nur noch zertifizierte Grillkohle, diesen Erfolg hat Campact gemeinsam mit 230.000 Menschen erzielt:
Lieber mit Elektrogrill
Grillkohle aus Mais-Spindeln, Briketts aus Kokosschalen oder Olivenkernen: Mittlerweile gibt es zahlreiche Alternativen auf dem Markt. Doch auch hier ist Vorsicht geboten. Wer die Umwelt schützen will, der greift am besten auf den Elektrogrill zurück. Am nachhaltigsten ist der natürlich, wenn er mit grünem Strom betrieben wird.
Mehrweg statt Einweg
Auch beim Grillen gilt: Mehrweg statt Einweg. Das fängt beim Grill an. Einweggrills wirken auf den ersten Blick vielleicht ganz praktisch, doch nach einmaliger Benutzung landen sie im Müll – und belasten so nicht nur den Geldbeutel, sondern auch die Umwelt. Dabei gibt es mittlerweile tolle, kleine und gut transportierbare Alternativen auf dem Markt. Einmal angeschafft, ist man jahrelang ausgestattet.
Willkommen im Campact-Blog
Schön, dass Du hier bist! Campact ist eine Bürgerbewegung, mit der über 2,5 Millionen Menschen für progressive Politik streiten. Im Campact-Blog schreiben das Team und ausgezeichnete und versierte Gast-Autor*innen zu den Themen, die ihnen wichtig sind.
Wer Feta oder Gemüse grillt, greift aus Mangel an Ideen oft zu Aluschalen oder Alufolie. Mit Folgen für die Gesundheit: Denn das Metall kann in die Speisen übergehen. Lies hier das ganze Ergebnis des Bundesinstituts für Risikobewertung. Dabei gibt es gute Alternativen für das Grillen von Feta oder Gemüse – zum Beispiel einen Grillkorb oder eine Grillschale. Auch Gemüseblätter bieten sich an: Besonders gut eignen sich die Blätter von Kohl, Mangold oder Mais.
Grillen (ohne Fleisch)
Würstchen, Nackensteaks, Bauchspeck – für viele gehört Fleisch zum Grillen unbedingt dazu. Wer beim Grillen gar nicht auf Fleisch verzichten kann, der sollte wenigstens auf Fleisch aus Massentierhaltung verzichten. Die bessere Wahl für Tier, Umwelt und Klima ist regionales Fleisch in Bio-Qualität.
Noch nachhaltiger grillst Du natürlich fleischfrei; und das ist mittlerweile auch ziemlich einfach. Im Supermarkt gibt es eine große Auswahl an vegetarischen und veganen Alternativen – von Würstchen bis zu Grillkäse. Wer ganz auf industriell hergestellte Produkte verzichten will, der legt sich Gemüse auf den Grill. Marinierte Zucchini, Paprika oder Pilze vom Grill schmecken super lecker.
Grillen in der Natur
Im Park, am Flussufer oder im nahegelegenen Wald: Nicht überall ist Grillen einfach so erlaubt. In vielen Städten gibt es ausgewiesene Grillplätze – Städte wie Hamburg oder Köln zeigen online eine Übersicht an.
Heiße Hitzesommer, kaum Regen, austrocknete Wälder – und die Waldbrandgefahr steigt. Lies hier, was Du tun kannst, um den Wald zu schützen:
Als Orientierung gilt: Gibt es ein sichtbares Hinweisschild, darfst Du dort auch grillen. Doch auch dann solltest Du einiges bedenken. Um mögliche Brände zu verhindern, sollte der Grill ausreichend Abstand zum Boden, Bäumen und Sträuchern haben. Bei extremer Trockenheit ist Grillen natürlich verboten. Deinen Müll nimmst Du bitte wieder mit nach Hause und entsorgst ihn entsprechend.
Nicht nur auf öffentlichen Grillplätzen, auch im heimischen Garten: Bitte nimm Rücksicht auf Deine Mitmenschen. Starker Grillrauch kann sehr unangenehm sein. Achte darauf, dass kein Fett in die Kohle tropft, damit nicht unnötig viel Rauch entsteht. (Lies hier, wie Du Deinen Garten frühlingsfit machst.)