Verkehr
Diese 5 Argumente sprechen für ein Tempolimit
Einfach und effektiv: Ein Tempolimit schützt das Klima, verhindert Staus und Unfälle. Hier sind fünf Gründe dafür und warum jetzt der perfekte Zeitpunkt ist.
Jahrelang haben Christian Lindner (FDP) und seine Partei ein Tempolimit blockiert. Dabei würde es viel bewirken: weniger Abgase, weniger Stau und weniger tödliche Unfälle. Neben der bekannten Spritersparnis haben wir weitere Argumente für Dich aufgelistet. Diese Übersicht hilft Dir sicher auch im Gespräch mit Tempolimit-Gegnern.
Schluss mit der Raserei!
Jahrelang blockierte die FDP das Tempolimit. Jetzt ist der Weg frei: Fordere den parteilosen Verkehrsminister Volker Wissing auf, die Raserei auf Autobahnen zu stoppen.
1. Weniger CO₂ und Schadstoffe in der Luft
Ein Tempolimit reduziert den durch Straßenverkehr verursachten CO₂-Ausstoß, da weniger Kraftstoff verbraucht wird. Laut einer Studie des Umweltbundesamtes verringert ein Tempolimit den CO₂-Ausstoß um elf Millionen Tonnen pro Jahr. Das sind fast 30 Prozent der Emissionen, die der Verkehrssektor einsparen muss, um die Klimaziele zu erreichen.
Je mehr Beschleunigung, desto höher die Emissionen. Auch der Feinstaub durch Reifenabrieb nimmt bei höheren Geschwindigkeiten zu. Durch langsameres Fahren schützt also sofort und ohne zusätzliche Kosten das Klima.
2. Weniger Verkehrslärm
In Metropolregionen senken Geschwindigkeitsbegrenzungen auf Autobahnen den Autolärm. Je langsamer ein Auto fährt, desto weniger reibt der Reifen am Asphalt – und desto leiser wird auch das Fahrgeräusch. Eine Steigerung der Geschwindigkeit von 130 auf 140 Kilometer pro Stunde erhöht den Lärm um 18 Prozent. Bei 160 km/h verdoppelt sich der Lärm. Auch (starke) Beschleunigungen verursachen viel Lärm. Das alles würde sich mit einem Tempolimit verringern.
3. Weniger Stau und Stress
Ein Tempolimit sorgt effektiv für flüssigeren Verkehr. Fahren alle die gleiche Geschwindigkeit, wird es einfacher, sich im Verkehrsgeschehen zurechtzufinden.
Mit einem Tempolimit braucht man zwar vielleicht ein bisschen länger bis zum Ziel. Dieser Zeitverlust wird aber fast vollständig durch gesparte Treibstoffe und geringere Unfallkosten ausgeglichen. Eine im Fachjournal „Ecological Economics“ veröffentlichte Studie zeigt, dass höhere Geschwindigkeiten meist mehr Unfälle verursachen, so Stefan Gössling, Mobilitätsforscher an der Linnaeus Universität in Kalmar, Schweden. Unfallzahlen nehmen also ab, weil der zusätzliche Stress durch Raser und Drängler ausbleibt. Ein Tempolimit wäre also effektiver und sicherer als zum Beispiel der Ausbau der Autobahn, wie er aktuell an der A5 geplant ist.
„Gute Gründe für ein Tempolimit“ sind auch in der PDF vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND) nachzulesen.
4. Positiver Anreiz für die Wirtschaft
Die Automobil-Branche in Deutschland steckt in einer Krise. Gründe dafür sind das Festhalten an Verbrennern und die mitunter mangelnde Konkurrenzfähigkeit: Alle wollen große, schwere und leistungsstarke SUVs und Co. produzieren. Da wird der Markt einfach übersättigt. Ein Tempolimit gäbe einen Anreiz für deutsche Autobauer, sich mit dem Bau von effizienten Fahrzeuge zu beschäftigen. Sie könnten die Antriebe mit Blick auf die angepassten Geschwindigkeiten optimieren.
Selbstfahrende Fahrzeuge sind zwar noch Zukunftsmusik, werden in anderen Ländern aber schon erfolgreich getestet. Sollten sie auch in Deutschland eingeführt werden (die gesetzliche Grundlage gibt es dafür bereits), wäre ein Tempolimit notwendig, um die Unfallgefahr zu minimieren.
Außerdem: Ein Tempolimit spart viel Sprit (siehe oben), was uns unabhängiger von Öl-Zulieferstaaten macht. Dieses Argument galt bereits zu Beginn des Angriffskrieges von Russland gegen die Ukraine und stimmt noch heute.
5. Sofort und einfach umsetzbar
Ein unschlagbares Argument: Ein Tempolimit ist sofort umsetzbar. Viele der genannten Vorteile wirken sich sofort positiv auf Umwelt und Bevölkerung aus. Notwendig ist nur eine Anpassung in der Straßenverkehrsordnung und neue Verkehrsschilder an den Staatsgrenzen – und auch die sollten kein Problem sein, auch wenn Volker Wissing 2022 noch etwas anderes behauptete.
Der jetzt parteilose Verkehrsminister muss einsehen, dass ein Tempolimit nur Vorteile bringt. Der Minister hat zuletzt überrascht: Zuerst trat er aus der FDP aus, dann setzte er sich plötzlich für Verkehrswende-Projekte wie die langfristige Absicherung des Deutschlandtickets ein. Damit er jetzt auch für das Tempolimit aktiv wird, braucht es großen öffentlichen Rückhalt dafür. Über 170.000 Menschen unterstützen den Appell an Volker Wissing bereits. Schließe Dich ihnen an und setze Deine Stimme für ein Tempolimit auf deutschen Straßen ein.