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Kinder bei Instagram – Theory of Change 32

Videos und Bilder von Kindern sind auf Instagram beliebt. Dabei missachten die Influencer-Eltern häufig die Privatsphäre ihrer eigenen Kinder. Campact-Host Antonia spricht in dieser Podcast-Folge mit Aktivistin Sara Flieder. Sie fordert, Kinderrechte auf Social Media besser zu schützen.

Der Campact-Podcast Theory of Change widmet sich in der aktuellen Folge dem Thema Kinder auf Instagram.
Kinderrechte auf Instagram – jetzt den Campact-Podcast Theory of Change hören.

Kinderfotos und -videos laufen super auf Instagram. Influencer-Eltern nutzen das, um Follower und Kommentare zu generieren. Sie zeigen ihre Kinder teils in unangenehmen Situationen und unverpixelt. Oder sie profitieren von der Reichweite ihrer Kinder, um Sponsoring-Deals und Werbeverträge abzuschließen.

Du weißt nicht, wie Du den Podcast am besten hörst? Hier erklären wir Dir den Einstieg.

„Sharenting“ nennt sich dieser Trend, der die Privatsphäre und Persönlichkeitsrechte der Kinder missachtet. Zudem setzt er sie unter Umständen auch den Blicken pädophiler Menschen aus. Die Aktivistin Sara Flieder hat deshalb auf WeAct eine Petition gestartet. 

In der neuen Podcast-Folge von Theory of Change mit Campact-Campaignerin Antonia erklärt Sara, warum Influencer Eltern Grenzen brauchen. Und sie entlarvt vier Ausreden, mit denen sich die Eltern oft aus der Affäre ziehen wollen.

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Infos und Links

  • Was Sharenting bedeutet und warum es problematisch ist.
  • Hier ist die WeAct-Petition, die Sara gestartet hat.
  • Auf ihrem Instagram-Account zeigt Sara, warum Familen-Blogger*innen vorsichtiger sein sollten.

Macht das Kindern wirklich Spaß?

  • Content produzieren kann zwar Spaß machen, bleibt aber letztlich Arbeit für die Social-Media-Auftritte der Eltern. Und obwohl das Preisgeben von Information über Minderjährige von den Plattformbetreibern untersagt ist, wird es kaum bis gar nicht kontrolliert, zeigt dieser WELT-Artikel.
  • Influencer-Eltern schätzen zudem oft falsch ein, wie gut es Kinder finden, wenn Bilder von ihnen geteilt werden. Das zeigt diese Studie des Deutschen Kinderhilfswerks, auf die Sara hinweist.

Profitieren Kinder vom steigenden Einkommen ihrer Influencer-Eltern?

Feedback und Kommentare zur Folge 32? Schreibt uns eine E-Mail an podcast@campact.de!

  • Es ist nicht die Aufgabe von Kleinkindern für das Familieneinkommen zu sorgen! Kinderarbeit ist nach dem Jugendarbeitschutzgesetz aus gutem Grund prinzipiell verboten. Nur unter sehr strengen Auflagen und mit Einwilligung von Schule, Kinderarzt und Behörden sind Ausnahmen möglich. Diese Regelungen werden in der Rundfunk- und Filmbranche sehr detailliert geschildert und geprüft, zeigt diese Übersicht der Filmförderungsgesellschaft nordmedia. Diese Gründlichkeit fehlt leider den Sharenting-Eltern auf Social Media oft.

Sind Follower wirklich Familie?

  • Es mag sich so anfühlen, aber Follower sind gerade bei wachsenden Accounts einfach irgendwelche random Menschen! Wer öffentlich Kinderfotos teilt, setzt sie damit auch potentiell den Blicken von Menschen mit pädophilen Neigungen aus. Dieser TV-Bericht des MDR Magazins Brisant zeigt, dass selbst vermeintlich harmlose Kinderfotos unter Kriminellen geteilt werden.

Dürfen die Eltern über ihre Kinder bestimmen?

