Umwelt
Nachhaltig reisen
Trotz Waldbränden und Inflation – die Reiselust der Deutschen ist ungebrochen. Warum es für die Umwelt besser ist, länger zu verreisen, und welche Tipps Du noch beachten kannst, um die Umwelt zu schützen, das liest Du hier.
Im Sommer nach Sardinien, übers Wochenende nach London oder Ski fahren im Winter: Die Deutschen lieben es zu reisen und belasten das Klima dabei extrem. Fast ein Zehntel aller Emissionen weltweit entstehen durch Urlaubsreisen.
Reisen macht Spaß, geht aber auch klimaschonend und emissionsarm; eben nachhaltig: Ob die Wahl des Verkehrsmittels, Verhalten vor Ort oder die Dauer des Aufenthalts – mit ein paar kleinen Tricks kannst Du bei Deiner nächsten Reise jede Menge CO₂ sparen.
1. Lieber per Bahn statt mit dem Flugzeug
Wer aufs Klima achtet, der verzichtet aufs Fliegen, eigentlich klar. Denn das Flugzeug ist das klimaschädlichste Fortbewegungsmittel. Bei einem Hin- und Rückflug von Deutschland auf die Malediven werden pro Person rund drei Tonnen CO₂-Äquivalente ausgesetzt. Damit ließen sich per PKW rund 15.000 Kilometer fahren.
Klimafreundlich, unkompliziert und günstig: Elf Millionen Menschen nutzen das 49-Euro-Ticket täglich. Doch damit könnte bald Schluss sein.
Fliegen verursacht tonnenweise klimaschädliche Treibhausgase, dennoch ist die Zahl der Fluggäste wieder fast auf dem Niveau von vor 2019. Schon bald steht die nächste Herbst-Reisewelle mit Millionen Passagieren an.
Auch die Zahl an Privatjets, die in die Lüfte steigen, wächst rasant. Allein in Deutschland sind im vergangenen Jahr 58.424 private Maschinen gestartet oder gelandet; sie haben mehr als eine Million Tonnen Treibhausgase ausgestoßen.
Dabei gibt es gerade innerhalb Deutschlands oder Europas umweltfreundliche Alternativen mit Bahn oder Bus. Auch eine Reise mit dem Rad ist lohnenswert. Seit dem Run auf E-Bikes braucht es dafür nicht mal sonderlich viel Kondition.
Wie viel Treibhausgase die einzelnen Verkehrsmittel verursachen, hat das Umweltbundesamt in einer Tabelle zusammengestellt. Im Netz finden sich außerdem diverse CO₂-Rechner für Auto, Flugzeug und Co.
2. Lieber Nah statt Fern
Die nachhaltige und emissionsarme Urlaubsreise beginnt sogar noch vor der Wahl des Verkehrsmittel: beim Aussuchen des Urlaubsziels. Denn klar, auf die Malediven kommt man nicht mal so mit der Deutschen Bahn. Doch müssen es wirklich die Malediven sein? Eigentlich nicht.
Gerade in Deutschland und den vielen Nachbarländern gibt es viel zu entdecken. Ob ein Städtetrip nach Wien, Wanderungen durch die Böhmische Schweiz oder ein Wochenende an der niederländischen Küste – das Schöne ist oftmals nicht weit weg. In Deutschland selbst gibt es 18 Biosphärenreservate, die dem Schutz von Natur- und Kulturlandschaften dienen sollen; darunter Spreewald, Rügen oder Berchtesgadener Land. 16 davon sind von der UNESCO anerkannt.
3. Nachhaltig reisen heißt länger reisen
Ein Kurztrip nach London, zwei Tage Sylt, nochmal ein paar Tage in den Bergen: Wer öfter in den Urlaub fährt, verbraucht logischerweise deutlich mehr CO₂. Dabei lassen sich die vielen Hin- und Rückfahrten einfach vermeiden, in dem man länger Urlaub macht. Das ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern auch fürs Portemonnaie.
Denn Reisen ist vor allem auch eins: teuer. Die einen reisen immer mehr, andere hingehen können es sich nicht mehr leisten. Laut den aktuellen Daten des Statistikamtes der Europäischen Union ist eine einwöchige Urlaubsreise für jede*n Fünfte*n in Deutschland zu teuer. (Lies hier, warum sich klassische Urlaubsreisen dringend verändern und sozialer und nachhaltiger werden müssen).
4. Klima vor Ort schützen
Sobald Du im Urlaub angekommen bist, kannst Du einige Tipps beachten, um die Umwelt zu schützen. Ob regional essen, Wasser sparen oder Naturschutzgebiete achten – Du kannst einiges tun, damit Tourismus keine Zerstörung mit sich bringt.
Gerade im Urlaub sollte man Wasser zu sparen. Weltweit wird das Wasser immer knapper – auch diesen Sommer waren viele Regionen wieder von Dürre und Waldbränden betroffen. (Lies hier, in welchen Regionen in Deutschland Konzerne den Menschen das Wasser abzapfen.) Wer Naturschutzgebiete besucht, sollte diese selbstverständlich nur betreten, wenn dies auch erlaubt ist. Müll gehört wie Zuhause auch getrennt und ordentlich entsorgt.
5. Vor Abreise auch Zuhause an Morgen denken
Die meisten Punkte sollten eigentlich klar sein. In der Hektik der Abreise vergisst man sie aber dennoch schnell: Bevor es in den Urlaub geht, sollte daheim logischerweise überall das Licht ausgeschaltet werden. Mehrfachsteckdosen gehören ausgeschaltet, Einzelstecker sollten aus den Steckdosen gezogen werden. Die Heizung gehört aus; außer es ist Winter. Dann sollte die Heizung möglichst niedrig gestellt werden – das spart mehr Energie, als die kalten Räume später wieder komplett neu aufzuheizen.
Du hast es bis hierhin geschafft? Schön, das zeigt, dass Du Dich für Nachhaltigkeit interessiert. Mit diesen Tipps steht Deiner nächsten Reise nichts mehr im Weg. Wenn Du auch weiter informiert bleiben willst, dann abonniere doch hier direkt den Campact-Newsletter und bleib über aktuelle Aktionen und Appelle auf dem Laufenden.