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3 Gründe, warum das Verbot von Compact richtig ist 

Gesichert rechtsextrem, gewaltbereite Redaktion: Erst nahmen immer mehr Bahnhofsbuchhandlungen das Magazin aus ihren Regalen. Jetzt spricht das Innenministerium ein Verbot aus.

Ein Edeka-Markt in Hamburg-Bergedorf hat 2022 mit seinem Top-Titel für Aufruhr gesorgt. Mittlerweile ist das rechtsextreme Magazin aus dem Sortiment genommen.
Ein Edeka-Markt in Hamburg-Bergedorf hat 2022 mit seinem Top-Titel für Aufruhr gesorgt. 2023 hat die Supermarkt-Kette das rechtsextreme Magazin aus dem Sortiment genommen. Foto: IMAGO / Andre Lenthe

1. Compact: Gesichert rechtsextrem

In „Compact“ wird der Nazi Björn Höcke als „Hoffnungsträger“ für die AfD bezeichnet, es werden rechtsextremistische Narrative bedient und Verschwörungsmythen angeheizt. Der Verfassungsschutz bestätigt: Die Beiträge im Magazin „Compact“ sind geschichtsrevisionistisch, antisemitisch und islamfeindlich. Seit 2021 bewertet der Verfassungsschutz das Magazin bereits als „gesichert rechtsextrem“.

Campact vs. Compact: Verwechslung ausgeschlossen 

Campact ist Deutschlands größte Kampagnen-Organisation, hinter der mehr als 3 Millionen Menschen stehen. Seit 20 Jahren tritt Campact ein für Klimaschutz, soziale Gerechtigkeit und eine starke Zivilgesellschaft. Mit dem rechtsextremen Magazin „Compact“, das 2010 von Jürgen Elsässer gegründet wurde, hat Campact nichts gemein. Mit Appellen, Demos und Aktionen setzt sich Campact entschlossen gegen Rechtsextremismus ein. Abonniere hier unseren Newsletter und bleibe auf dem Laufenden:

2. Fordert die „Remigration“

Der Österreicher Martin Sellner ist einer der Autoren des Magazins. Der Vordenker der rechtsextremen Identitären Bewegung lieferte beim AfD-Geheimtreffen im November den sogenannten „Masterplan“, mit dem er Menschen – darunter Deutsche mit Migrationshintergrund – millionenfach abschieben will.

3. Gewaltbereiter Redakteur

Compact-Redakteur Mario Müller nahm am Geheimtreffen in Potsdam teil. Berichten zufolge war er für einen gewalttätigen Übergriff mitverantwortlich und betreibt eine politische Fahndungsplattform. Nebenbei arbeitet er in einem AfD-Bundestagsbüro.

Raus aus den Bahnhofsbuchhandlungen

Die Supermarktkette Edeka hat es 2023 vorgemacht und das rechtsextreme Magazin aus dem Sortiment genommen. Auch der Marktführer unter den Bahnhofsbuchhändlern, Valora, der in Deutschland rund 170 „Press & Books“-Filialen betreibt, hat angekündigt, den Verkauf mit sofortiger Wirkung zu stoppen. Auf WeAct, der Petitionsplattform von Campact, haben über 100.000 Menschen genau das von dem Großbuchhändler gefordert. Auch die Unternehmensgruppe Dr. Eckert sowie der Wettbewerber Lagardère Travel Retail entfernen das rechtsextreme Magazin aus ihren Auslagen.


Update 12. Februar 2024: Auch Schmitt & Hahn, die rund 90 Bahnhofsbuchhandlungen betreiben, haben das als „gesichert extremistisch“ eingestufte Magazin „Compact“ aus ihrem Sortiment entfernt. Das ist ein großer Erfolg! Seit Start der WeAct-Petition „Stoppt Compact – keine rechte Hetze im Bahnhofsbuchhandel“, die über 100.000 Menschen unterzeichnet haben, haben sich die Buch- und Zeitschriftenläden von Valora, Dr. Eckert, Lagardère Travel Retail und Schmitt & Hahn für den Verkaufstopp entschieden. Gemeinsam betreiben sie über 750 Filialen in ganz Deutschland.

Das zeigt einmal mehr: Unser Protest wirkt! Überall da, wo wir uns zusammentun und laut sind, hat Menschenfeindlichkeit keine Chance. Auch Dir liegt ein Thema am Herzen, bei dem sich etwas ändern muss? Dann starte jetzt Deine eigene Petition auf WeAct, der Petitionsplattform von Campact!

Starte jetzt Deine Petition

Update 16. Juli 2024: Stand heute hat Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) das rechtsextremistische Compact-Magazin verboten. Darüber haben unter anderem ARD und SWR berichtet. Seit dem frühen Dienstagmorgen durchsuchen Beamte die Geschäftsräume von Compact in Falkensee und Werder bei Berlin und Potsdam. Ebenso werden die Wohnräume von Chefredakteur Jürgen Elsässer sowie von weiteren Compact-Beschäftigten nach Beweismitteln durchsucht.

Begründet wird das Verbot mit dem Vereinsrecht. Demnach können auch Unternehmen, die sich gegen die freiheitlich-demokratische Grundordnung richten, vom Bundesinnenministerium verboten werden. Eine Materialsammlung des Bundesamtes für Verfassungsschutz lieferte die inhaltliche Grundlage für das Verbot.


Anmerkung der Redaktion: Dieser Beitrag ist erstmals am 8. Februar 2024 mit dem Titel „3 Gründe, warum Compact aus allen Bahnhofskiosken verschwinden muss“ erschienen. Er wird fortlaufend aktualisiert und an die aktuelle Berichterstattung angepasst.

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