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Seit dem Angriffs Russlands auf die Ukraine steigen die Preise für Mais, Weizen und Gerste. Die Folge: Hungerkatastrophen im globalen Süden und hohe Lebensmittelpreise bei uns. Für die Agrarlobby ideal. Sie nutzt die Krise, um erste Erfolge einer beginnenden Agrarwende zurückzudrängen. Die EU-Kommission hat bereits ihre Pläne gestoppt, Glyphosat zu verbieten und den Viehbestand in Megaställen zu reduzieren. 

Aber das müssen wir nicht auf uns sitzen lassen! Lies hier von 5 Ansätzen, mit denen auch Du etwas für eine biologische, sozial-gerechte Landwirtschaft tun kannst.

1. Finde eine Solidarische Landwirtschaft in Deiner Nähe

In der EU haben zwischen 2003 und 2016 ein Drittel aller Bauernhöfe den Betrieb aufgegeben. Auch in Deutschland sterben die Höfe aus. Um kleine Höfe zu unterstützen, gibt es das Konzept der Solidarischen Landwirtschaft (SoLaWi). Mit ihr finanzieren mehrere Haushalte gemeinsam einen landwirtschaftlichen Betrieb. Im Gegenzug erhalten die finanzierenden Haushalte einen Anteil der Produkte, welche die SoLaWi anbaut. Die finanzierenden Personen entscheiden mit, was (und vor allem wie etwas) angebaut wird und sichern sich so nachhaltige und hochwertig produzierte Lebensmittel. Eine SoLaWi in Deiner Nähe findest Du hier.

2. Dein Einsatz für die Bienen

Industrielle Landwirtschaft bedroht die Artenvielfalt. Monokulturen und der Einsatz von Pestiziden treiben das Artensterben voran. Besonders betroffen sind Wildbienen. Um sie zu schützen, muss viel passieren: eine ökologische, bäuerliche Landwirtschaft, ein Verbot von Pestiziden, mehr bienenfreundliche Vielfalt. Das sind große politische Aufgaben, für die wir alle gemeinsam immer wieder einstehen müssen.

Doch es gibt etwas, womit auch Du ganz einfach beginnen kannst. Falls Du einen Garten oder einen Balkon hast, dann pflanze im Frühjahr Wildblumen und schaffe so kleine Rettungsinseln, damit die Tiere ihren Hunger stillen können. In einigen Städten und Kommunen gibt es die Möglichkeit, diese Samen auf öffentlichen Plätzen zu verstreuen – dazu kannst Du Dich an die örtliche Verwaltung wenden. Falls es so ein Angebot bei Dir vor Ort nicht gibt, kannst Du es natürlich auch vorschlagen! Es gibt Bürgersprechstunden und die Option, eine E-Mail an Politiker*innen zu schreiben.

3. Zu Demos gehen – für Klimaschutz-Maßnahmen

Die industrielle Landwirtschaft treibt die Klimakrise immer weiter voran und ist zeitgleich immens von ihr betroffen: Trockene Böden, geringer Niederschlag und Hitzewellen treffen Bäuer*innen besonders hart und bedrohen ihre Existenz. Um die Klimakrise zu stoppen, gehen die Jugendlichen von Fridays for Future seit Jahren auf die Straße. Auf der Website von Fridays for Future findest Du immer aktuelle Infos und Hintergründe zu den geplanten Streiks und Aktionen.

Aktuell stellt Fridays for Future drei Forderungen an die neue schwarz-rote Regierung: Sie soll das Klimaschutzgesetz stärken, eine konsequente Energiewende verfolgen und Sofortprogramme für die Sektoren Verkehr und Gebäude einrichten. Lies hier mehr zu ihren Forderungen.

4. Fordere eine andere Politik – starte Deine eigene Petition

Klar ist: Um das Höfe- und Bienensterben zu stoppen, brauchen wir eine andere Politik – eine Politik, die hohe ökologische und soziale Standards verlangt, und es den Bäuer*innen möglich macht, sie umzusetzen. Dafür engagiert sich Campact e.V. als Kampagnen-Organisation seit Jahren mit Online-Appellen und Offline-Aktionen. 

Hast Du eine Idee, wie man die Agrarwende vorantreiben könnte? Aber dafür braucht es den Willen von Politik oder Unternehmen? Dann kannst Du eine Petition auf WeAct, der Petitionsplattform von Campact, starten. Zum Beispiel, wenn die Zukunft einer Streuobstwiese oder eines Gemeinschaftsgartens in Gefahr ist. 

In diesem Beitrag haben wir zusammengetragen, wie Du eine eigene Petition erstellen kannst und wie das Team von WeAct Dich bei Deiner Kampagne unterstützen kann. 

5. Du bist im Agrarbereich aktiv? Unterzeichne den 6-Punkte-Plan!

Du arbeitest für eine Organisation im Agrarbereich oder die teilweise mit der Agrarwende zu tun hat? Dann mach Dich doch dafür stark, dass auch ihr den 6-Punkte-Plan für eine sozialgerechte Agrarwende unterzeichnet. Über 100 Organisationen – unter anderem aus Landwirtschaft, Gewerkschaftsbranche, Klima- und Umwelt-Bewegung – fordern gemeinsam eine sozial gerechte Agrarwende und gutes Essen für alle! Das komplette Forderungspapier des „Wir haben es satt“-Bündnisses findest Du hier.

Das Bündnis setzt sich für die Agrarwende ein und demonstriert jährlich gegen die Agrarindustrie und Lobbyismus in der Landwirtschaft. Darüber hinaus veranstalten sie Aktionstage unter dem Titel „Hof mit Zukunft“. Hier bringen sie Klima-Aktivist*innen und Landwirt*innen für einen Austausch zusammen. Lies hier mehr zu dem Projekt.

Informiere Dich – und trage das Wissen weiter!

Wir alle sind von der Landwirtschaft abhängig, auch, wenn wir nicht direkt im landwirtschaftlichen Sektor arbeiten. Campact e.V. befasst sich bereits seit Jahren mit der Agrarpolitik, zum Beispiel als Teil des Bündnisses „Wir haben es satt“. Auch im Blog schreiben die Autor*innen von Campact sowie Gast-Autor*innen über Agrarthemen. Lies hier eine Auswahl der spannensten Beiträge – und teile sie mit Freund*innen und Bekannten, um das Wissen weiterzutragen.

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