  • So lange die Kinder es noch nicht selbst können, dürfen Eltern die informationelle Selbstbestimmung ihres Kindes übernehmen. Allerdings gilt auch die UN-Kinderrechtskonvention. Und die verbietet in Artikel 16 eigentlich Eingriffe in Privatleben, Wohnung, Schriftverkehr und andere sensible Bereiche. Das gilt auch für die Eltern.
  • Frankreich hat schon 2020 bestimmt, dass das verdiente Geld durch Werbung und Sponsorings für die Kinder zurückgehalten wird und den Eltern nicht uneingeschränkt zu Verfügung steht (Artikel der Tageszeitung Standard).
  • Auch der US-Staat Illinois hat bestimmt, dass ab 2024 die Einnahmen der Kinder-Influencer auf ein Treuhandkonto eingezahlt werden müssen. 

Wie besser mit Kinderfotos umgehen?

  • Kurzer rechtlicher Exkurs: Was und wen darf ich überhaupt fotografieren? Eine Übersicht von iRights.
  • Die DSGVO verbietet laut diesem CHIP-Artikel Fotos und Videos im Schul- oder Kita-Kontext zwar nicht komplett, allerdings sind sie nur für private Zwecke wie Klassenbücher und Fotoalben erlaubt. Für eine Veröffentlichung die Zustimmung aller Abgebildeten bzw. ihrer Erziehungsberechtigten notwendig. Auch daran halten sich viele Eltern-Influencer nicht.
  • Eltern brauchen Medienkompetenz, kompakte Kurse gibt es zum Beispiel bei schau-hin.info
  • Auch die Telekom versucht mit der Kampagne „Share with care“ für den besseren Umgang zu sensibilisieren.

Ihr habt auch ein Thema, das eine eigene Petition braucht? Hier könnt ihr eine mit der Unterstützung von WeAct starten.

So klappt es mit dem Podcast

Podcasts wurden erfunden, um sie auf einem Mobilgerät wie Smartphone oder Tablet zu hören – als Ohrenfutter beim Putzen, Aufräumen, Bahnfahren etc. Zum Hören empfiehlt sich ein Podcatcher – eine App, die ihre Podcasts verwaltet, speichert, abspielt.

Noch mehr Politik zum Hören? Alle Folgen findest Du hier:

Auf Apple-Geräten (iPhone, iPad) ist die App „Podcasts“ vorinstalliert. Solltest Du ein solches Gerät benutzen, gelangst Du über den „Apple-Podcasts“-Button oben in den Podcast in dieser App. Andere beliebte Player auf iOS sind Overcast oder Castro. Wenn Du diese Apps nutzen willst, findest Du „Theory of Change“ über die Suchfunktion der App, oder Du fügst den sog. „RSS-Feed“ des Podcasts hinzu: https://theoryofchange.podigee.io/feed/mp3

Auf einigen Android-Geräten ist ein Podcatcher vorinstalliert, auf anderen nicht. Für Android gibt es die kostenlose Open-Source-App AntennaPod oder das beliebte PocketCasts, das jedoch einmalig Geld kostet. Wenn diese (oder andere solche) Apps installiert sind, findest Du „Theory of Change“ über die Suchfunktion der App, oder Du fügst den sog. „RSS-Feed“ des Podcasts hinzu: https://theoryofchange.podigee.io/feed/mp3

Für alle Nutzer*innen der Streaming-Dienste Spotify oder Deezer gelangt man über den obigen Button in die App. Der Podcast ist auch im kostenlosen Spotify-Angebot erhältlich. Allerdings ist er dann durch Werbung umrahmt/unterbrochen – auf deren Auswahl Campact selbst keinen Einfluss hat.

Egal welche Plattform, egal welche App: Bitte abonniere oder folge dem Podcast! Dadurch verpasst Du keine Folge. Und bei vielen Abos wird der Podcast auch anderen Nutzer*innen empfohlen.

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